Holo Learning: Performance Support mit Extended Reality

Die Darstellungsmöglichkeiten von Extended Reality (XR) eröffnen völlig neue Lernwelten. Mit Holo Learning können Lernende Objekte und Prozesse in einer 3D-Welt erleben – und sie im wahrsten Sinne des Wortes besser begreifen.

Über die HoloLens-Brille sieht der Lerner eingeblendete Erklärungen, die ihn schrittweise durch den Prozess führen.

Virtuelle Welten beschränken sich nicht mehr auf den Desktop-PC und das Smartphone. Neuartige Devices wie etwa XR-Brillen ermöglichen es, in computergenerierte Umgebungen einzutauchen oder die reale Welt um virtuelle Objekte zu erweitern. Die Technologie lässt nicht nur die Herzen von Gaming-Fans höherschlagen, sondern auch die von allen, die sich mit Qualifizierung und Weiterbildung beschäftigen. Holo Learning – das Lernen mit Extended Reality – eignet sich für zahlreiche Einsatzgebiete. Beispielsweise lassen sich Wartungs- und Reparaturarbeiten an Maschinen und Fertigungsstraßen, Triebwerken, Motoren virtuell unterstützen. Performance Support mit virtueller Unterstützung verhindert menschliche Fehler.

„Bei Holo Learning geht es weniger um eine künstliche Welt als vielmehr darum, die Realität um zusätzliche Informationen zu ergänzen“, sagt Josef Haider, Senior Account Manager und Experte für Holo-Learning bei der Know How! AG. „Diese erweiterte Wirklichkeit begegnet uns schon jetzt im Alltag, ohne dass wir sie explizit als solche wahrnehmen: Zum Beispiel, wenn wir im Fernsehen ein Fußballspiel verfolgen und eine eingeblendete Linie die Frage klärt, ob der Schiedsrichter zu Recht Abseits gepfiffen hat.“ Viele Unternehmen haben das Potenzial von Extended Reality für die Qualifizierung bereits im Blick, scheuen aber noch vor den relativ hohen Anschaffungskosten zurück. Allerdings ist es nur eine Frage der Zeit, dass Hersteller ihre XR-Geräte auch für den Endverbraucher anbieten und die Preise dementsprechend sinken. Die Technik ist bereits ausgereift und für Lernanwendungen im Businessbereich bestens geeignet.

Holo Learning bei den Berliner Verkehrsbetrieben

Diese Erfahrung haben auch die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) gemacht, die ihr erstes Holo Learning-Projekt erfolgreich auf den Weg gebracht haben. Gemeinsam mit der Know How! AG hat die BVG ein Training entwickelt, um Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für die Achsvermessung und Spureinstellung von Bussen zu schulen. Diese Maßnahme ist nach Wartungsarbeiten an den Busachsen und -aufhängungen notwendig, um eine optimale Bremsleistung zu gewährleisten und den Reifenverschleiß zu minimieren. Wie man diese Aufgabe korrekt ausführt, können Mitarbeiter dank Holo Learning jetzt selbstständig direkt am Fahrzeug erlernen.

Die BVG nutzt für die Achsvermessung unter anderem das TruckCam Kamera-Messsystem: eine Anlage, um die Radwinkel von Nutzfahrzeugen einfach, schnell und genau zu vermessen. „Da wir auf jedem Betriebshof nur einen bis zwei Experten hatten, die das System bedienen können, kam es bei der Instandhaltung immer wieder zu unnötig langen Standzeiten“, erklärt Thomas Göckert, Sachgebietsleiter Nutzerservice und IT-Schulungsmanagement bei der BVG. „Um unseren Ansprüchen an Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit weiterhin gerecht zu werden, galt es, die Wartung der Busse zu beschleunigen. Darum wollten wir weitere Mitarbeiter für das TruckCam System qualifizieren.“

Der Bus als virtuelles Objekt

Mitarbeiter können das Training rein virtuell oder am echten Fahrzeug absolvieren.

Dabei schwebte der BVG ein Training vor, das die Anwender direkt an ihrem Arbeitsplatz in der Werkstatt unterstützt, sobald eine Achsvermessung ansteht. Dem Grundprinzip von Performance Support folgend, soll das Lernangebot die Mitarbeiter befähigen, die Aufgabe eigenständig und fachgerecht auszuführen – ohne den Arbeitsprozess nennenswert zu unterbrechen. Hierfür setzte man zunächst auf klassische Lernvideos. Für den Einsatz am Fahrzeug und Messgerät sind diese jedoch nicht optimal geeignet sind. Schnell war klar: Dieser Anwendungsfall ist für Holo Learning prädestiniert.

