Normungscoach:in – Basiswissen Normung
Pionierarbeit im eLearning für Experten-Onboarding

Realweltliche Fallstudien fördern die effektive Mitwirkung in Normungsausschüssen. Hier berichten Beteiligte im Video wie die Normung für Faserverstärkte Kunststoffe abgelaufen ist.

Das Deutsche Institut für Normung e.V. (DIN) transformiert mit dem Programm „Normungscoach – Basiswissen Normung“ sein Onboarding von Experten. Das eLearning-Projekt verbindet dabei Storytelling mit interaktiven Inhalten und macht tiefgreifende Einblicke in Normen und Standards erlebbar. Digitales Lernen fördert so das Engagement der Lernenden und vertieft das Verständnis für die Inhalte nachhaltig.

Das DIN fördert als unabhängige Organisation die Entwicklung von Standards durch die Anwender selbst. Alle Interessierten, von Firmen bis Hochschulen, können an der Entwicklung von Normen mitwirken, um Qualität und Sicherheit von Produkten zu steigern. Um die Schulungsangebote für die rund 5.000 externen Fachexperten, die sich in Normausschüssen des DIN jährlich engagieren, zu optimieren und die Reichweite zu erhöhen, hat das DIN zusammen mit dem Beuth-Verlag ein eLearning-Programm entwickelt, um Expertenwissen in rund fünf Stunden effizient zu vermittelt. Es erweitert die Grenzen herkömmlichen Onboardings, indem es Lernende durch interaktive Seiten mit Quizzes und Podcasts führt. Das eLearning will mit Modularität und einem einladenden Aufbau überzeugen. Verfügbar über den Beuth-WebShop erreicht das Angebot Entscheidungsträger und politische Akteure.

Lernbedarfe

Das eLearning „Normungscoach“ zielt darauf ab, neuen Experten aus Industrie, Handel, Bildung, Forschung und Behörden den Einstieg in die Normungsgremien des DIN zu erleichtern. Es vermittelt grundlegendes Wissen über nationale und internationale Normungsprozesse. Durch das Programm können sich DIN-Projektmanager so auf ihre Kernaufgabe – die Betreuung der Gremien – konzentrieren, da die Schulung externer Gremienmitglieder entfällt.

Dazu wurden vom Projektteam für die Umsetzung des „Normungscoach“ folgende Bedarfe identifiziert:

  1. Die Vermittlung fundamentaler Kenntnisse über die Normungslandschaft, von nationalen bis internationalen Aspekten.
  2. Praxisbezogenes Wissen: Durch Fallbeispiele und Szenarien aus der realen Welt soll effizientes Agieren in Normungsgremien erzielt werden.
  3. Flexibilität im Lernprozess: Ein Lernformat, das sich in den Arbeitsalltag integrieren lässt.
  4. Diversifizierte Lernmaterialien sollen unterschiedliche Bedürfnisse der Lerner bedienen – von interaktiven Modulen bis zu Audioinhalten.
  5. Interaktion und Engagement: Quizfragen und praktische Übungen fördern die aktive Teilnahme und festigen das Gelernte.
  6. Nachhaltiger Lernerfolg soll gewährleistet werden, indem Wissen langfristig im Berufsalltag anwendbar gemacht wird.
  7. Professionelle Präsentation: Inhalte müssen sowohl für Experten als auch für Neulinge im Bereich der Normung fesselnd und professionell aufbereitet sein.
  8. Der Aufbau einer Lerngemeinschaft unter den Teilnehmenden soll den Austausch und das gemeinsame Lernen fördern.
  9. Zertifizierung der Kompetenzen: Ein abschließendes Zertifikat bestätigt die neu erworbenen Fähigkeiten.

Dieses eLearning geht so weit über die Wissensvermittlung hinaus. Es inspiriert, bildet fort und motiviert zu kontinuierlichem Lernen – ein Paradebeispiel dafür, wie digitale Bildung in Unternehmen gestaltet werden kann.

