Von der Qualifizierung bis zur Zertifizierung – Nach der Qualifizierungsphase, die in einem selbstbestimmten Rahmen absolviert wird, können die Lernenden durch die Frankfurt School ein offizielles Zertifikat erhalten.

Zertifizierungslehrgang als Gütesiegel
Individuelle Kompetenzentwicklung im Vertrieb
Vor Ausbruch der Pandemie fand ein Großteil der Lernangebote bei der Deka im Rahmen von synchronen Präsenz-Schulungen statt. Auf Grund der sich ständig ändernden Rahmenbedingungen, bedingt durch den Aufschwung der Digitalisierung und der regulatorischen Anforderungen, wurde der Bedarf an einem digitalen Fachlehrgang für Vertriebsmitarbeitende im Sparkassenvertrieb identifiziert. Für diesen Zweck entwickelte die Deka in Zusammenarbeit mit der Frankfurt School of Finance & Management einen digitalen Zertifizierungslehrgang, der bei der Auffrischung von Fach- und Methodenwissen sowie der kontinuierlichen Kompetenzentwicklung unterstützt.

Durch die rein digitale Durchführung eines Lehrgangs kann den Lernenden, neben der gewonnenen Flexibilität, ein selbstgesteuertes und individuelles Lernerlebnis ermöglicht werden. Um den Mitarbeitenden solch ein zeit- und ortsunabhängiges Schulungserlebnis anbieten zu können, hat die Deka in der Frankfurt School of Finance & Management einen geeigneten Kooperationspartner gefunden, mit dem das Ziel eines digitalen Zertifizierungslehrgangs realisiert werden konnte.

Projektziele

Aufgrund der stetig hohen Veränderungsgeschwindigkeit in den regulatorischen und marktbedingten Anforderungen, identifizierte die Deka den Bedarf an einem Zertifizierungslehrgang, mit dessen Hilfe ein einheitlicher Standard für den Erwerb von Fach- und Medienkompetenzen sichergestellt wird. Zusätzlich sollte dieser zur nachhaltigen Sicherung des Lernerfolges beitragen.

Neben der kontinuierlichen Weiterentwicklung der eigenen Kompetenzen sollte darüber hinaus ebenso die Wiederauffrischung von Basiskompetenzen bei den Vertriebsmitarbeitenden gefördert werden. Auf diesem Weg sollte das übergeordnete Ziel der Deka erreicht werden, die allgemeine Beratungsqualität sowie die Gesamtleistung des Vertriebs zu steigern und somit wiederum zu einer erhöhten Kundenzufriedenheit beizutragen. In diesem Zusammenhang sollte ebenfalls der Lernprozess in einem selbstgesteuerten Rahmen ablaufen und möglichst flexibel und individuell in den Arbeitsalltag integriert werden können.

Dieses sollte im Rahmen eines digitalen Lehrgangs mit verschiedenen individuellen Lernpfaden realisiert werden. Ein weiteres Anliegen bestand zuletzt darin, im Rahmen dieses Lehrgangs ebenfalls die Möglichkeit einer Zertifizierung für die Mitarbeitenden im Sparkassenvertrieb im Rahmen eines unabhängigen Gütesiegels zu integrieren.

Ausgehend vom Vorstandsauftrag wurden in enger Zusammenarbeit mit den Vertriebsführungskräften und den Zielgruppen iterativ die Themenfelder und Lernziele bis hin zu Wissenstiefen erarbeitet und definiert. Entsprechend der beiden Vertriebsrollen (Vertriebsbetreuer/-in & Vertriebsdirektor/-in) wurden die Kernkompetenzen identifiziert, um das notwendige Fachwissen für die jeweiligen Aufgabenbereiche zu erweitern.

Projektverlauf

Initiiert wurde das Projekt durch den Auftrag zu einem Zertifizierungslehrgang, der im ersten Quartal 2020 erfolgte. Die erste Phase, die von der Entwicklung der Inhalte und der technischen Komponente geprägt war, nahm das gesamte Jahr 2020 in Anspruch. Hierbei stand für das verantwortliche Projektteam zunächst die Erarbeitung eines Grobkonzeptes an, das den groben Aufbau des gesamten Lehrgangs skizziert und als Grundlage für die darauffolgenden Schritte diente. Ebenfalls wurde hier bereits mit einer Ausschreibung die Suche nach einem geeigneten Partner gestartet, der die Deka bei der Erstellung für eine geplante Zertifizierung unterstützt. Im Rahmen mehrerer Workshops galt es dann, mit Blick auf den rollenspezifischen Kompetenzkatalog der Deka gezielte Inhaltskategorien festzulegen. Um einen reibungslosen Projektverlauf sicherzustellen, wurde das Projektteam in die vier Arbeitspakete Inhalt, Digitale Abbildung & Technik, Audit sowie Organisation & Kommunikation geteilt, für die jeweils ein verantwortlicher Host definiert wurde.

