Content Curator

Bildungstechnologien sind das Fundament einer (digitalen) betrieblichen Bildung in einem Unternehmen. Nicht selten stellt die vorhandene Infrastruktur allerdings einen Flickenteppich verschiedener Tools dar, von LMS über Autorentools bis hin zu Webinar-Software, was in der Praxis schlimmstenfalls zur mehr Aufwand und schlechteren Ergebnissen führen kann. Ganzheitliche Systeme versprechen in diesem Kontext, Abhilfe zu schaffen und zu optimierten Prozessen zu führen. Mit dem Content Curator hatten wir im Rahmen unserer Testreihe die Möglichkeit, ein System anzuschauen, welches den Anspruch hat, als zentrales Lernportal sowohl das Management sowie die Bereitstellung von Lerninhalten zu ermöglichen und gleichzeitig über ein vollwertiges Autorensystem für die Eigenproduktion zu besitzen.

Content-Bereitstellung & Verwaltung ohne Hürden

Der Content Curator soll im Kern als zentrale Anlaufstelle für eLearning in einem Unternehmen dienen und vom Learning sowie Content Management über die Erstellung sowie Veröffentlichung eigner Lerninhalte bis hin zum Bildungscontrolling alle relevanten Aspekte in einem System abdecken. Das ganze System ist browserbasiert und bedarf damit keiner Installation. Darüber hinaus ist der Content Curator responsiv und ist damit auch mit mobilen Endgeräten kompatibel.

Für den Nutzer stellt die erste Anlaufstelle das eigene Lernportal dar, in dem man eine Übersicht der eigenen Lerninhalte erhält. Das Layout greift die mittlerweile gängige Kacheloptik auf und zeichnet sich durch eine ansprechende und moderne Optik aus. Die Portalseite ist dabei bewusst schlicht gehalten und auf die wesentlichen Aspekte reduziert. Man erkennt auf einen Blick, welche Kurse einem zugewiesen sind und man daher zu bearbeiten hat. Dank eines Fortschrittsbalkens ist außerdem sofort einsehbar, welche Kurse bzw. Lerninhalte man bereits angefangen hat und wie weit man in der Bearbeitung bereits ist. Der gleichen Logik folgt auch der Kurskatalog, in dem man ebenfalls nur eine Übersicht der freigeschalteten Lerninhalte bzw. Kurse erhält und auf eine minimalistische Optik setzt. Über die Bildungshistorie kann man einsehen, welche Kursinhalte man bereits abgeschlossen und welche Zertifikate man in diesem Prozess erworben hat.

Zusammenfassend lässt sich also feststellen, dass das Lernportal des Content Curators ganz bewusst einen starken Fokus auf Einsteigerfreundlichkeit sowie eine intuitive Bedienung zu legen scheint. Der Lerner soll schnellstmöglich an seine Lerninhalte kommen, ohne sich mit dem System rumschlagen zu müssen. In vielerlei Hinsicht dient das Portal quasi dazu, das zugrundeliegende LMS zu „verstecken“, was allerdings nicht heißt, dass gerade auf administrativer Seite dadurch Funktionalität verloren geht. Wie für ein LMS üblich, können Benutzer verwaltet, Gruppen definiert oder neue Kurse mit wenigen Klicks veröffentlicht werden. Auch die Optik und der Aufbau des Portals selbst kann sehr umfangreich an die eigenen Bedarfe angepasst werden.

Mit dem Content Curator können Unternehmen sowohl ihre Lernprozesse managen als auch selbst Lerninhalte erstellen. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf der Benutzerfreundlichkeit.

Unkomplizierte Eigenproduktion dank Templates

Doch wo kommen die Lerninhalte her, die über das Portal bereitgestellt werden? Natürlich können über SCORM externe Inhalte genutzt werden. Mit dem Content Designer bietet das System allerdings auch ein vollwertiges Autorentool, mit dem hochwertige WBTs & Co selbst produziert werden können.

