blink.it

Obwohl Lernmanagementsysteme (LMS) zu den definierenden Merkmalen der eLearning-Branche gehören, hatten und haben sie nicht unbedingt immer den besten Ruf. Eine altbackene Optik, mangelnde Benutzerfreundlichkeit, eine komplizierte und unübersichtliche Administration, eine unzureichende Unterstützung von mobilen Endgeräten – dies sind nur einige der typischen Kritikpunkte von Lernmanagementsystemen. Die Lern-App „blink.it“ verspricht, dass Lernmanagement auch anders geht. Ob dieses Versprechen eingelöst werden kann, zeigt unser eLearning Test.

Erfolgsfaktor Usability

Für die Mitarbeiter waren LMS lange Zeit unübersichtlich und kompliziert zu bedienen, weshalb die Usability traditionell zu den größten Hürden der Akzeptanz von LMS gehörte. In den vergangenen Jahren gab es jedoch einen deutlichen Trend auf dem LMS-Markt, die Systeme schlanker, effizienter und vor allem benutzerfreundlicher sowie attraktiver zu machen. „Eine Benutzeroberfläche wie bei Netflix“ ist seitdem ein gern verwendeter Vergleich.

Die Usability gehört auch zu den zentralen Merkmalen des LMS „blink.it“. Bereits beim ersten Kontakt mit dem LMS sollen mögliche Hürden vermieden werden, weshalb man als Lerner beim Klick auf den Link in der Willkommens-E-Mail ohne Login direkt zur persönlichen Kursübersicht kommt. Dadurch kann sich der Lerner erstmal mit dem System vertraut machen, bevor er anschließend seine Login-Daten selbst bestimmen kann, mit denen er sich dann ab der zweiten Nutzung im LMS anmelden kann. Die Benutzeroberfläche von blink.it basiert auf einer Kacheloptik und ist dadurch weitgehend selbsterklärend und intuitiv zu verstehen. Jeder freigeschaltete Kurs wird durch eine eigene Kachel repräsentiert, die neben dem Kurstitel auch über die Kategorien sowie den eigenen Bearbeitungsstatus informieren. Auch innerhalb eines Kurses werden die Kacheln beibehalten. Kurse können aus einem oder mehreren Kapiteln bestehen, während sich wiederum jedes Kapitel aus einem oder mehreren sogenannten „Blinks“ zusammensetzen kann. Diese Blinks können vom Lerner schließlich nach eigenem Ermessen oder basierend auf einer vordefinierten Reihenfolge bearbeitet werden, wobei die Navigation der Blinks dank klarer Bezeichner und einer übersichtlichen Struktur einfach und intuitiv ist. Wurde ein Blink bearbeitet, wird dieser mittels eines Grüntons als bearbeitet markiert, was ebenfalls die Übersichtlichkeit und Bedienung unterstützt.

Die Blinks stellen die eigentlichen Lerninhalte dar und sind damit mit einer Folie einer PowerPoint-Präsentation oder einer Seite in einem Web Based Training vergleichbar. Zur Vermittlung der Lerninhalte stehen typische Gestaltungselemente wie Text, Bild und insbesondere Videos im Mittelpunkt. Darüber hinaus können allerdings auch Interaktionen wie Quizze oder Videos, bestehende Inhalte wie PDFs oder PowerPoint-Präsentationen sowie externe Inhalte per URL wie Youtube zur Gestaltung eines Blinks verwendet werden. Auch die Integration von SCORM-Inhalten ist möglich. Die Blinks orientieren sich an dem Micro Learning-Ansatz und sind in der Regel so aufgebaut, dass sie vom Lerner innerhalb weniger Minuten bearbeitet werden können.

Sowohl das Design der Benutzeroberfläche als auch die Blink-Struktur der Kurse, die im Kern nichts Anderes als Lernnuggets sind, machen das LMS besonders für den Einsatz auf mobilen Endgeräten interessant. Und tatsächlich hat sich in unserem Test gezeigt, dass blink.it aus Sicht des Lerners neben dem Desktop-PC auch ohne größere Einschränkungen sowohl auf dem Tablet als auch auf dem Smartphone verwendet werden kann.