Projektverlauf

Im digitalen Zeitalter ist die kontinuierliche Anpassung von Lernkonzepten unerlässlich. So auch im Fall des eLearning „Normungscoach – Basiswissen Normung“ des DIN. Die neugewonnenen Experten für die Normungsgremien des DIN bringen eine eigene Perspektive und Herangehensweise an das Thema Normung mit. Um diesen vielfältigen Hintergründen in einem zentralen Lernangebot gerecht werden zu können, ist ein interdisziplinäres Projektteam etabliert worden, das mit den unterschiedlichen Blickwinkeln der Zielgruppe vertraut ist. Die Chronologie des eLearning-Projekts des DIN ist geprägt von strategischer Planung, sorgfältiger Entwicklung und gezielter Implementierung. Der Projektverlauf lässt sich in mehrere entscheidende Phasen unterteilen:

Vision trifft auf Strategie
Alles begann im Oktober 2021: Ein Projektteam aus DIN und Beuth-Verlag setzte sich ambitionierte Ziele, um flexible und zukunftsorientierte Lernmodule zu konzipieren. Die Vorbereitung legte das Fundament für das, was kommen sollte: ein bedarfsgerechtes Lernen durch digitale Medien.

Planung mit Weitsicht
Im November 2021 kam die Agentur Infoport ins Spiel, um technischen Sachverstand beizusteuern. Durch die Entwicklung von Personas wurde die Zielgruppe – vorrangig einzuführende externe Experten zur Mitarbeit in den Normungsgremien, in zweiter Linie neue Mitarbeitende des Beuth-Verlags – greifbar gemacht. So ist die Grundlage für ein maßgeschneidertes Lernerlebnis gelegt worden.

Konzeption: Der Feinschliff
Mit der Fertigstellung des Konzepts im Dezember 2021 wurde der Rahmen für Inhalte und Didaktik abgesteckt. Ein entscheidender Schritt, um den Lernenden nicht nur Wissen zu vermitteln, sondern sie aktiv einzubinden.

Entwicklung: Kreativität trifft Wissen
Von Januar bis Juni 2022 entstanden Drehbuch und eLearning-Materialien. Die didaktische Aufbereitung zielte auf maximales Engagement und Interaktivität ab, damit Lernen nicht nur effektiv, sondern auch spannend wird.

Rollout: Der Praxistest
Im dritten Quartal 2022 startete die Pilotphase. So blieb Raum für Anpassungen und eine stetige Optimierung.

Marketing: Sichtbarkeit erzeugen
Interne Promotion und die Integration in Starterpakete für neue Mitarbeitende sorgten für Bekanntheit des Projekts innerhalb der DIN-Gruppe.

Feedback: Lernen aus der Praxis
Die Akzeptanz und Rückmeldungen der Nutzenden standen im Fokus, um das Angebot kontinuierlich zu verfeinern und durch regelmäßige Sprechstunden direkten Support zu bieten.

Nachhaltigkeit: Langfristiger Erfolg
Begleitmaterialien und der Aufbau einer Community förderten nicht nur den Lernerfolg, sondern auch den Austausch unter den Lernenden.

Erfolgsmessung: Die Zahlen sprechen für sich
Eine Verdopplung der Teilnehmerzahlen und eine spürbare Entlastung der internen DIN-Projektmanager von Schulungsaufgaben zeigten: Der „Normungscoach“ ist mehr als ein eLearning – es ist ein Beispiel, das zeigt, wie digitales Lernen für die Zukunft gestaltet werden kann.

Projektergebnis

In der betrieblichen Bildung sind eLearning-Initiativen zentral für die Umsetzung der digitalen Transformation. Mit dem Ziel, das Onboarding externer Fachkräfte in die Normungsgremien zu vereinfachen, flexibler zu gestalten und zu standardisieren, hat das DIN ein eLearning lanciert, das die Art und Weise, wie Fachwissen vermittelt wird, neu definiert. Das Programm „Normungscoach“ hat die Lernmethodik transformiert und die Erwartungen der Beteiligten übertroffen.

Das neuentwickelte eLearning des DIN hat eine bemerkenswerte Akzeptanz gefunden. Obwohl die Teilnahme freiwillig ist, haben sich 20 % der neuen Fachkräfte für das Angebot entschieden. Die Zahlen sprechen für sich: Jeder angemeldete Teilnehmer hat das eLearning mindestens einmal aufgerufen, meist sogar mehrfach, und die Verweildauer zeigt, dass viele das Material gründlich durcharbeiten.

