Testbericht:
Wie sieht die optimale eLearning-Einheit aus? Trotz der mittlerweile jahrzehntelangen Erfahrung mit dem Thema eLearning gibt es auf diese Frage keine allgemeingültige Antwort, zu unterschiedlich sind die Anforderungen zwischen verschiedenen Unternehmen, Branchen oder gar Ländern. Doch was zeichnet eine gute Lerneinheit aus? Im Rahmen der diesjährigen Testreihe hat das eLearning Journal mehrere E-Trainings der Firma WTT CampusONE getestet. Können diese E-Trainings eine Antwort auf diese Frage geben?
Wissensvermittlung mit dem virtuellen Moderator
„Hallo und herzlich willkommen. Mein Name ist Christoph Luschnat und ich begleite Sie durch das Training ‚Arbeitssicherheit‘“, mit diesen Worten wird man als Lerner vom virtuellen Moderator beim E-Training von WTT CampusONE begrüßt. Dieser virtuelle Moderator nimmt in den E-Trainings eine zentrale Rolle ein, indem er Kapitel für Kapitel durch den Lerninhalt führt und den Lerner durch regelmäßige Hinweise bei der Steuerung und Bearbeitung des E-Trainings inkl. der zahlreichen Übungen unterstützt.
Dieser konzeptionelle Aufbau der E-Trainings hat für den Lerner gleich mehrere Vorteile. Zum einen nimmt der allseits präsente Moderator in gewisser Weise die Rolle eines Lehrers oder Dozenten ein, was an die vertraute Schul- bzw. Studienzeit erinnert. Darüber hinaus werden nahezu alle Informationen durch den Moderator sprachlich vermittelt, d.h. es entfallen einerseits demotivierende „Textwüsten“ und andererseits wird dadurch der Effekt eines Lehrers bzw. Dozenten verstärkt. In den E-Trainings wird Text primär begleitend und zur Unterstützung des Moderators verwendet, z.B. indem die wichtigsten Informationen nochmal übersichtlich schriftlich zusammengefasst werden. Diese positiven Aspekte des virtuellen Moderators werden durch die professionellen Schauspieler unterstützt, die durch Gestik, Mimik und Sprechstil dazu beitragen, dass die Informationsvermittlung nicht monoton, sondern abwechslungsreich verläuft.
Die alltäglichen Gefahren im Büro…
Wer kennt diese Situationen nicht: Statt mit dem Brieföffner benutzt man zum Öffnen des Briefes ein Messer oder eine Schere, man klettert eben auf den Bürostuhl, um einen Ordner aus dem obersten Regalfach zu holen oder man läuft vollbepackt die Treppe hoch oder runter. Das sind nur einige der Beispiele für die Gefahren, die auch im vermeintlich sicheren Büro zu Arbeitsunfällen führen können und spielerisch im E-Training „Arbeitssicherheit“ thematisiert werden. Anhand verschiedener Bilder soll der Lerner bewerten, in welchen der gezeigten Situationen eine Gefahrenquelle identifiziert werden kann. An einer anderen Stelle wird ein Brandfall simuliert. Wie sollte man sich in einer solchen Situation bestmöglich verhalten? Erstmal versuchen, den Brand zu löschen? Den Notruf wählen? Oder sich vielleicht doch lieber direkt in Sicherheit bringen? Dies sind nur zwei Beispiele für die vielen spielerischen Übungen, welche in den E-Trainings regelmäßig zum Einsatz kommen. Doch diese eher spielerischen Aufgaben sind nicht die einzigen Interaktionselemente, die in den E-Trainings von WTT CampusONE genutzt werden. In der Schulung „Händehygiene“ soll der Lerner etwa das Infektionsrisiko verschiedener Tätigkeiten wie Verbandswechsel, Gruß per Handschlag oder Wundversorgung bewerten. Im E-Training „Wasserversorgung“ soll der Lerner dagegen verschiedene Ressourcen wie Regel- oder Flusswasser nach ihrer Nützlichkeit für die Wasserversorgung beurteilen.