Der Content Designer basiert auf TYPO3 und erinnert bei seiner zugrundeliegenden Logik, wenig überraschend, an gängige Content Management Systems. Um eine neue Lerneinheit zu erstellen, muss zunächst eine Modulstruktur, die aus den drei Ebenen „Modul“, „Kapitel“ sowie „Unterkapitel“ besteht. Der eigentliche Content bzw. Inhalt wird über sogenannte Pages bzw. Seiten festgelegt. Zur Gestaltung dieser Seiten bietet der Content Designer eine umfassende Anzahl an Content Elementen, die blockweise eingebaut und miteinander kombiniert werden können, um das gewünschte Ergebnis zu produzieren.

Möchte man beispielsweise eine simple Seite mit einer Überschrift, etwas Text und einer Auswahl von Bildern erstellen, dann lässt sich dies schnell und unkompliziert über das Einbinden von zwei Content Elementen umsetzen. Mit dem CE Text kann eine beliebige Textmenge angelegt und formatiert werden, während man für das Einbinden der Bilder möglicherweise das CE Content Slideshow verwendet. Das Konfigurieren dieser Content Elemente ist in der Regel recht einfach und folgt einem durchgehenden Muster, was die verschiedenen Elemente miteinander verbindet. Bei dem CE Content Slideshow kann man wahlweise eine Überschrift angeben, aber muss ansonsten lediglich die verschiedenen Bilder auswählen, die man einbauen möchte. Beim Einbauen von Medien greift man auf eine Mediathek zurück, aus der man bereits bestehendes Material verwenden oder neue Dateien uploaden kann. Durch diesen Schritt über eine übergreifende Mediathek wird sichergestellt, dass bei Aktualisierungen der Medieninhalt in allen Seiten angepasst wird, in denen er eingebaut wurde. Sind die Bilder schließlich ausgewählt, ist die Beispiel-Seite fertig und kann anschließend im Vorschaumodus begutachtet werden.

Auf diese Art und Weise können mit dem Content Designer recht schnell und unkompliziert einzelne Seiten bzw. ganze Lerninhalte erstellt werden. Die Content Elemente stellen außerdem sicher, dass in gewissem Maße „Mindeststandards“ im Design und in der Didaktik erfüllt werden, so dass selbst unerfahrene Autoren nach einer Einarbeitungszeit funktionale Ergebnisse produzieren können. Dieser Ansatz bedeutet im Umkehrschluss allerdings nicht, dass man als erfahrener Autor limitiert ist. Der Content Designer bietet über 20 statische und interaktive Content Elemente, die miteinander kombiniert werden können, wodurch man seiner Kreativität freien Lauf lassen kann. Darüber hinaus gibt es noch 9 zusätzliche Content Elemente, die speziell für die Gestaltung von Tests und Prüfungen gedacht sind, wie z.B. Single und Multiple Choice-Fragen, Zuordnungen oder Lückentexte. Ist eine Lerneinheit fertig, kann diese selbstverständlich als SCORM-Paket ausgegeben werden. Darüber hinaus kann der Lerninhalt allerdings auch direkt im korrespondierenden Lernportal des Content Curators veröffentlicht werden.

Fazit

Mit dem Content Curator bietet die Know How! AG Unternehmen die Möglichkeit, mit einem System den gesamten Prozess von Erstellung über Veröffentlichung bis hin zur Bereitstellung von Lerninhalten mit wenigen Klicks und aus einer Hand zu organisieren. Dabei zeichnet sich das Lernportal durch seinen minimalistischen Ansatz und die damit verbundene Usability aus. Darüber hinaus überzeugt das Autorentool dank einer umfassenden Auswahl von Content Elementen, die bei unerfahrenen Autoren Mindeststandards garantieren und gleichzeitig Fortgeschrittenen eine umfassende Toolbox an die Hand geben. Aus diesen Gründen zeichnet die Redaktion des eLearning Journals den Content Curator mit einem Score von 86 Punkten mit der Note „Sehr gut“ aus.