Einführung von LMS und Autorentool
Spaß am Lernen in der Bank

Kern der Ermöglichung des digitalen Lernens bilden nach wie vor Lernmanagementsysteme und Autorentools. Was sollte man als Unternehmen also entsprechend tun, wenn die bestehende Infrastruktur – in diesem Falle das firmeneigene Intranet – auf Dauer nicht den Ansprüchen an modernes Lernen im Sinne des Blended Learning gerecht wird? Was tun, wenn sie beispielsweise noch kein Microlearning oder mobile responsive-Zugriff ermöglicht? Die Antwort der OLB Bank hierauf ist der Wechsel des entsprechenden Systems und eine vielversprechende Neujustierung.

Als Bank steht die OLB zunehmend regulatorischen Hürden gegenüber, die insbesondere auf die verpflichtende Weiterbildung von Mitarbeitern abzielt. In der Vergangenheit wurde dies in der OLB branchenüblich über die notwendigen Pflicht-WBTs abgebildet. Diese wurden bis dahin alle extern eingekauft. Schließlich beschloss man 2018, sich in Bezug auf eLearning neu aufzustellen, was im Projekt „eLearning Implementierung (LMS und Contenttool)“ mündete. Primär soll damit für die Lerner ein bedarfsgerechteres Weiterbildungsangebot einhergehen, indem immer mehr Lerninhalte selbst produziert werden.

Lernbedarfe

Ein neues Lernmanagementsystem sowie Autorentool soll also eingeführt werden, um Mitarbeiter des gesamten OLB-Konzerns auf digitalem Wege und damit dezentral zu schulen. Zusätzlich soll auch die Sachkunde relevanter Außendienstpartner des W&W Konzerns auf diesem Wege vermittelt werden. Damit soll der Blended Learning-Ansatz im Unternehmen weiter gestärkt werden und auch Microlearning zum Einsatz kommen. Das ganze Projekt steht natürlich unter der Blickrichtung der Ermöglichung moderner Lernformen und hoher Lerneffizienz.

Projektverlauf

Im Projekt kam es zur Einbindung zahlreicher Stakeholder. Die Lerner wurden beispielsweise direkt zu Beginn mit einer Umfrage einbezogen, ob sie die Ansprache im Sie oder Du wünschen. Bei einer Beteiligung von fast 40 %
aller Mitarbeiter fiel die Wahl eindeutig auf das Duzen. Somit wurden von Beginn an alle Inhalte als auch alle Systemtexte im Du formuliert. Dies stellte zwar immer wieder eine Herausforderung bei externen Inhalten dar, führt aber zu mehr Akzeptanz der Inhalte und bietet zudem didaktische Vorteile. Die internen Trainer waren von Beginn an im Projekt eingebunden und sind jetzt Treiber der Umsetzung von Blended Learning-Konzepten. In der technischen Realisierung wurde mit mehreren namhaften eLearning-Dienstleistern aus Deutschland zusammengearbeitet, die vor allem die zentrale eLearning-Infrastruktur von LMS und Autorentool bereitstellen, aber teilweise auch Inhalte zuliefern.

Im Rahmen des Rollouts wurde neben einer Intranet-Kommunikation und einer Willkommens-Mail auch Traubenzucker als Symbol der Unterstützung beim Lernen durch den Arbeitgeber an den Arbeitsplatz aller Mitarbeiter mit dem LMS-Logo verteilt. Dieses eigens entwickelte Logo diente zudem dem Aufbau einer internen Lernmarke. Zusätzlich stand das Personalentwicklungs-Team noch einige Tage vor der Kantine in T-Shirts mit dem LMS-Logo und hat das Thema beworben und Hilfestellung gegeben. Seitdem wird immer wieder auf neue Lerninhalte hingewiesen.

Projektergebnis

Die OLB machte durch die erfolgte Einführung des neuen LMS und Autorentools folgende grundlegende Beobachtung: Durch die wachsende Zahl an Inhalten jeglicher Art greifen die Lerner öfter als zuvor auf das LMS zu und die eigenverantwortliche Bearbeitung von Pflichttrainings und weiteren Lerninhalten verbessert sich zunehmend. Damit hat das Projekt bereits ein wichtiges Ziel erreicht.

Das Autorentool kommt dabei immer häufiger zum Einsatz, indem die Personalentwicklung gemeinsam mit den Fach-Abteilungen Veränderungen jeder Art begleiten und gemeinsam eTrainings entwickeln. Aktuelle Beispiele sind hierbei die Begleitung von Mitarbeitern beim Einzug in eine komplett neue Arbeitswelt oder die Begleitung und Mitnahme des Vertriebes bei der Umstellung der Kontomodelle. Dabei kommt auch immer häufiger ein hauseigenes Videostudio zum Einsatz, in dem Realvideos als auch Erklärvideos mit Inhouse-Mitteln produziert werden und den Lernern damit Inhalte „von Kollegen für Kollegen“ anschaulich aufbereitet dargeboten werden.

Die eingesetzten eLearning-Mittel werden dabei trotz Eigenproduktion immer vielfältiger, so begleitet die OLB die neuen Azubis mit einer digitalen Transferstrecke beim Ankommen in ihrem neuen Lebensabschnitt. Eine interaktive und moderne Gestaltung war hierbei besonders wichtig, neben Chatbots und Videosimulationen gibt es auch reale Challenges. Bisherige OLB-Präsenzschulungen werden neu als Blended Learning konzeptioniert: Fachliches digital vorgelagert und der Präsenztag damit mehr für wirkliches Training genutzt. Durch Transferstrecken werden die Mitarbeiter anschließend in ihrer Umsetzung begleitet und damit auch die Wirksamkeit der Trainings erheblich erhöht.

Die Verwaltung von klassischen Präsenztrainings ist natürlich im LMS integriert und damit stehen beide Welten direkt nebeneinander. Künftig werden zudem auch Webinare direkt im LMS verwaltet und aufgerufen, um das gesamte Spektrum des betrieblichen Lernens zu bündeln.

Fazit

Aus Sicht der Jury des eLearning Journals hat es die OLB Bank auf überzeugende Weise geschafft, zur firmen-
internen Lerninhaltsproduktion anzuregen und so auch die Attraktivität der Inhalte für die Lerner zu steigern, die sich wiederum in einer längeren und iterativen Lernweise bemerkbar macht. Aus diesem Grund zeichnet die Jury des eLearning Journals die OLB Bank mit dem eLearning AWARD 2021 in der Kategorie „eLearning-Produktion“ aus.

Redaktion: Samuel Jambrek


Vorgaben & Besonderheiten

Vorgaben:Ein neues LMS und Autorentool soll bei der OLB Bank eingeführt werden und das bisherige ablösen. Dabei soll auf eine möglichst gute Umsetzungsweise des Blended Learnings und die mögliche technische Einbindung von Microlearning geachtet werden.

Besonderheiten:
Die implementierten Systeme sind mobil responsive und extern aufrufbar. Vorteile machten sich während der Coronapandemie direkt bemerkbar, als die OLB zügig mit einem digitalen Training zum Homeoffice aufwarten konnte und damit die Geschäftseffizienz steigerte.


Projektverantwortliche

OLB Bank

Felix Rüger
Spezialist digitales Lernen

OLB Bank
Stau 15/17
D-26122 Oldenburg

felix.rueger@olb.de
www.olb.de