Der e-Trainer: Lernbegleiter in der digitalen Bildungswelt

Der digitale Wandel in Unternehmen betrifft jeden, gleichgültig, ob Mitarbeiter, Führungskräfte oder Trainer. Sie verantworten und begleiten den Lernprozess in jeder Phase, sind nicht mehr ausschließlich Wissensvermittler, sondern auch Berater in Selbstlern- und Transferphasen. Das klingt einfacher als es ist. Aufschluss über die Herausforderungen an e-Trainer gibt ein Diskurs mit zwei erfahrenen e-Trainerinnen der VIWIS GmbH.

Die Ausbildung zum e-Trainer kann jeder machen, der bereits Seminare oder Ausbildungen leitet.

eLearning Journal: Wie unterscheidet sich digitale Bildung heute zu früher?

„Vor 20 Jahren haben wir vor einem Präsenztraining Lern-CD-ROMs an die Teilnehmer verteilt und das war’s. Aber die Vorbereitungsrate lag bei nur etwa 30 Prozent, die Programme wurden nicht angeguckt. Das war ziemlich unbefriedigend. Aus diesen Erfahrungen ist die Entwicklung einer aktiven Lernbegleitung entstanden“, erinnert sich Diplom-Pädagogin Kristina Wahl. „In der Qualifizierungslandschaft hat es inzwischen eine deutliche Verschiebung gegeben. Es gibt eine Abkehr von reinen Präsenzseminaren. Ziel ist es, die Angebote so bedarfsgerecht und flexibel wie möglich anzubieten.“ „Lernen und Arbeiten verschmelzen immer mehr. Qualifizierungen erfolgen nicht mehr auf Vorrat, sondern aktiv in dem Moment, in dem der Mitarbeiter sie benötigt – z.B. am Arbeitsplatz“, ergänzt Claudia Otto, Ausbilderin für e-Trainer. „Herkömmliche Seminare fallen damit aber nicht weg, digitale Lernarrangements stellen vielmehr eine notwendige Erweiterung der Weiterbildung dar. Und die Kombination davon ist dann eine Blended-Learning-Maßnahme.“

eLearning Journal: Wodurch zeichnet sich denn ein guter e-Trainer aus?

„Nun ja, in Online-Lernphasen fallen ja zum Beispiel Gestik und Mimik als Unterstützung des Trainers weg. Das muss er kompensieren können, um die Aufmerksamkeit der Lerner hoch zu halten“, erläutert Claudia Otto. „Der e-Trainer ist Lernbegleiter, der mit den digitalen Möglichkeiten jongliert und für seine Kursteilnehmer die beste heraussucht und anwendet. Er begleitet die Mitarbeiter wie ein Mentor in ihrem individuellen Lernprozess. Besonders in den Online-Phasen ist es wichtig, den Lerner nicht allein zu lassen, sondern ihm Orientierung zu geben“. Darin stimmt ihr Kristina Wahl zu: „Konkret bedeutet das beispielsweise, dass der e-Trainer Seminare im virtuellen Raum plant, Blended-Learning-Szenarien mit aktivierenden Materialien entwickelt, in den Online-Phasen den Austausch in der Lerngruppe anregt, motiviert, Hilfe und Feedback gibt und Erfolgserlebnisse ermöglicht. Das ist ganz wichtig, sonst geht die Motivation flöten“.

eLearning Journal: Welche spezifischen Herausforderungen stellen sich bei der Ausbildung zum e-Trainer?

„Natürlich gibt es Hindernisse und Widerstände, nicht nur technische Hürden, die es zu überwinden gilt“, weiß Kristina Wahl. „Es gibt auch innere Widerstände der Trainer. Sich zum e-Trainer ausbilden zu lassen, bedeutet jahrelang erprobte Konzepte neu zu denken. Sich der unterschiedlichen digitalen Möglichkeiten zu bedienen, ist schon eine große Umgewöhnung und dieser Change findet in den Köpfen statt.“ Claudia Otto nickt: „Vor allem erfahrene Trainer tun sich damit manchmal schwer. Unsere Aufgabe ist es dann, diese Ängste zu verstehen und die Bedenken anzuhören, Befürchtungen abzubauen und die Ursachen zu finden. Oft ist es die nachvollziehbare Angst um Trainer-Jobs und Aufträge. Wir müssen dann die Möglichkeiten aufzeigen, die sich heute bieten. Die digitalen Möglichkeiten sind keine Konkurrenz, sondern eine Erweiterung. Das muss jeder für sich verstehen, der e-Trainer wird. E-Trainer kann jeder lernen, der schon jetzt Seminare oder Ausbildungen leitet. Es ist nur eine Frage der Gewöhnung – wie bei jeder Neuerung.“

eLearning Journal: Was bedeutet das für die Lernkultur in den Firmen?

