Gamification Revolution im Onboarding
Die Erfolgsgeschichte des Bayer Pharma Onboarding-Programms
Bayer hat sein Onboarding für Mitarbeiter im Bereich Medical Affairs and Pharmacovigilance (MAPV) revolutioniert. Durch den Einsatz von Gamification, einer packenden Story und der Schaffung einer eigenen Welt, dem „Bayer-verse“ durch die ein KI-gestützter Avatar die Lernenden führt, übertrifft dieses Programm herkömmliche eLearning-Methoden.
Bayer, ein führendes Unternehmen der chemisch-pharmazeutischen Industrie, hat sein Onboarding-Programm standardisiert. Es transformiert die Lernmethoden in den Bereichen Medical Affairs and Pharmacovigilance (MAPV) durch innovatives Design, Gamification und Storytelling.
Das bisherige, regional variierende und aus 12 unabhängigen Lerneinheiten bestehende System wurde durch das „Bayer-verse“ ersetzt, eine digitale Welt, die Lernen interaktiv und spannend macht. Bex, ein Guide mit künstlicher Intelligenz (KI), führt durch Module, die spielerisch Kernthemen wie Unternehmensstruktur und -geschichte vermitteln – ein Fußballspiel illustriert z.B. den Medikamentenentwicklungsprozess.
Diese Methode reduzierte den Lernaufwand und steigerte das Engagement. Bayer Ansatz setzt neue Maßstäbe im eLearning, indem er nicht nur Wissen vermittelt, sondern auch inspiriert und motiviert.
Lernbedarfe
Die Academy for Capability Development and Learning (ACDL) bei Bayer hat das englischsprachige Onboarding-Programm für die MAPV Division grundlegend überarbeitet, um eine maßgeschneiderte Lernerfahrung zu bieten, die sich an den realen Anforderungen des Arbeitsumfelds orientiert. Dabei standen eine tiefgreifende Analyse der bisherigen Einführungsstrategien und wertvolles Feedback von Mitarbeitern und Führungskräften im Mittelpunkt. Die neu gestalteten Kernbereiche adressieren gezielt die Bedürfnisse des digitalen Zeitalters.
- Konzentration auf das Wesentliche: Das frühere Programm tendierte dazu, Mitarbeiter mit teilweise irrelevanten Informationen zu überlasten. Der neue Ansatz setzt auf Straffung der Inhalte bei gleichbleibend hoher Relevanz und Anwendbarkeit – ein Schlüsselfaktor für effektive Einarbeitung.
- Aktives Lernen: Interaktive Elemente und methodische Vielfalt erhöhen das Engagement und halten die Motivation der Lernenden aufrecht, indem sie Neugier wecken und den Lernstoff lebendig machen.
- Vielfalt im Lernstil: Angesichts einer globalen und vielfältigen Belegschaft ist ein flexibler Lernansatz unerlässlich. Bayer berücksichtigt nun verschiedene Lernstile und kulturelle Hintergründe, um allen Mitarbeitern gerecht zu werden. Bspw. befindet sich eine japanisch-sprachige Version des Onboarding Programms derzeit in der Entwicklung.
- Integration von Kultur und Prozessen: Neben Fachwissen legt das neue Programm einen starken Fokus auf die Vermittlung von Unternehmenskultur und -ethik. Das Ziel ist eine tiefere Identifikation mit dem Unternehmen und ein umfassendes Verständnis interner Abläufe.
- Förderung der Selbstständigkeit: Ein zentraler Punkt ist die Ermutigung zu eigenverantwortlichem Lernen und kontinuierlicher Weiterentwicklung. Durch gezielte Strategien und Werkzeuge werden die Mitarbeiter dazu animiert, Eigeninitiative im Lernen zu zeigen.
Durch diese Neuausrichtung gelingt es Bayer, ein Onboarding-Erlebnis zu schaffen, das nicht nur informativ und praxisnah, sondern auch inspirierend und motivierend ist.
