Webinare und virtuelle Klassenzimmer (VC) haben in den vergangenen Monaten in der betrieblichen Bildung einen eindrucksvollen Siegeszug hingelegt und bewiesen, dass die synchronen Lernformate in vielen Kontexten einen adäquaten Ersatz vor Präsenztrainings darstellen können.
Zum Beginn der Coronakrise sind nicht selten sowohl Unternehmen als auch Trainer und Lerner ins kalte Wasser gesprungen und mussten von einem Tag auf den anderen Präsenzseminare digitalisieren, auch wenn vielleicht nicht die passende technische Infrastruktur oder ausreichende Erfahrungen und Kompetenzen vorhanden waren. Um das synchrone Lernen langfristig erfolgreich zu machen, müssen also nicht nur die Kompetenzen der Trainer weiter ausgebaut werden, sondern auch die richtige Infrastruktur für die eigenen Bedarfe angeschafft werden.
Gleichzeitig ist die Auswahl der passenden Software, wie so oft bei eLearning-Infrastruktur, nicht immer einfach. Dank des Booms der letzten eineinhalb Jahre gibt es mittlerweile eine umfangreiche Bandbreite an Webinar- und VC-Tools, die weit über die üblichen Verdächtigen in Form von Zoom oder MS Teams hinausgehen. Vor diesem Hintergrund hatten wir im Rahmen unserer Testreihe die Möglichkeit, die Webconferencing-Software „YuLinc“ auszuprobieren, die für Webinare, virtuelle Klassenzimmer und WebMeetings ausgelegt ist.
Ohne technische Hürden
Grundsätzlich handelt es sich bei YuLinc um eine webbasierte Anwendung, die ohne Installation direkt im Browser genutzt werden kann, was gerade im Unternehmenskontext von Vorteil sein kann. Darüber hinaus ist die Software mit mobilen Endgeräten kompatibel. Am Laptop aber auch auf einem Tablet ist die Teilnahme tatsächlich ohne größere Einschränkungen machbar. Mit dem Smartphone kann man zwar ebenfalls grundsätzlich an einem virtuellen Event von YuLinc teilnehmen, jedoch sollte man sich in diesem Fall auf spürbare Einschränkungen einstellen, was in diesem Kontext aber keine Überraschung darstellt und man so erwarten sollte.
Davon abgesehen ist die Teilnahme an einem Webinar oder VC von YuLinc aus Teilnehmersicht denkbar einfach. Nach einem Klick auf den zur Verfügung gestellten Link öffnet sich die Session im Browser und nach der Auswahl des passenden Audioausgangs ist man bereits mit Bild und Ton live dabei. Einen äußerst positiven Eindruck macht dabei die schlichte aber sehr aufgeräumte Benutzeroberfläche, die weitgehend selbsterklärend und damit für die Teilnehmer intuitiv zu bedienen ist. Dadurch kann man problemlos sich am Chat mit den andere Teilenehmern beteiligen, dem Referenten oder Trainer eine Frage stellen oder technische Probleme in den Einstellungen beheben.
Moderation ohne Einstiegshürden
Nahezu identisch sieht die Situation als Moderator einer Session aus. Als Moderator hat man einige zusätzliche Funktionen und Rechte, was der ausgezeichneten Usability und der aufgeräumten Benutzeroberfläche allerdings keinen Abbruch tut. Zur Gestaltung einer Session stehen einem als Moderator auch bei YuLinc die typischen Werkzeuge zur Verfügung, die man mittlerweile aus Webinaren und virtuellen Klassenzimmern gewohnt ist. Zum zeigen einer Präsentation kann man beispielsweise auf das bekannte „Screen Sharing“ zurückgreifen, um den eigenen Bildschirm oder direkt eine bestimmte Applikation mit den Lernern zu teilen. Alternativ kann man allerdings auch die Mediathek einsetzen, in der Dateien hochgeladen und anschließend direkt in der Session gezeigt werden können. Bei YuLinc hat die Mediathek eine Besonderheit, denn als Moderator sind die hochgeladenen Dateien personenbezogen und nicht an eine bestimmte Session gebunden, d.h. man kann auf Dateien in verschiedenen Veranstaltungen zurückgreifen, ohne dass die Datei jedes Mal extra hochgeladen werden muss.
Darüber hinaus bietet YuLinc auch verschiedene Funktionen, mit denen die Teilnehmer einbezogen werden können, um die Session interaktiver zu machen. In der Mediathek können beispielsweise außerdem Umfragen angelegt werden, mit denen Teilnehmer während einer Session zu einem bestimmten Thema befragt werden können. Der Prozess ist dabei so schnell und einfach, dass eine Umfrage problemlos auch während eines Webinars angelegt werden kann. Insbesondere für virtuelle Klassenzimmer gibt es außerdem eine Whiteboard-Funktion, mit der die Teilnehmer miteinander interagieren können, um z.B. gemeinsam zu Brainstormen. Mit den Breakout-Sessions können sich die Teilnehmer aufteilen, um beispielsweise Gruppenarbeiten zu erledigen oder sich in kleinerem Kreis zu einem bestimmten Thema auszutauschen.
Herausforderung Datenschutz
Bei Webconferencing-Software kann das Thema „Datenschutz“ eine besonders große Rolle spielen, denn zum typischen Schutz von personenbezogenen Daten kann bei Webinaren & Co. noch die Vertraulichkeit der gespeicherten und gezeigten Medien, Recordings sowie die Veranstaltung selbst dazukommen. Gerade im Kontext von Unternehmen können in einem internen Webinar möglicherweise vertrauliche Informationen gezeigt werden, deren Schutz vor unberechtigtem Zugriff ebenfalls eine wichtige Rolle spielt. Aus diesem Grund wird YuLinc in einer Deutschen Private Cloud betrieben, um sicherzustellen, dass Daten nur in Deutschland sowie nur verschlüsselt gespeichert und übertragen werden, was für die Software durch das BSI zertifiziert wurde.
Fazit
Auf die Frage „Was ist die passende Bildungstechnologie für unser Unternehmen?“ gibt es keine allgemeingültige Antwort, denn die konkreten Bedarfe sind dafür viel zu unterschiedlich. Der in der Regel sehr heterogene Markt bei Bildungstechnologien trägt diesem Umstand Rechnung und Webconferencing-Software ist da keine Ausnahme. In diesem Kontext kann YuLinc insbesondere durch seine exzellente Usability punkten, denn sowohl Moderatoren als Host einer Session als auch einfache Teilnehmer sollten sich ohne Probleme zurechtfinden und nicht etwa sich erstmal mit der Technik rumschlagen müssen. Darüber hinaus verfügt YuLinc über die gängigen Webinar- und VC-Funktionen, so dass sich damit die typischen Bedarfe abdecken lassen sollten. Für Unternehmen mit Datenschutz-Bedenken kann YuLinc außerdem eine mögliche Alternative darstellen. Aus diesen Gründen vergibt die Redaktion des eLearning Journals mit einem Score von 85 Punkten die Note „Sehr gut“.