„Hoch qualifizierte und engagierte Mitarbeiter sind essenziell für Unternehmen. Nur so können sie wettbewerbsfähig bleiben. Eine gute Weiterbildung, Entwicklungsmöglichkeiten und flexible Arbeitsbedingungen sind ein ganz zentraler Faktor“, meint Kristina Wahl. „Damit individuelles, bedarfsorientiertes Lernen möglich ist, müssen Unternehmen Freiräume und Akzeptanz für das Lernen während der Arbeitszeit schaffen. Die Bereitschaft, Wissen untereinander zu teilen, sollte auch gefördert werden. Und das muss von den Führungskräften aktiv vorgelebt werden.“ Claudia Otto bekräftigt: „Unternehmen wollen mit verschiedenen Maßnahmen die Qualifizierung ihrer Mitarbeiter nachhaltiger gestalten. Die Entwicklung geht dabei weg vom rein „inputorientierten“ Lehren hin zu einem anwendungs- und transferorientierten Lernen. Und das ist am Ende des Tages auch noch viel kostengünstiger.“

„Chancen und Herausforderungen in digitalen Lernszenarien“ aus der VIWIS-WBT-Reihe „Praxiswissen e-Trainer“.

eLearning Journal: Gibt es so etwas wie
digitale Lerntrends?

„Selbstverständlich“, bestätigt Claudia Otto. „Der mmb-Trendmonitor veröffentlicht jedes Jahr eine Expertenbefragung zur Entwicklung des digitalen Lernens in der beruflichen Bildung. Dabei werden die Trends unter die Lupe genommen.“ „In der neuesten Befragung gewinnen weitere Lernformen enorm an Bedeutung. Zum Beispiel Erklärfilme, Micro-Learning, Mobile Learning und Virtual-Classroom-Lösungen“, so Kristina Wahl. „Weniger Zukunftspotenzial sehen die Befragten beim klassischen Web-Based-Training (WBT), hier ist kontinuierlicher Bedeutungsverlust zu verzeichnen. Der Trend geht zu kleineren, mobilen Lerneinheiten.“

eLearning Journal: Gibt es denn Themen, die sich nicht online vermitteln lassen?

„Nicht jeder Bestandteil einer Qualifizierung ist online-geeignet“, meint Kristina Wahl. „Das ist klar. Aber viele Einzelteile davon. Wir brechen das ganze ehemalige Seminar auf in einen Informationsteil, der in die Vorbereitung fällt. In diesen Online-Lernphasen wird der Theorieteil bereits mit Anwendungs- und Transferaufgaben gekoppelt. Das Vertiefen und Einüben neuen Verhaltens benötigt weiterhin Präsenzteile.“ „So ist es uns möglich, ein großes Themenspektrum abzudecken. Ob Versicherungs- oder andere Fachthemen, Soft-Skill-Schulungen wie Präsentationstrainings oder Verhandlungs- und Vermarktungsschulungen. Jedes Thema hat ein Digitalisierungs-Potential.“, so Claudia Otto. „In unseren Qualifizierungen üben wir das mit den unterschiedlichsten Themen. Die Trainer erhalten von uns einen Methodenkoffer und lernen Blended-Learning-Konzepte zu erstellen. Dabei erhalten sie ganz viele praktische Tipps, wie sie die digitalen Möglichkeiten nutzen können.“

eLearning Journal: Wie sieht Ihr Angebot für e-Trainer konkret aus?

„Wir arbeiten mit einem bewährten Kursangebot, das modular aufgebaut ist und sich individuell anpassen lässt. Dabei haben sich einige Prinzipien bewährt. Das fängt schon bei der Gruppengröße an. Acht bis maximal 10 Teilnehmer lassen wir zu, mehr ist zu viel“, erklärt Kristina Wahl. „Außerdem sind wir zu zweit. Also zwei Ausbilder pro Kurs. Das ist zwar aufwändig, aber wichtig! Für die Teilnehmer ist es nicht nur abwechslungsreicher, sondern vor allem fachlich und thematisch umfassender, wenn sie zwei Moderatoren mit unterschiedlichen Schwerpunkten haben und zwei Ansprechpartner bei Fragen.“ Claudia Otto bekräftigt: „Die Ausbildung dauert ja auch ihre Zeit, sechs Wochen bis zwei Monate sind notwendig. Dabei gibt es alle zwei Wochen einen Online-Termin und am Ende zwei Tage Präsenz-Workshop. Dass unser Konzept erfolgreich ist, zeigt auch das Comenuis-Siegel für unsere offene Ausbildung zum e-Trainer, das uns gerade verliehen wurde.“


Stichworte

Zielgruppe:
Seminarleiter, Ausbilder, Personalentwickler, Bildungsverantwortliche, Trainer.

Methodik:
Die Qualifizierung beinhaltet Online-Meetings, Selbstlernphasen, tutorielle Begleitung und einen Präsenz-Workshop.

Portfolio:
Schwerpunktthemen aus den Bereichen Blended-Learning-Konzeption, Change-Management, lebendige Webinar-Moderation und e-Content-Produktion.

Referenzkunden:
Versicherungen, Automobilkonzerne, Handelsketten, Kanzleien sowie offene Kursangebote für Trainer und Personalentwickler oder e-Learning-Verantwortliche.

Bei diesem Artikel handelt es sich um einen gesponsorten Beitrag der Firma VIWIS GmbH.


e-Trainerinnen

Claudia Otto (oben),
Kristina Wahl (unten)

von VIWIS GmbH sind seit fast 20 Jahren Spezialistinnen für e-Learning und Qualifizierungskonzepte mit digitalen Lernphasen. Sie verstehen sich als Lernbegleiterinnen ihrer Qualifizierungsteilnehmer und geben ihnen einen Methodenkoffer an die Hand, mit dem Präsenzseminare in Blended-Learning-Konzepte transferiert werden können. Die künftigen e-Trainer werden in jeder Phase der Ausbildung unterstützt.


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