Administration leichtgemacht

Dank der Kachel-Optik können die Kurse bzw. Blinks einfach und unkompliziert bearbeitet werden.

Die Usability steht jedoch nicht nur bei den Lernern, sondern insbesondere auch bei der Administration inkl. der Kurserstellung bzw. Pflege im Mittelpunkt. Im Vergleich zu vielen anderen Lernmanagementsystemen gibt es keinen Unterschied zwischen dem Front- und dem Backend. Für einen Autor hat die Plattform also zunächst erstmal die gleiche Anmutung wie für einen Lerner. Mit einem Schieberegler kann man in den sogenannten Adminmodus wechseln, wodurch einem zusätzliche Optionen freigeschaltet werden. In der Kursübersicht können dadurch beispielsweise nicht nur bestehende Kurse aufgerufen, sondern mit wenigen Klicks ein neuer Kurs angelegt werden.

In einem Kurs selbst können bereits bestehende Blinks angepasst oder gelöscht sowie neue Blinks hinzugefügt werden. Neue Blinks haben ein einheitliches Muster und setzen sich aus einem Titel, einem optionalen Einleitungstext, einem Hauptteil sowie ggf. weiteren Informationen wie Handlungsaufforderungen oder Dateianhängen zusammen. Für die Gestaltung des Hauptteils stehen die bereits erwähnten Elemente wie z.B. Text, Bild, Videos oder Interaktionen zur Auswahl. Bei den Interaktionen wie Quizze oder Umfragen stehen einem Autor Single und Multiple Choice-Fragen, Skalenfragen, Drag & Drop, Freitext-Fragen sowie Aufgaben mit Datei-Uploads zur Verfügung. Ist der Lerninhalt eines Blinks schließlich finalisiert, können außerdem noch Einstellungen wie Absolvierungsvorgaben oder die Freigabe des Blinks eingestellt werden. Dadurch lässt sich definieren, ob die Blinks in einer bestimmten Reihenfolge absolviert werden müssen, ob die Bearbeitung eines Blinks für das Bestehen eines Kurses verpflichtend ist oder ob ein Blink erst zu einem bestimmten Datum freigeschaltet werden soll.

Neben der Kursverwaltung verfügt blink.it über weitere typische LMS-Funktionen wie beispielsweise Nutzerverwaltung, ein umfangreiches Rollen- und Rechtesystem oder ein umfassendes Bildungscontrolling, in dessen Rahmen die komplette Bildungshistorie eines Nutzers gespeichert und ausgewertet werden kann. Ähnlich wie die anderen Bereiche des LMS, ist auch die Plattformverwaltung standardmäßig auf die wesentlichen Aspekte reduziert und daher vergleichsweise selbsterklärend sowie einfach zu bedienen. Es ist beispielsweise ohne längere Einarbeitungszeit möglich, neue Nutzer, Gruppen oder Kategorien anzulegen oder bestimmten Nutzern neue Rechte zuzuordnen. Gleichzeitig können bei Bedarf unter der Oberfläche tiefergehende Einstellungen und Anpassungen vorgenommen werden, wie beispielsweise die Synchronisation mit Personalstammdatensystemen.

Fazit

Die Benutzerfreundlichkeit ist der wichtigste Erfolgsfaktor für den Einsatz eines LMS, wie die eLearning BENCHMARKING Studie 2017 ergeben hat. Genau in diesem Aspekt kann das LMS „blink.it“ dank einer übersichtlichen Benutzeroberfläche sowie einer intuitiven Struktur und Navigation sowohl für die Lerner, aber auch in der Administration und Kursverwaltung überzeugen. Eine ausgezeichnete Kompatibilität mit mobilen Endgeräten runden den positiven Eindruck ab. Gleichzeitig verfügt blink.it nicht über die gleiche Funktionsvielfalt wie manch andere Lernmanagementsysteme am Markt. Ist man als Unternehmen jedoch auf der Suche nach einem schlanken, effizienten LMS ohne viel Schnickschnack, dann ist blink.it eine passende Wahl. Vor diesem Hintergrund vergibt die Redaktion des eLearning Journals mit einem Score von 85 Punkten die Note „Sehr gut“.