Vorbereitung auf Arbeit der Zukunft durch Fokus auf mehr Interdisziplinarität und eLearning

Sharjah (Vereinigte Arabische Emirate) | Die Arbeitswelt von morgen wird eine gänzlich andere sein als heute. Wissenschaftler gehen in pessimistischen Prognosen davon aus, dass in zehn Jahren 40 Prozent aller Arbeitsstellen wegfallen dürften, weil die zugehörigen Aufgaben zwischenzeitlich von Robotern und Maschinen übernommen werden. Diese Problematik war inhaltliche Grundlage des jüngst vom Bildungsministerium abgehaltenen diesjährigen „International Government Communication Forum“ in Sharjah. Im Zusammenhang dessen gelangten die Teilnehmer mehrheitlich zum Schluss, dass es in den kommenden Jahren von entscheidender Bedeutung sein wird, bei Arbeitern auf entschiedene Weise die Entwicklung gänzlich neuer Kompetenzen anzuregen. Diese Anregung soll nach Überzeugung des Bildungsministeriums der Vereinigten Arabischen Emirate, stärker als bisher per eLearning vermittelt werden, um auch dort Teilnehmer zu erreichen, wo es konventionelle Bildungseinrichtungen derzeit noch nicht tun.

Dr. Adiy Tweissi, Assistenzprofessor und Direktor des E-Learning-Zentrums der Princess Sumaya University for Technology in Jordanien, betonte auf der Zusammenkunft die Notwendigkeit, dass die Bildungssysteme “interdisziplinärer” als bisher ausgerichtet werden müssten. Schließlich könne es durchaus sein, dass ein Chirurg zugleich ein guter Programmierer ist, aber das gegenwärtige Bildungswesen dieses Potential  noch nicht fördert.

Konferenzreferent Dr. Abdul Latif Al Shamsi sah konkreten Veränderungsbedarf in der Hochschullandschaft: „There is a gap in the market when it comes to transforming the graduation projects of students to commercial products — something that is very common nowadays with most apps being invented by young adults“. An den Higher Colleges of Technology hätten sie deshalb einen Fond im Umfang von 100 Millionen VAE-Dirham aufgelegt, um Jungunternehmer zu fördern. Zudem sei es wichtig, dass weitere Hochschulen dazu übergehen, berufsspezifische Abschlüsse anzubieten, die sich am Markt und der modernen Technik orientieren. In der gezielteren Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Wirtschaft liegt ihm zufolge die Zukunft.

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