Kategorie: LMS

Hypermärkte sind das Nonplusultra für die Befriedigung von Kundenbedürfnissen. Von der Aufmachung her erinnern sie zwar an Supermärkte, doch sie haben so viel mehr: Wurst- und Käsetheken mit Frischware, weitläufige Non-Food-Abteilungen und ebenfalls immer wieder tolle Sonderangebote für einzelne Produkte. Für Mitarbeiter sind die Herausforderungen trotz Spezialisierung auf einzelne Abteilungen ungleich größer als in kleinen Läden, erwartet der Kunde doch auch bei einem großen Sortiment eine gute Beratung.

Über 270 SB-Warenhäuser mit dezidiert großen Verkaufsflächen bewirtschaftet die real GmbH deutschlandweit und erzielt dabei etwa 75 % ihres Umsatzes mit dem Verkauf von Lebensmitteln. Ferner bietet sie in ihren Märkten auch eine Vielzahl an Haushaltswaren, Elektrogeräten, Spielwaren, Bücher, Textilien, Sportartikel sowie Schreibwaren an.

Eine etablierte Säule des Weiterbildungsangebotes stellt dabei eLearning dar. Dieses wird dem Unternehmen zufolge aufgrund der damit einhergehenden Flexibilität des Lernprozesses firmenintern in Zukunft weiter an Bedeutung gewinnen.

Lernbedarfe

Im vorliegenden Projekt soll ein optimierter Zugriff auf ein eLearning-Angebot von über 100 Kursen hergestellt werden, indem das bisherige LMS abgelöst und um neue Funktionen erweitert wird. Dabei soll mit dem neuen LMS auch ein Zugriff auf Angebote wie Compliance-Trainings mit mehrstufigen Eskalationsprozessen, diverse Blended Learnings und die Seminarverwaltung von Präsenzveranstaltungen möglich werden. Kurzum: Eine Plattform, die den Zugriff auf das vollständige individuelle Weiterbildungsangebot ermöglicht.

Darüber hinaus sollen die Weiterbildungsprozesse bei real weiter systematisiert, digitalisiert und an den technologischen Fortschritt, unter anderem ans Mobile Learning, angepasst sowie der Verwaltungsaufwand im Backend-Bereich reduziert werden.

Eine Herausforderung dabei ist, dass sich das LMS an 34.000 Teilnehmer mit unterschiedlich ausgestatteten Arbeitsplätzen richtet. Während Mitarbeiter in der Düsseldorfer Firmenzentrale Zugriff auf einen PC mit eigener E-Mail-Adresse haben, trifft dies auf Mitarbeiter in den Märkten in der Regel nicht zu. Dort erfolgt der Zugriff auf einen PC in der Regel anonym über einen Sammeluser.

Projektverlauf

Für die Umsetzung des Projekts stand ein Zeitrahmen von sechs Monaten für Analyse, Implementierung und Schulung zur Verfügung. Für die technische Umsetzung des Projektvorhabens wurde der Dienstleister schenck.de AG beauftragt und eine agile Projektzusammenarbeit zugrunde gelegt.

Die unterschiedlichen Stakeholder waren in praktisch allen Phasen des Projektes beteiligt: Bereits zu Beginn des Projekts waren neben der Projektleitung aus dem HR-Bereich auch den Betriebsrat, Autoren, Trainer, Administratoren, der Anwendungssupport und die IT-Security beteiligt. Die Zusammenarbeit mit Compliance wurde in zwei Workshops detailliert ausgearbeitet. Die IT-Security-Anforderungen wurden direkt zu Projektbeginn im virtuellen Raum und in Telefonkonferenzen miteinander abgeglichen.

Bereits zu einem früh angesetzten Präsentationstermin hatte schenck.de AG ein Test-System entwickelt, das bereits einen sehr hohen Deckungsgrad von Produkt und Anwenderwünschen mit sich brachte. Der Projektleiter bei real unternahm mit einem stabilen Pilotsystem eine Road-Tour durch Deutschland, wo er auf interessierte Teilnehmer wie die eLearning-Partner in den Märkten traf, die ihr Feedback zum System gaben. So konnte real wöchentlich praxisrelevantes Feedback gegenüber ihrem Dienstleister schenck.de AG aussteuern, das dadurch in den Gestaltungsprozess selbst gelangte.

Projektergebnis

Die rund 34.000 Mitarbeiter von real können nun auf über 100 eLearning-Kurse per LMS zugreifen. Ob per Desktop oder perspektivisch per Smartphone spielt keine Rolle – beides ist technisch problemlos möglich. Während Mitarbeiter der Unternehmenszentrale per E-Mail an obligatorische Kurse erinnert werden können, ist dies in den Märkten aufgrund der vorhandenen Infrastruktur nicht möglich. Aus diesem Grund wurde das LMS um ein internes Kommunikationstool erweitert, über welches die Lerner in den Märkten ebenfalls alle relevanten Informationen erhalten. In allen Märkten steht außerdem ein eLearning-Partner zur Verfügung, der bei Fragen von der Kurswahl bis hin zum Login weiterhilft und die Schnittstelle zu den Administratoren in der Firmenzentrale bildet.

Für die Lernteilgruppe der Auszubildenden finden in regelmäßigen Abständen eigene Seminarblöcke in Form von Präsenzveranstaltungen statt. Hier unterstützt das LMS mit vorgelagerten eLearnings, wodurch ein Blended Learning-Lernformat zum Einsatz kommt. Ein weiteres Augenmerk liegt in der Umsetzung eines mehrstufige Eskalationsprozesses für diverse Compliance-Trainings, welches vollkommen automatisiert Trainings für die Zielgruppe bereitstellt. Für real ist besonders wichtig, dass der Verwaltungsaufwand für Maßnahmen der betrieblichen Bildung per LMS gesenkt werden konnte und demnach die Vorteile der Automatisierung aktiv genutzt werden. Weiterhin schaffte es real gemeinsam mit dem Partner schenck.de AG Datensicherheit gemäß Betriebsvereinbarung, DSGVO sowie Vorgaben der IT-Security umzusetzen.

Fazit

„Wir haben bisher noch kein Projekt mit einer so hohen Qualität in so kurzer Zeit umgesetzt. Die Professionalität der Herangehensweise, gepaart mit einer beeindruckenden Umsetzungsqualität, hat uns wirklich beeindruckt“, so Axel Rehberg, Trainer Personalentwicklung Digitale Medien bei der real GmbH. Die Jury des eLearning Journals erhielt den Eindruck, dass im Hause real GmbH in vorbildhafter Weise ein neues LMS eingeführt wurde, das sich an den diversen Bedürfnissen innerhalb der Lernerschaft orientiert. Aufgrund dessen zeichnet sie die real GmbH und schenck.de AG mit dem eLearning AWARD 2020 in der Kategorie „LMS“ aus.