Die BVG holte sich Unterstützung durch die Know How! AG an Bord, um ein Training für die HoloLens-Brille von Microsoft zu entwickeln. Im ersten Schritt implementierte der Learning-Anbieter seine Software AskDelphi, ein Embedded Performance Support System (EPSS). AskDelphi basiert auf der Microsoft Azure Cloud und unterstützt somit die HoloLens als Ausgabegerät. Parallel wurde gemeinsam der entsprechende Content erstellt. Das 3D-Training vermittelt den Lernenden als erstes eine kurze Einweisung in das TruckCam System. Eingeblendete Erklärungen führen dann durch die einzelnen Arbeitsschritte eines Messvorgangs. Die Mitarbeiter können den Prozess entweder rein virtuell oder live am echten Fahrzeug durchlaufen. Josef Haider erläutert: „Der Bus wird als virtuelles Objekt in den Raum projiziert, sodass die Lernenden ihn nach Belieben erkunden und manipulieren können. Mit Hilfe von Blick- und Gestensteuerung bewegen sie sich am Objekt entlang und entdecken an verschiedenen Lernstationen wissenswerte Details. Bei der Live-Anwendung funktioniert es ebenso, nur dass hier an einem echten Bus gearbeitet wird.“

Komplexe Gegenstände begreifbar machen

Während der Pilotphase hat die BVG auf einem ihrer Betriebshöfe mehrere HoloLens-Brillen bereitgestellt. Auszubildende und Werkstattmitarbeiter konnten sich die Brillen abholen und das Training in Eigenregie absolvieren. Das Projekt wird jetzt auf weitere Betriebshöfe ausgerollt, wofür die BVG zusätzliche Mixed Reality-Brillen angeschafft hat. Die Lerneinheit ist über AskDelphi zentral verfügbar, sodass Mitarbeiter sie jederzeit selbstständig abrufen und nutzen können. „Der entscheidende Vorteil der HoloLens ist, dass der Lernende – ähnlich wie bei einem Head-up-Display im Auto – eingeblendete Informationen lesen kann und gleichzeitig die Hände frei hat“, sagt Thomas Göckert von der BVG. „Dadurch eignet sich das Gerät besonders gut, um Mitarbeitern ein Grundverständnis für die Beschaffenheit und Funktionsweise von komplexen technischen Produkten zu vermitteln.“ Das will sich die BVG in weiteren Projekten zunutze machen. Bereits konkret geplant ist unter anderem zusätzlicher Content im Bereich Instandhaltung.

Bei den Mitarbeitern kommt die neue Lernmethode bislang sehr gut an, insbesondere bei den Mechatronik-Azubis. Diese waren intensiv in die Entwicklung des Trainings eingebunden und haben seither viele Kollegen mit ihrer Begeisterung angesteckt, sogar die weniger IT-affinen. Mit innovativen Technologien wie Holo-Learning gestalten Unternehmen ihren Methodenmix praxisnah und abwechslungsreich – und bieten ihren Mitarbeitern Lernerlebnisse, die Spaß machen. Ein Training, das Freude bereitet und die Lust am selbstständigen Entdecken weckt – wie könnte Lernen besser gelingen?


Stichworte:

Zielgruppe:
Alle Branchen

Methodik:
Holo-Learning, E-Learning, xAPI, LMS, Mobile Learning, Lerncommunity etc.

Portfolio:
Change Management, Custom E-Learning, Digital Workplace, Einführung E-Learning, ganzheitliche Beratung und Projektbetreuung, Holo-Learning, individuelle Projekte, Learning Ecosystem, Microsoft Office, Microsoft 365, Performance Support, Software Migration

Referenzkunden:
EDEKA, Bosch, Vodafone D2, DPD GeoPost, Siemens, Boehringer Ingelheim Pharma, Fraport, BMW, Steigenberger Hotels, VW Coaching, Otto, Deutsche Vermögensberatung, Merck Serono, Gothaer Allgemeine Versicherung, REWE Group, Berliner Verkehrsbetriebe BVG, ZF Friedrichshafen, UBS Deutschland, Hornbach Baumarkt

Bei diesem Artikel handelt es sich um einen gesponsorten Beitrag der Firma Know How! AG.


Der Autor:

Josef Haider

ist Senior Account Manager Technology und Experte für Holo Learning und Performance Support bei der Know How! AG in Stuttgart, einem der Top-10 E-Learning-Anbieter in Deutschland. Seine große Leidenschaft ist es, neue Technologien und Medien für die Weiterbildung zu nutzen und diese didaktisch sinnvoll in bestehende Konzepte einzubinden. Dass Extended Reality bereits heute ein fester Bestandteil der betrieblichen Lernwelt sein kann, zeigen unter anderem seine aktuellen Projekte bei den Berliner Verkehrsbetrieben.

 


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