CSPMEDI-Plan – Eine App für Patienten von Patienten gemacht

Der AKI RP/Eifel stellt auf der MedConf 2019 in München das mit dem eLearning Award 2019 ausgezeichnete Projekt  CSPMEDI-Plan vor. Der Titel des Vortrages lautet: CSPMEDI-Plan – Eine App für Patienten von Patienten gemacht. Gemeinsam mit Prof. Bauer von ePrivacy und Markus Pant wird auf die technischen Herausforderungen bei der Entwicklung der App, vor allem aber auf die Themen Datensicherheit und Datenschutz eingegangen.

CSPMEDI-Plan ist eine App, die dem Patienten den bundeseinheitlichen Medikationsplan virtuell und interaktiv zur Verfügung stellt. Auf Basis von § 31a (SGB V), kann der Patient den vom Arzt ausgehändigten Medikationsplan einlesen und autonom verwalten. Auf einer gemeinsamen Oberfläche werden zusätzliche Dienste zur Verfügung gestellt. Der Patient selbst erhält nicht nur in Bezug auf seine Medikation Unterstützung, sondern es wird auch das ,,soziale Supportsystem” des Patienten aktiviert.

Abstract

Im Bereich eHealth nimmt die Anzahl der Anwendungen stetig zu. Bei Gesundheitsdaten ist es besonders wichtig, hohe Datenschutz- und Datensicherheitsstandards einzuhalten. Zudem entwickelt sich der Stand der Technik ständig weiter. Was ist bei der Authentifizierung der Nutzer zu beachten und wie schützt man die Daten vor gängigen Angriffen? Der langjährige Datenschutzexperte Prof. Dr. Christoph Bauer erörtert die wichtigsten Aspekte und geht dabei auf die App CSPMEDI-Plan ein.

Die App CSPMEDI-Plan enthält einige nicht-triviale technische Herausforderungen. Die App darf keine Daten ungewollt nach außen senden. Der Medikationsplan muss interoperabel mit den PVS- und KIS-Systemen sein und es muss sichergestellt sein, dass beim Import von Medikationsplänen bzw. beim Fotografieren der Medikamentenverpackungen keine unerwünschten Daten gesammelt werden und die App muss die volle Kontrolle über die Daten behalten. Die Datenbank ist deshalb verschlüsselt, so dass nur die App die Daten lesen kann. Weitere Herausforderungen waren die Mehrsprachigkeit, die Offline-Lizenzprüfung und der Datentransfer beim Gerätewechsel.

CSPMEDI-Plan ist eine Anwendung, mit welcher Patienten Leistungserbringern wie Ärzten, Apothekern und Kliniken über Schnittstellen (z. B. KV-Connect) selektiven Zugriff auf ihre Gesundheitsdaten anbieten können. Eine umfangreiche Gesundheitshistorie, ein Terminmanagement, eine Bioverträglichkeitsprüfung sowie ein Notfallmanagement auf Basis des bundeseinheitlichen Medikationsplanes können mit CSPMEDI-Plan verwaltet werden.

Zielgruppe des Vortrages:

Zielgruppe von CSPMEDI-Plan sind nicht nur diejenigen, die lt. §31a SGB V Anspruch auf einen bundeseinheitlichen Medikationsplan haben, sondern auch diejenigen, die für sich eine ,,Pharmazeutische Betreuung in Anspruch nehmen möchten. Weiter alle (chronisch Kranke) Blutdruck- und Schmerzpatienten.

Was lernen die Teilnehmer

Die Anwendung von „Gesundheits‐Apps“ und anderen IT‐Programmen in der medizinischen Versorgung nimmt zu. In Deutschland und anderen Industrieländern ist daher eine lebhafte Diskussion entstanden, wie die Anwendung dieser neuen digitalen Produkte im Gesundheitswesen zu regeln ist. Hierbei geht es sowohl um die Prüfung der Sicherheit und damit um die Zulassung zum Markt als auch um die Form der Erstattung im Rahmen der Gesetzlichen Krankenversicherung. Die genannten Punkte werden jeweils in einer kurzen Übersicht thematisiert um den Teilnehmern eine Orientierung zu geben.

Die Teilnehmer erhalten zuerst einen kurzen Überblick über den weltweiten Markt von Gesundheits-Apps sowie die Themenfelder in denen sich die unterschiedlichsten Apps kategorisieren lassen. Weiter erhalten sie einen kurzen Überblick über die Voraussetzungen, die gegeben sein müssen, damit eine App in die Regelversorgung übernommen werden kann. Es wird dann auf die dahinterstehenden Herausforderungen bezüglich technischer Aspekte sowie Datenschutz und Datensicherheit eingegangen.

Der Vortrag findet am 24.10.2019 um 11:45 Uhr bis 12:30 Uhr statt. Weiteres können Sie der Agenda entnehmen https://www.medconf.de/agenda.html