Schaffung von Impact fürs tägliche Business im Blick
LXP ermöglicht individualisierte Lernprozesse

Wie muss Lernen heute aussehen, damit es wirkmächtig ist? – Diese Frage beschäftigt eine Vielzahl von Unternehmen. Die Antworten darauf sind vielfältig. Im vorliegenden Fall wurde eine Form des Lernens ermöglicht, welche sich die Verbesserung betriebswirtschaftlicher Kennzahlen und die Schaffung eines individualisierten Lernens mit einer Learning Experience Plattform (LXP) auf die Fahnen geschrieben hat.

Projektträger ist die Haufe Group mit Sitz in Freiburg im Breisgau. Sie sieht sich als Organisation in einem permanentem Lernprozess. Als ehemaliger Verlag stand die Gruppe einst vor der Herausforderung, ihr Business zu digitalisieren. Und die entsprechende Transformation ist eine Erfolgsstory geworden: Heute erwirtschaftet sie über 95 % ihres Umsatzes mit digitalen Produkten. Natürlich gilt es aber nicht nur bei Produkten und Geschäftsfeldern mit der Zeit zu gehen, sondern deren Entwicklung auch durch Lernkultur sowie entsprechende Technologie und Prozesse zu ermöglichen.

Lernbedarfe

Im vorliegenden Projekt hat sich die Haufe Group vorgenommen, mittels der Implementierung der Lernplattform Haufe Learning Experience innerhalb der knapp 2000-köpfigen Belegschaft eine Lernkultur zu schaffen, die sich durch Selbstorganisation und Agilität auszeichnet. Ziel ist es, ein Lernen zu ermöglichen, das eine anwendbare Kompetenzentwicklung gewährleistet. Mit dem Blick auf businessrelevante Ziele soll nach dem Prinzip „Learning while doing“ ein positiver und messbarer Impact auf Geschäftseinheiten erreicht werden.

Projektverlauf

Gemeinsam mit dem firmengruppeneigenen Dienstleister Haufe
Akademie wurde eine technologische Plattform entwickelt, die Mitarbeiter für die gegenwärtigen Herausforderungen befähigt.

Lernende haben in der Lernlösung die Möglichkeit, selbstgesteuert auf Lern-Entdeckungsreise zu gehen, Lerninhalte weiterzuempfehlen und auch selbst zu produzieren. Bedienen sollen sie das System der Vorstellung und konzeptionellen Aufarbeitung der Haufe Group nach, vor allem im Fluss der Arbeit selbst. Die Lerner erhalten im Lernprozess zudem individualisiert Inhalte in Form von Lernkollektionen sowie Learning Nuggets vorgeschlagen, die auf den vom Adaptiven Lernsystem wahrgenommenen Fähigkeiten und Interessen fußen. Das zugrundeliegende KI-basierte System unterscheidet dabei nicht zwischen externem und internem Lerncontent, sondern empfiehlt beide Quellarten.

Quartalsweise werden Nutzungskennzahlen wie Views, Anzahl von Empfehlungen und Interaktion als auch die Anzahl der bearbeiteten Lerninhalte im Learning Experience System erhoben. Das Monitoring prüft auch Nachfrage und Angebot von Lerninhalten. Jede Suchanfrage im System wird erfasst und gegen bestehende Inhalte geprüft. So lassen sich reale Kompetenzlücken aufdecken und zielorientiert schließen. Daneben sind auch die per systemseitig erhaltenem Feedbacksystem erhaltenen Nachrichten wichtig, wenn es darum geht, zu bewerten, was das LXP derzeit leistet und wo noch Verbesserungen möglich sind.

Statt einem Roll-Out wurde die Lösung mit einem viralen Roll-In in das Unternehmen gebracht. Projektmitarbeiter konnten ihre „Learnings“ mit der Organisation teilen. Über eine Anbindung an Microsoft Teams konnten bestehende Kommunikations- und Kollaborationssysteme genutzt werden. Didaktisch zentral ist, dass Lerner auch die Möglichkeit haben, eigene Inhalte auf die Plattform zu laden. Jeder Learning Influencer erhielt für den ersten hochgeladenen Content als Dankeschön ein Projekt-T-Shirt. Aktive Mitarbeiter und zugleich Lerner wurden so auch abseits der virtuellen Plattform sichtbar und das Projekt somit unternehmensweit konkret greifbar.