Projektverlauf
Das Onboarding-Projekt von Bayer stellt einen bahnbrechenden Ansatz im Bereich des spielbasierten Lernens dar. Dieses Projekt, von der Idee bis zur Realisierung, unterstreicht innovative Lehrmethoden und bietet damit ein Vorzeigemodell für fortschrittliche Lernstrategien in Unternehmen. Es durchlief mehrere entscheidende Phasen von der Konzeption bis zur Umsetzung. Hier ist ein detaillierter Überblick über den Projektverlauf:
Phase 1: Bedarfsanalyse und Konzeptentwicklung
Beginn des Projekts: Die Initiative startete mit einer detaillierten Untersuchung des bisherigen Onboarding-Programms. Durch die Einbindung interner sowie externer Stakeholder entstand eine umfassende Analyse, welche Schwachstellen und Entwicklungsmöglichkeiten aufdeckte.
Konzepterarbeitung: Die Ergebnisse führten zur Entwicklung eines neuen Konzepts, das vorrangig die Reduktion der Informationsflut, eine gesteigerte Interaktivität und die Integration von spielerischen Elementen (Gamification) verfolgte.
Phase 2: Design und Entwicklung
Erstellung von Modulen: In dieser Phase wurden die Inhalte in mehrere, leicht verständliche Module aufgeteilt. Diese waren spezifisch auf die jeweiligen Rollen und Vorkenntnisse der Zielgruppe neueingestellte Mitarbeitende zugeschnitten. Ein narrativ-gamifiziertes Framework kam zum Einsatz, um die Inhalte auf eine spannende und interaktive Weise zu vermitteln.
Zusammenarbeit für die Entwicklung: Bei der Modulentwicklung kooperierte Bayer eng mit internen Fachkräften sowie externen Dienstleistern. Besonderes Augenmerk lag auf der Nutzerfreundlichkeit der Oberflächen und dem Einsatz effektiven Storytellings.
Phase 3: Pilotierung und Feedback
Durchführung des Pilotprojekts: Ein erster Testlauf des Moduls in einer Pilotphase ermöglichte es, direktes Feedback von den Anwendern zu erhalten und nötige Anpassungen vorzunehmen.
Einbeziehung des Feedbacks: Die Rückmeldungen der Pilotnutzer waren essentiell für die Feinjustierung des Programms, wobei insbesondere Aspekte der Nutzererfahrung und des Nutzerengagements Berücksichtigung fanden.
Phase 4: Vollständige Implementierung und Evaluation
Programm-Roll-out: Nach erfolgreicher Pilotphase und Optimierung fand der unternehmensweite Roll-out statt, unterstützt durch vielfältige Kommunikations- und Marketingstrategien, um Aufmerksamkeit und Teilnahme zu generieren.
Begleitende Evaluation: Parallel zur Einführung wurde ein Prozess zur kontinuierlichen Überwachung und Bewertung etabliert. Das Programm wird alle sechs Monate auf Basis von Nutzerfeedback und Unternehmensaktualisierungen überprüft und angepasst. Dies dient der Sicherstellung der Effektivität und Akzeptanz des Programms sowie der Förderung ständiger Verbesserungen.
Durch diesen strukturierten und iterativen Ansatz war Bayer in der Lage, ein bahnbrechendes Onboarding-Programm einzuführen, das das Onboarding neuer Mitarbeiter revolutionierte und neue Standards für interne Lernstrategien setzte
Projektergebnis
Bayer hat mit seinem innovativen Onboarding-Projekt neue Maßstäbe im eLearning gesetzt. Ziel war eine effizientere Mitarbeiter-Einarbeitung durch fortschrittliche Methoden. Die Erfolge und positiven Effekte des Projekts sind:
Effizienzsteigerung im Lernen:
- Reduktion des Lernaufwands: Durch ein gamifiziertes, modulares Lernsystem konnte die Einarbeitungszeit pro Mitarbeiter gesenkt werden.