Im Arbeitspaket „Inhalt“ wurden dabei im nächsten Schritt Lernpfade entwickelt und Definitionen von Fragen für die anstehende schriftliche Prüfungsleistung angefertigt, die nach Abschluss des Lernprozesses erfolgen sollte. Der Bereich „Technik“ konnte das Learning Management System „SAP Success Factors“, das bereits intern Verwendung findet, mit neuen Inhaltsbereichen erfolgreich erweitern. Das Arbeitspaket „Audit“ war für die Zusammenarbeit mit dem Zertifizierungspartner Frankfurt School zuständig. Die wichtigsten Aufgaben bestanden hierbei in der Entwicklung einer Prüfungsordnung, der Ausgestaltung der jeweiligen Prüfungsleistungen und der Prüfungsvorbereitung. Durch das Arbeitspaket „Organisation und Kommunikation“ wurde stets sichergestellt, dass das Projekt in einem strukturierten Prozess abgewickelt wird. Ebenfalls in diesem Aufgabenbereich lagen die kommunikative Begleitung sowie Evaluation und Reporting.

Im November startete dann im Rahmen der Pilotierungsphase ein Family & Friends-Testdurchlauf: Hier wurden 12 Lernende ausgewählt, um die Lernpfade eigenständig zu bearbeiten. Nach der Einarbeitung des Feedbacks sowie der Feinjustierung bis Februar 2021 wurde der Lehrgang im März 2021 für ca. 230 Vertriebsmitarbeitende ausgerollt. Nach dem Roll-Out fand im August die Zertifizierungsphase statt, auf welche sich die Teilnehmenden in Form eines Lerngruppenmeetings sowie einem Probedurchlauf auf der Prüfungsplattform der FS freiwillig vorbereiten konnten. Anschließend folgten dann die schriftlichen und mündlichen Prüfungen für den Erhalt der Zertifikate. Diese Erstdurchführung wurde auch dazu genutzt, um Feedback von den Teilnehmenden einzuholen und den Lehrgang basierend darauf zu evaluieren und für den zweiten Durchgang im Jahr 2022 zu verbessern. Dabei ist es auch für die Zukunft geplant, die Inhalte der Lernpfade kontinuierlich zu überarbeiten und anzupassen. Hierbei soll jedes Jahr im Spätsommer durch das Deka VertriebsColleg eine Lernbedarfsanalyse durchgeführt werden. Auf Basis dieser Ergebnisse werden dann die Inhalte und Lernpfade für die nächste Generation bzw. den nächsten Jahrgang festgelegt, bevor es an die Überarbeitung der bestehenden Inhalte geht.

Das Rollout des Lehrgangs wurde über verschiedene Kommunikationskanäle angekündigt: So wurden bereits während der Projektlaufzeit kleine Ankündigungen eingestreut sowie der Lehrgang Stück für Stück den verantwortlichen Führungspersonen vorgestellt. Neben einem eigenen Keyvisual mitsamt eines Claims für einen großen Wiedererkennungswert wurde ebenfalls eine Landing Page entwickelt, ein Begrüßungsvideo von Seiten des Vertriebsvorstandes gedreht und an die Mitarbeitenden verteilt sowie mehrere Countdown-Mails versendet.

Projektergebnis

Der neue digitale Zertifizierungslehrgang unterstützt die Vertriebsmitarbeitenden im Sparkassenvertrieb der Deka maßgeblich dabei, ihre Kompetenzen eigenverantwortlich zu überprüfen und weiterzuentwickeln. Die digitalen Lernpfade mit verschiedenen Schwerpunktthemen stehen ihnen dabei für 4 Monate zur Verfügung und verfolgen einen einheitlichen Aufbau. Nach einer informativen Einleitung, die zur Motivation und Aktivierung der Lernenden dient, folgt anschließend der theoretische Input auf Basis- oder Vertiefungsniveau. Die Lernenden absolvieren hierfür zu Beginn des Lernpfades einen Wissenstest, um zwischen Grundlagenwissen oder Vertiefung zu wählen. Innerhalb des Lernprozesses selbst kommen verschiedenste Lernformate, wie unter anderem WBTs, Erklärvideos, Quizze und Lehrbriefe, zum Einsatz und sorgen für ein abwechslungsreiches und effektives Lernerlebnis. Darüber hinaus wird auch der Praxistransfer sichergestellt, indem in jedem Lernpfad mindestens eine Transferaufgabe gestellt wird, mit der das erlernte Wissen in den Vertriebsalltag übertragen wird.