Projektergebnis

Ziel des Projekts war es, interne Wissensträger sichtbar zu machen und kritische Skills zu skalieren. Innerhalb der ersten 6 Monate konnte das System einen exponentiellen Anstieg an Nutzern verzeichnen. Mitarbeiter steuerten selbstentwickelten, unternehmensspezifischen Content bei und unterstützten damit die Nutzung. Diese sogenannten „Learning Influencer“ wurden zu wichtigen Multiplikatoren innerhalb der Organisation. Wesentliches Prinzip den Lernerfolg herzustellen, kommt dabei der Orientierung auf die Business Performance zu. Gemessen wird demnach nicht der individuelle Lernfortschritt, sondern die Erreichung von gesetzten Business Zielen. So ist es in einer Abteilung der Haufe Group beispielsweise ein Ziel, 10 Prozent weniger Reklamationen zu erhalten. Die Erreichung dieses Ziels wird dort mittels des Haufe Learning Experience-Systems unterstützt, indem Learning Nuggets zum Beschwerdemanagement zur Verfügung gestellt werden. Das etablierte System bewertet demnach nicht den Abschluss einer Lerneinheit als Erfolg, sondern nur die erfolgreiche Anwendung im Arbeitsalltag. Nichtsdestotrotz sind systemseitig auch klassische Lernerfolgskontrollen möglich, die dem Lernenden helfen sollen, den Status quo seines Lernprozesses zu erkennen.

Die Teilnahme für die Lernenden beruht auf Freiwilligkeit, eine neue Lernkultur nach bereits erläuterten Kriterien zu schaffen. Auch versteht die Haufe Group das Projekt nicht als abgeschlossen, sondern als fortwährende Baustelle, an der Neues getestet und weiterentwickelt werde.

Fazit

„Für selbstgesteuertes Lernen und die aktive Nutzung von vorhandenem Wissen können wir unseren Mitarbeitenden heute technologische Unterstützung bieten. Durch User-Generated-Content und spezifische Learning-Nuggets sind die Voraussetzungen dafür geschaffen, dass sich der Fundus an praxisrelevantem Know-how in unserer Organisation dezentral erneuert. Ein nachhaltiger Roll-in fordert die Vermittlung von Sinn – das braucht seine Zeit. Um ein Fazit zur Einführung der Haufe Learning Experience in der Haufe Group zu ziehen, ist es noch etwas früh. Wir haben auf unserer Reise jedoch schon einiges gelernt, das wir gerne teilen. “, so Stephanie Anton, Consultant Learning & Development bei der Haufe Group.

Die Entwicklung und Implementierung eines KI-basierten Adaptiven Lernsystems ist durchaus eine Herausforderung. Ebendiese haben die Projektpartner Haufe Group und Haufe Akademie aus Sicht der Jury des eLearning Journals überzeugend gemeistert. Aus diesem Grund verleiht sie den eLearning AWARD 2020 in der Kategorie „Adaptives Lernsystem“.


Vorgaben & Besonderheiten

Vorgaben:
Das Unternehmen auf zukünftige Skillshifts vorbereiten, indem internes Know-How und Kompetenzen gesichert und kritische Skills skaliert werden können.

Besonderheiten:
Die selbstentwickelte LXP ist ein adaptives Lernsystem, das individualisiert auf die Fähigkeiten und Interessen von Lernenden eingeht.


Projektverantwortliche

Haufe Group

Lennard Jerusalem
Learning Experience Specialist

Haufe Akademie GmbH & Co. KG
Munzinger Str. 9
D-79111 Freiburg

Lennard.Jerusalem@Haufe-Akademie.de
www.haufe-akademie.de/neues-lernen

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Haufe Group

Stephanie Anton
Consultant Learning & Development

Haufe-Lexware GmbH & Co. KG
Munzinger Straße 9
D-79111 Freiburg

Stephanie.Anton@haufe-lexware.com
www.haufegroup.com