Ein weiteres Ergebnis ist die Schaffung von mehr Flexibilität und Struktur im eLearning: Der modulare Aufbau des Programms erlaubt es den Lernenden, in ihrem eigenen Tempo zu lernen und bei Bedarf Pausen einzulegen. Abwechslungsreiche Aufgabentypen und die Verstärkung des Gelernten durch Quizfragen tragen zur Aufrechterhaltung des Interesses und zur Festigung des Wissens bei. Ergänzende Materialien und monatliche Sprechstunden fördern den Lernerfolg und das Gemeinschaftsgefühl.

Das Projektteam setzte sich aus Normungs- und Weiterbildungsexperten sowie einem technisch versierten Dienstleister zusammen. Diese Kombination ermöglichte einen kreativen und wirkungsvollen Designansatz. Die Inhalte wurden durch eine Vielzahl von Methoden, darunter interaktive Aufgaben, Videos und Podcasts, vermittelt. Eine narrative Struktur, die die Lernenden virtuell durch das DIN führt, verbindet das Wissen mit realen Akteuren und Abteilungen, wodurch eine optimale Vorbereitung auf die Arbeit in verschiedenen Gremien gewährleistet ist.

Fazit

Das „Normungscoach – Grundlagen der Normung“ zeigt eindrucksvoll, wie digitale Lernansätze die betriebliche Bildung neugestalten. Mit dem orts- und zeitunabhängigen Zugang bietet das eLearning ein Lernumfeld, das sich nahtlos in den Alltag der Lernenden integriert und somit mehr Flexibilität in der Weiterbildung schafft. Die Reduzierung der Schulungszeit von ca. 48 auf 12 Stunden jährlich demonstriert, dass hohe Qualität auch zeitökonomisch erreichbar ist. Wobei die Verdoppelung der Teilnehmerzahlen sowie das kontinuierliche positive Feedback der Teilnehmenden von der Wirksamkeit und einer breiten Akzeptanz zeugen.

Durch interaktive Elemente werden Informationen vermittelt und Kompetenzen nachhaltig gefestigt – mit messbar verbesserten Lernergebnissen. Eine engagierte Community unterstützt durch Austausch die Vertiefung des Wissens. Der „Normungscoach“ setzt damit Standards für die betrieblichen Bildung.

Für den überzeugenden Einsatz innovativer Lehrmethoden und Technologien verleiht die Jury des eLearning Journals den eLearning AWARD 2024 in der Kategorie „Kompetenzentwicklung“ daher an das Team des DIN.


Vorgaben und Besonderheiten:

Vorgaben:

Der „Normungscoach“ soll das Onboarding von Experten in DIN-Normungsgremien durch effizientere Schulung zu Normungsprozessen optimieren und die Projektmanager des DIN entlasten, indem es die Wissensvermittlung in einer flexibler Lernstruktur durch modularen Aufbau ermöglicht. Das eLearning ist Teil eines Programms, das auf ein vertieftes Verständnis abzielt und mit einem Zertifikat abschließt.

Besonderheiten:

Der „Normungscoach“ zielt auf neue Mitglieder in den DIN-Normungsgremien ab, darunter Vertreter aus Produktion, Handel, Hochschulwesen, Forschung, Behörden und Prüfinstituten. Aufgrund der Heterogenität der Zielgruppebestand die Herausforderung darin, die unterschiedlichen Erfahrungshintergründe und Perspektiven zum Thema Normung zu berücksichtigen.


Projektverantwortliche:

DIN Deutsches Institut für Normung e. V.

Michael Krüger
Abteilungsleiter

DIN Deutsches Institut für Normung e. V.
Am DIN-Platz
Burggrafenstraße 6
D-10787 Berlin

michael.krueger@din.de
www.din.de

Beuth Verlag GmbH

Martina Sommer
Produktmanagerin Digitale Weiterbildung

Beuth Verlag GmbH – DIN-Akademie
Am DIN-Platz
Burggrafenstraße 6
D-10787 Berlin

martina.sommer@beuth.de
www.beuth.de