- Verbesserte Informationsaufnahme: Trotz kürzerer Lernphasen verzeichneten die Teilnehmenden eine intensivere Verarbeitung des Lernstoffs, bedingt durch eine zielgerichtete Inhaltsgestaltung.
Mehr Engagement und Zufriedenheit:
- Höheres Engagement: Gamification und interaktive Lernelemente haben das Onboarding lebendiger und motivierender gemacht.
- Positives Feedback: Die fesselnde Story und die praxisnahen Inhalte kamen sowohl bei Berufseinsteigern als auch bei erfahrenen Kräften gut an.
Organisatorischer Mehrwert:
- Standardisierung: Das Programm etablierte einen verbindlichen Rahmen für die Einarbeitung und gewährleistete eine einheitliche Vermittlung der Unternehmenswerte.
- Globale Skalierbarkeit: Die erfolgreiche Anwendung bei über 3.000 Mitarbeitenden weltweit demonstriert die Übertragbarkeit und Wirksamkeit des Konzepts auch in großen, globalen Strukturen.
Durch das neue Onboarding-Programm wurde eine schnellere Produktivität neuer Mitarbeitender erreicht. Das neue Onboarding-Programm von Bayer veränderte so nicht nur die Mitarbeiter-Einarbeitung, sondern setzte neue Maßstäbe hinsichtlich Mitarbeiterzufriedenheit und organisatorischer Effizienz. Mit innovativen Ansätzen wie Gamification und Storytelling hebt das Unternehmen die Qualität und Konsistenz seiner Einarbeitungsprozesse auf ein neues Level, was sich deutlich in der Lernmotivation und der schnellen Einsatzbereitschaft der Mitarbeiter widerspiegelt.
Fazit
Das Onboarding-Programm von Bayer ist ein Musterbeispiel für die Neugestaltung von eLearning mithilfe von künstlicher Intelligenz in Unternehmen. Es zeigt, wie das Zusammenwirken von innovativen Ansätzen wie Gamification, Storytelling und KI das Lernerlebnis verbessern und das Engagement der Lernenden erhöhen kann. Die zielgruppengerechte Gestaltung des Programms spricht globale Belegschaften effektiv an und unterstützt so eine inklusive Lernumgebung. Messbare Erfolge, etwa durch Zeitersparnis und effizientere Einarbeitung, unterstreichen den Wert digitaler Lernmethoden. Wichtig ist dabei stets das Einholen von Feedback und die fortlaufende Aktualisierung des Lehrmaterials, um Langzeitwirkung und Effektivität zu sichern.
Für L&D-Manager bietet Bayer‘s Onboarding-Programm wertvolle Einblicke und praktische Ansätze für eigene Projekte, die sowohl Lernende als auch Unternehmensziele unterstützen. Daher verleiht die Jury des eLearning Journals den eLearning AWARD 2024 in der Kategorie „Künstliche Intelligenz“ an das Team von Bayer für eine herausragende Leistung!
Vorgaben und Besonderheiten:
Vorgaben:
Das Ziel war die Etablierung eines einheitlichen, globalen Standards für die Einarbeitung neuer Mitarbeiter im MAPV-Bereich, abweichend von der bisherigen, regional variierenden und aus 12 unabhängigen Lerneinheiten bestehenden Methode.
Besonderheiten:
Es sollte ein innovatives Onboarding-Konzept entwickelt werden, das Gamification-Prinzipien nutzt, um das Lernen unterhaltsam und effektiv zu gestalten. Ziel: eine dynamische, interaktive Lernerfahrung für alle Neuankömmlinge, unabhängig von ihrem Hintergrund.
Projektverantwortliche:
Bayer AG
Dr. Ashwin Mehta
Global Learning Technology & Innovation Lead
400 South Oak Way
Reading
RG2 6AD
Great Britain
ashwin.mehta@bayer.com
www.bayer.co.uk
Marija Cuculic
Learning Innovation Lead
400 South Oak Way
Reading
RG2 6AD
Great Britain