Diese regelmäßige Einbeziehung des Lerners kann aus mehreren Gründen überzeugen. Auf der einen Seite muss der Lerner dadurch immer wieder selbst aktiv werden, was die E-Trainings sowohl abwechslungsreicher und interessanter macht als auch die Konzentration fördert. Dies ist besonders relevant, weil die getesteten E-Trainings Bearbeitungszeiten von einer Stunde und mehr haben. Zwar sind die E-Training immer in 5 Kapitel und jedes Kapitel in mehrere Unterkapitel unterteilt, was bedeutet, dass ein Training jederzeit unterbrochen und später wieder aufgenommen werden kann. Dennoch ist es wichtig, dass der Lerner bei einer längeren Sitzung aktiviert und einbezogen wird. Auf der anderen Seite muss der Lerner dank der zahlreichen interaktiven Elemente und Übungen das zuvor vermittelte Wissen direkt anwenden, wodurch es bereits vor den abschließenden Selbsttests in regelmäßigen Abständen Lernerfolgskontrollen gibt.
Solide technische Umsetzungen mit leichten Abzügen in der B-Note

Der Lerninhalt wird durch ein weitgehend überzeugendes technisches Fundament sowie eine gute Usability unterstützt. Die getesteten E-Trainings wurden über den Trainingscampus von WTT CampusONE bereitgestellt. Der Trainingscampus hat die Anmutung einer virtuellen Akademie und ist optisch ansprechend gestaltet und klar strukturiert, so dass die Navigation insgesamt einfach von der Hand geht. Darüber hinaus stellt der virtuelle Moderator beim ersten Login den Trainingscampus sowie dessen Funktionen vor, was sich positiv auf die Benutzerfreundlichkeit auswirkt. Auch in den E-Trainings unterstützt der Moderator den Lerner bei der Navigation der Lerninhalte, z.B. indem spezifische Bedienelemente einer Übung vorweg kurz erklärt werden. Insgesamt zeichnen sich die E-Trainings also durch eine durchdachte Usability aus.
Auch die Freunde von Mobile Learning kommen bei den E-Trainings von WTT CampusONE nicht zu kurz. Grundsätzlich können die Lerneinheiten sowohl auf dem Smartphone als auch auf dem Tablet genutzt werden. Die E-Trainings scheinen in erster Linie für das Tablet optimiert zu sein und lassen sich auf diesem Endgerät ohne Abstriche nutzen. Auch auf dem Smartphone bleibt die Usability erhalten, insbesondere, weil die gewählte Form der Informationsvermittlung, die weitestgehend über den sprachlichen Input des Moderators erfolgt, sehr vorteilhaft für den Einsatz auf einem Smartphone ist. Die Kehrseite der Medaille ist allerdings, dass das responsive Design der Lerneinheiten nur etwa bis zur Displaygröße eines Laptops zu skalieren scheint, was vor allem am Desktop-PC mit höheren Auflösungen und größerer Displayfläche ins Auge fällt, da die gesamte vorhandene Fläche nur durch eine manuelle Zoom-Anpassung genutzt werden kann. Die Nutzbarkeit ist aber selbstverständlich auch am PC ohne Einschränkungen gegeben.
Fazit
Alles in allem liefern die E-Trainings von WTT CampusONE eine überzeugende Antwort auf die Frage, was eine gute Lerneinheit ausmacht. Das didaktische Konzept der Lern-einheiten mit dem virtuellen Moderator als Lehrer bzw. Dozent, der guten inhaltlichen Aufteilung mit starkem Praxisbezug sowie die zahlreichen interaktiven Elemente und spielerischen Übungen funktionieren ausgezeichnet und bieten insgesamt ein abwechslungsreiches und motivierendes Lernerlebnis. Die gute Usability sowie der Mobile Learning-Support runden den positiven Eindruck der E-Trainings ab. Aus diesem Grund vergibt die Redaktion des eLearning Journals für die getesteten E-Trainings der WTT CampusONE GmbH mit einem Score von 92 Punkten die Note „Excellent“.