Scrum 2020 – Online

Wir schreiben das Jahr 2049. Durchbrüche in der Gentechnik haben dazu geführt, dass Menschen die Möglichkeit haben, ihre Lebenserwartung deutlich zu erhöhen. Einer dieser „Optimierten“ ist Arthur, der Inhaber des Plattenlabels „Lonely Records“. Mit Bedauern stellt er allerdings fest, dass die Musikbranche dank des Einsatzes von KI, die in Sekundenschnelle die perfekte Musik auf den Leib schreiben kann und damit weitgehend „echte“ Musiker ersetzt hat, seiner Meinung nach ihre Seele verloren hat. Keine ansprechende Aussicht für den verlängerten Lebensabend.

Aber wenn es in der Zukunft für ihn nichts mehr zu holen gibt, dann findet er sein Glück vielleicht in der Vergangenheit, in der Musik noch von echten Menschen gemacht wurde. Getrieben von dieser Idee kratzt Arthur seine Reserven zusammen, um in einem Forschungsprojekt eine Zeitmaschine zu entwickeln. Für diese Vision gibt es allerdings keine Vorlage, an der man sich orientieren könnte. Wie kann man so ein Projekt daher möglichst erfolgreich managen? Möglicherweise könnte ein altes Dokument mit dem Titel „The Scrum Guide“ die Lösung sein…

Storytelling zur Vermittlung von Scrum

Mit dieser Einführung startet man in den Scrum-Kurs von Maxpert. Der Kurs besteht aus insgesamt 6 Kapiteln, die insgesamt eine Bearbeitungszeit von 10 Stunden haben und ausführlich die agile Projekt- und Produktmanagementmethode vorstellen. Der Kurs ist dabei so aufgebaut, dass die ersten 4 Kapitel das theoretische Wissen zu Scrum vermitteln und dessen verschiedene Aspekte und Bestandteile ausführlich vorstellen. Im fünften Kapitel werden die Lerninhalte mit Praxisbeispielen vertieft, während das sechste und letzte Kapitel der Prüfungsvorbereitung zum „Professional Scrum Master“ oder „Professional Scrum Product Owner“ dient.

Die Geschichte von Arthur und seiner Zeitmaschine bietet den geschichtlichen Rahmen des Kurses, die in den ersten vier Kapiteln in hochwertigen Videos weitererzählt wird. Dieser konsequente Einsatz von Storytelling ist sehr gelungen und es ist durchaus motivierend, in jedem weiteren Kapitel zu erfahren, wie es mit der Geschichte weitergeht. Gleichzeitig dient das thematisierte Projekt gleichzeitig auch als eine Art Fallbeispiel, an dem bildhaft veranschaulicht werden kann, in welchem Umfeld das Scrum-Framework seine Stärken ausspielen kann.

Lernen mit dem Kanban-Board

Die Einbettung in eine übergreifende Geschichte ist allerdings nicht die einzige Besonderheit des Kurses. Sehr clever ist auch die Strukturierung der Lerninhalte im Stile eines Task- bzw. Kanban-Boards, ein Werkzeug, dass in Scrum gerne eingesetzt wird. In der Spalte „Selected PBI’s“ findet man die User Story Card, ein weiteres Scrum-Element, in dem auf der Vorderseite die Anforderungen an das erste Kapitel kurz und prägnant formuliert sind, während auf der Rückseite die Akzeptanzkriterien definiert sind. Damit spannt die User Story den Rahmen des ersten Kapitels und informiert, worauf man sich als Lerner einstellen kann. In der Spalte „To Do“ findet man die eigentlichen Lerninhalte in Form von themenspezifischen Nuggets. Im ersten Kapitel findet man hier elf Lernnuggets, die den Lerner in die grundlegenden Aspekte von Scrum einführen, wie z.B. die Scrum-Prinzipien, die User Story, das Product Goal oder das agile Manifest. Mit einem Klick auf die Lernnuggets erhält man einen kurzen Input zum Inhalt sowie eine Angabe zur Bearbeitungszeit. Möchte man eine Lerneinheit starten, dann verschiebt man die Aufgabe von der Spalte „To Do“ in „Doing“. Hat man die Lerneinheit durchgearbeitet, wird die Aufgabe schließlich in „Done“ abgelegt und ist damit erledigt.