Der Lernerfolg und die Nachhaltigkeit des Projekts wurden mit unterschiedlichen Maßnahmen sichergestellt. Ein Beispiel hierfür sind die regelmäßigen Feedbackgespräche mit den Lernenden, die dazu dienen, den Lernfortschritt zu überprüfen sowie mögliche Hindernisse oder Schwierigkeiten frühzeitig zu erkennen und anzugehen.

Die Lernenden können sich freiwillig für eine Zertifizierungsphase anmelden, die sich nahtlos an die Selbstlernphase anschließt und eine schriftliche und mündliche Prüfungsleistung beinhaltet. Aktuell besteht eine jährliche Kapazität von ca. 50 Vertriebsmitarbeitende, die sich zertifizieren lassen können. Für diese Zwecke folgt im Anschluss eine rein digitale Prüfungsvorbereitung, die in enger Zusammenarbeit mit der Frankfurt School realisiert wird. Während der Prüfungen selbst wird das Fach- und Methodenwissen der Lernenden geprüft, wobei dieses über das Online-Prüfungsportal der Frankfurt School bzw. über Microsoft Teams ebenfalls rein digital abläuft. Nach erfolgreichem Abschluss erhalten die Lernenden ein entsprechendes Zertifikat als „Zertifizierte/r Vertriebsbetreuer/-in bzw. Vertriebsdirektor/-in“ ausgestellt. Nach 5 Jahren kann die Möglichkeit einer Rezertifizierung in Anspruch genommen werden.

Das bislang durchweg positive Feedback und die breite Akzeptanz des Lehrgangs inklusive Zertifizierungsmöglichkeit lässt sich dabei unter anderem auf den sehr flexiblen und selbstgesteuerten Lernprozess zurückführen. Darüber hinaus wurden bereits von weiteren Vertriebsbereichen innerhalb der Deka Bank Interesse an dem digitalen Zertifizierungslehrgang geäußert.

Fazit

In Zusammenarbeit mit der Frankfurt School of Finance & Management wurde ein rein digitaler Zertifizierungslehrgang entwickelt, der den Lernenden aus dem Sparkassenvertrieb der Deka aufgrund des hohen Individualisierungsgrads einen größtmöglichen Beitrag für ein zielgerichtetes Lernen am Arbeitsplatz ermöglicht. Insbesondere die Kooperation mit der Frankfurt School und damit die verbundene Möglichkeit, ein Zertifikat zu erwerben, trägt maßgeblich zum übergeordneten Ziel bei, die Mitarbeitenden im Vertrieb bei ihrer kontinuierlichen Kompetenzentwicklung zu unterstützen. Die konsequente Integration von Transferaufgaben in sämtlichen Lernpfaden des Programms ermöglicht zugleich eine hohe Übertragbarkeit in den eigenen Arbeitsalltag. Zusammengefasst lässt sich die Etablierung des digitalen Lehrgangs sowohl als Erfolg für die Arbeitnehmenden als auch für die Deka selbst bezeichnen, die sich im Rahmen dieses Projektes als attraktive und unterstützende Arbeitgeberin positioniert und zugleich positive Kundenstimmen durch verbesserte Kompetenzen von Seiten des Vertriebs erhält. Aus diesem Grund vergibt die Jury den eLearning AWARD 2024 in der Kategorie „Zertifizierung“ an die Deka Bank. Herzlichen Glückwunsch!


Vorgaben und Besonderheiten:

Vorgaben:
Für einen digitalen Zertifizierungslehrgang für den Sparkassenvertrieb der Deka entwickelt die Deka in enger Zusammenarbeit mit der Frankfurt School verschiedene interaktive Lernpfade, die mit einer freiwilligen Zertifizierung abgeschlossen werden können.

Besonderheiten:
Im Falle einer Zertifizierung durchlaufen die Lernenden nach einer digitalen Prüfungsvorbereitungsphase eine mündliche und schriftliche Prüfung, die sie als „Zertifizierte/r Deka Vertriebsbetreuer/-in bzw. Vertriebsdirektor/-in“ ausweist.


Projektverantwortliche:

Deka

Peter Rumig
Leitung Vertriebstraining

DekaBank – Deutsche Girozentrale
Anstalt des öffentlichen Rechts
Mainzer Landstraße 16
D-60325 Frankfurt am Main

peter.rumig@deka.de
www.deka.de

André Brechelmacher
Learning Manager

DekaBank – Deutsche Girozentrale
Anstalt des öffentlichen Rechts
Mainzer Landstraße 16
D-60325 Frankfurt am Main

andre.brechelmacher@deka.de
www.deka.de