ModernWork

Je nach Bedarf kann der Aufwand für die Eigenproduktion einer Lerneinheit sehr unterschiedlich ausfallen und von einem Autor bis hin zu einem ganzen Projektteam reichen. Jedoch kann nicht jedes Autorentool bei umfangreicheren Projekten adäquat die Produktionsprozesse mit unterschiedlichen Funktionen und Rollen abdecken. Dafür bedarf es eines umfassenden Rollen- und Rechtesystems, was je nach Zielgruppe und Fokus nicht jedes Autorentool anbietet. Im Rahmen unserer Testreihe hatten wir die Möglichkeit, ModernWork aus dem Haus Fischer, Knoblauch & Co zu testen, welches u.a. für Projekte mit mehreren Akteuren ausgelegt ist.

Autorentool für erfolgreiche Projekte

Grundsätzlich ist das Autorentool ModernWork webbasiert und bedarf daher keiner Installation. Die damit produzierten Lerninhalte sind immer responsiv und damit grundsätzlich für verschiedene Endgeräte geeignet. Das Tool verfügt über ein ausgeprägtes Rollen- und Rechtesystem, mit dem sehr granular definiert werden kann, welche Funktionen eine Person im Produktionsprozess einnehmen kann. Soll ein Autor beispielsweise neue Kurse anlegen oder nur bestehende Lerninhalte bearbeiten können? Oder soll ein Experte vielleicht einen ausgewählten Lerninhalt einsehen und kommentieren können, ohne allerdings die Möglichkeit zu haben, direkte Änderungen vornehmen zu können? Durch die Festlegung von Rollen können mehrere Akteure gleichzeitig zielgerichtet an einem Projekt bzw. Lerninhalt arbeiten, ohne sich dabei unerwünscht „in die Quere zu kommen“. Zusätzlich unterstützt wird ein Produktionsprozess mit mehreren beteiligten Personen durch ein internes Kommunikationstool, mit denen Autoren bestimmte Seiten bzw. Seitenelemente mit Kommentaren versehen können, um auf Handlungsbedarfe aufmerksam zu machen.

Eine Besonderheit von ModernWork ist das Medienbaustein-Prinzip. Werden Medieninhalte, wie z.B. Bilder oder Grafiken, hochgeladen, können diese mit verschiedenen Inhalten verbunden und dadurch in mehreren Lerneinheiten genutzt werden. Wird die ursprüngliche Datei zu einem späteren Zeitpunkt verändert, werden diese Anpassungen automatisch in allen verknüpften Inhalten übernommen. Dieses Prinzip kann den Aufwand bei Aktualisierungen deutlich reduzieren und gleichzeitig zur Qualitätssicherung beitragen, indem sichergestellt wird, dass nicht Seiten im Prozess vergessen werden.

Für jeden Bedarf das passende Template

Bei der eigentlichen Gestaltung von Lerninhalten bietet ModernWork den Autoren recht viel Struktur an. Mit dem Autorentool erstellte Inhalte besitzen standardmäßig einen vorgegebenen Aufbau, der mit den Elementen bzw. den sogenannten „Kacheln“ der Benutzeroberfläche des Kurses korrespondiert. Ein prototypischer Aufbau ist die Unterteilung in die Kapitel „Wissen“, „Training“ und „Test“, wobei jedes Kapitel eine beliebige Anzahl von „Seiten“ enthalten kann. In dieser Denkweise beinhaltet das Kapitel „Wissen“ in der Regel die Informationen sowie Inhalte, die mit der Lerneinheit vermittelt werden sollen. Das Kapitel „Training“ baut anschließend darauf auf und bietet die Möglichkeit, mit Aufgaben und Fragen das Wissen zu vertiefen. Das Kapitel „Test“ dient abschließend der Lernerfolgskontrolle, in dem Fragen und definierbare Parameter festgelegt werden können, unter welchen Voraussetzungen die Lerneinheit erfolgreich absolviert werden kann.

Mit „ModernWork“ hat Fischer, Knoblauch & Co ein Autorentool im Sortiment, mit dem problemlos responsive Lerninhalte erstellt werden können. Eine Besonderheit ist das umfassende Rollen- und Rechtesystem, mit dem kollaborative Projekte bzw. Produktion unterstützt werden.

Auch bei der Gestaltung der Seiten erhält ein Autor durch das System klare Leitplanken in Form vordefinierter Templates. Möchte man beispielsweise eine neue Inhaltsseite anlegen, kann man aus 25 Vorlagen die passende auswählen und decken damit eine umfassende Bandbreite verschiedener Layouts aus Text, Bild und anderen Gestaltungselementen ab. Der gleichen Logik folgen auch Fragen- und Aufgabenseiten, für die insgesamt 13 Templates von Single/Multiple Choice über Lückentexte bis hin zu Zuordnungsaufgaben erstellt werden können. Ist das passende Template ausgewählt, müssen im nächsten Schritt lediglich die entsprechenden Inhalte eingepflegt werden. Textfelder können mit einem Klick auf den entsprechenden Button bearbeitet werden, wobei einem dafür ein gängiger Editor zum Anpassen des Textes zur Verfügung steht. Bei Bild-Feldern muss entsprechend die richtige Datei hochgeladen bzw. ausgewählt werden. Ist die Seite schließlich fertig bearbeitet, kann über den Status festgelegt werden, ob die Seite finalisiert ist, noch abgenommen werden muss oder veröffentlicht werden kann.

Nach und nach kann ein Autor mit Kapiteln und Seiten so seine gewünschte Lerneinheit zusammenstellen. Dabei kann über eine Vorschau-Funktion jederzeit überprüft werden, ob das Ergebnis auch den Erwartungen entspricht. Darüber hinaus können die Kacheln der Menüstruktur der Lerneinheiten bei Bedarf angepasst werden, z.B. in dem die Kachel „Tests“ deaktiviert wird, wenn keine Lernerfolgskontrolle benötigt wird oder die Kachel „Glossar“ hinzugefügt wird, wenn bestimmte Begrifflichkeiten erklärt werden müssen.

Fazit

Das Autorentool ModernWork hat seine Stärken insbesondere im Rollen- und Rechtesystem, mit dem Arbeitsabläufe mit mehreren Akteuren problemlos funktional strukturiert werden können, sowie den vielen Templates, mit denen selbst Laien ohne größeren Aufwand einzelne Seiten bis hin zu ganzen Kapiteln oder Kursen erstellen können. Darüber hinaus stellt das Medienbaustein-Prinzip sicher, dass Inhalte in verschiedene Lerneinheiten eingebaut und bei Bedarf in allen Anwendungsfällen automatisch geändert werden können, was Aktualisierungen deutlich vereinfacht und Fehlerquellen reduziert. Aus diesen Gründen vergibt die Redaktion des eLearning Journals für das Autorentool ModernWork der Fischer, Knoblauch & Co. Medienproduktionsgesellschaft mbH mit einem Score von 83 Punkten die Note „Sehr gut“.