Die Vermittlung der Lerninhalte erfolgt im Stile eines Kanban-Boards. Durch diesen cleveren Ansatz lernt man nicht nur ein wichtiges Scrum-Werkzeug spielerisch kennen, sondern kann den Lernprozess selbstbestimmt gestalten.

Dieser Aufbau des Kurses zählt aus mehreren Gründen zu einem der großen Stärken des Kurses. Zum einen lernt man auf spielerische Art und Weise den Umgang mit einem Task- bzw. Kanban-Board kennen, was ein wichtiges und weitverbreitetes Werkzeug der Scrum-Methode darstellt. Zum anderen wirkt sich dieser Aufbau positiv sowohl auf die inhaltliche als auch auf die zeitliche Aufteilung der Lerninhalte aus. Jedes Lernnugget hat einen klar definierten thematischen Fokus und dem Lerner ist selbst überlassen, welche Themen er in welcher Reihenfolge bearbeiten will. Darüber hinaus haben die einzelnen Nuggets eine überschaubare Bearbeitungszeit, die in der Regel zwischen 10 und 20 Minuten beträgt und sich damit recht problemlos in den eigenen (Arbeits-)Alltag integrieren lassen sollte.

Mit hochwertigen Lernvideos zum Scrum-Master (und/oder Product Owner)

Aber auch bei den Lerninhalten selbst kann der Scrum-Kurs von Maxpert überzeugen. Die Lernnuggets folgen dabei immer dem gleichen Aufbau. Zunächst gibt es ein hochwertiges Lernvideo, in dem alle wichtigen Aspekte des ausgewählten Themas erläutert und vorgestellt werden. Die Wissensvermittlung zeichnet sich dabei durch eine ausgewogene Balance von detaillierten Informationen auf der einen und einer durchdachten Reduktion auf der anderen Seite aus. Darüber hinaus werden regelmäßig Beispiele gebracht, um den theoretischen Inhalten einen Bezug zur Praxis zu geben. Nach dem Lernvideo gibt es immer eine kurze schriftliche Zusammenfassung der wichtigsten Aspekte sowie eine kleine Lernkontrolle in Form von Lernkarten, in denen einem Fragen zu Schlüsselaspekten der Lerneinheit gestellt werden. Die Lernkarten sind allerdings nicht die einzige Form der Lernerfolgskontrolle. Im ersten und zweiten Kapitel kann man Übungs-Kacheln auf dem Kanban-Board freischalten, in dem man eine bestimmte Anzahl von Lernnuggets bearbeitet. Darüber hinaus gibt es nach jedem inhaltlichen Kapitel ein Quiz als Lernzielkontrolle. Um das Quiz zu bestehen, müssen 80 % der Fragen richtig beantwortet werden, was gar nicht so einfach ist, wenn man nicht richtig aufgepasst hat, denn die Fragen sind erfreulicherweise gut konzipiert.

Fazit

Agile Projekt- und Produktmanagementmethode sind heutzutage aktueller denn je und entsprechend relevant sind Kompetenzen in diesem Bereich. Der Scrum-Kurs von Maxpert gibt auf spielerische Art und Weise einen umfassenden Einblick in die agile Projekt- und Produktmanagement-Methode. Die Geschichte um die Entwicklung einer Zeitmaschine stellt den Rahmen dar, in der die Methode nach und nach vermittelt wird. Eine besondere Stärke ist das Konzept des Kanban-Boards, mit dem man selbstbestimmt die hochwertigen Lerninhalte durcharbeiten kann. Zahlreiche Praxisbeispiele sowie regelmäßige Übungen und Lernerfolgskontrollen runden den positiven Eindruck ab. Aus diesen Gründen vergibt die Redaktion des eLearning Journals mit einem Score von 91 Punkten die Note „Exzellent“.