
Bildungsangebote gibt es wie Sand am Meer. Die Frage ist aber, was macht sie erfolgreich? Das Tool alleine ist es nicht. Der Schlüssel sind die Lernenden, sie müssen die Bildungsangebote bemerken, das passende für sich finden, es erfolgreich absolvieren und mit anwendbarem Wissen zufrieden in die Praxis gehen. Eine erfolgreiche Akademie ist der Ort, an dem das geschieht – die Erfolgsfaktoren dafür beleuchtet dieser Artikel.
Der Akademie-Begriff wird in der Praxis sehr unterschiedlich verwendet, manche unserer Kunden würden sicherlich sagen, ihre Lernplattform ist keine Akademie, sondern soll erst zu einer Akademie ausgebaut werden. Hier hat sich der Akademie-Begriff also als etwas größeres, meist auch als eigenständige Abteilung oder gar eigenständiges Unternehmen gedachtes etabliert. Für uns ist eine Akademie zuerst einmal der Ort, der Lernen und Wissenstransfer ermöglicht. Die Größe oder auch Eigenständigkeit spielt hier zuerst einmal keine Rolle, sondern der Fokus liegt darauf, dass die Lernenden in der Akademie den Zugang zum Bildungsangebot erhalten.
Die digitale Akademie ist gemäß dieser Definition der digitale Ort, an dem Lernende die entsprechenden Bildungsangebote finden, buchen und durchführen können. Was dabei wichtig ist, eine Akademie kann aus jeder beliebigen Lernform bestehen: Vom klassischen Präsenzseminar über das Webinar bis zum reinen digitalen Selbstlernen ist alles möglich. Und natürlich sollte eine Akademie auch die Mischformen wie Blended Learning, hybrides Lernen etc. erlauben.
Interne und externe Akademie
Zwei relevante Arten von Akademien sollten wir im Folgenden unterscheiden – der Unterschied liegt in der Zielgruppe: Die interne Akademie wendet sich an die Mitarbeitenden eines Unternehmens oder einer Organisation. Das Lernen dient hier dazu, Kompetenz in der Organisation aufzubauen und den Wissenserwerb zu fördern.
Die externe Akademie wendet sich dagegen an Partner und Kunden, also Personen außerhalb der eigenen Organisation. Sie ist darauf ausgerichtet, Wertschöpfung zu generieren. Wer dabei an Geld denkt, liegt sicherlich für Bildungsanbieter nicht falsch. Und auch ein Industrieunternehmen oder ein Dienstleister kann durchaus eine externe Akademie aufbauen, die das Wissen der Organisation monetarisiert. Neben den rein monetären Beweggründen kann es allerdings noch eine Reihe anderer Ziele geben: Beispielsweise kann ein Hersteller mit einer Akademie für seine Kunden oder auch für externe Servicetechniker Marketing-Ziele verfolgen und den Produkteinsatz verbessern wollen, was dann indirekt zu besserer Kundenbindung führt.
Erfolgsfaktor Strategie
Eigentlich ist es eine Binsenweisheit, ohne Strategie wird keine Akademie erfolgreich. Und natürlich gibt es auch meist zumindest Ansätze einer Strategie. Dennoch, die meisten Akademien, bei denen wir das Gefühl hatten, sie sind nicht so erfolgreich wie sie sein könnten, hatten Fehlannahmen in der Strategie oder haben es nicht geschafft, die Strategie für alle Beteiligten – und dazu gehören auch Externe wie Dienstleister oder Trainerinnen und Trainer – verständlich zu kommunizieren.

Der wichtigste Punkte ist die Zielsetzung: Klare, verständliche und messbare Ziele bilden die Basis. Hier sollte die Akademie in die sonstigen Ziele der Organisation eingebunden sein. Bei einem Bildungsanbieter ist das oft einfach, denn er verdient sein Geld mit Bildungsprodukten, eine digitale Akademie ist dementsprechend elementar für seine Strategie. Baut man dagegen die Akademie in einer großen Organisation auf, hilft es, sich genauer mit Vision und Unternehmenszielen zu beschäftigen. Oft ist dort das Thema Wissen verankert, es fehlt aber die Ableitung zur eigenen Akademie.
Besteht bereits eine Akademie, macht es ebenfalls Sinn, die Zielsetzung von Zeit zu Zeit zu prüfen. Was haben z.B. externe Möglichkeiten wie KI oder interne Veränderungen im Rahmen des Change Management an Auswirkungen auf Ihre Akademieziele? Neben den Zielen macht es Sinn, den Status quo, die vorhandenen Ressourcen und die Wettbewerbssituation regelmäßig zu analysieren.
Von den allgemeinen Analysen geht es in der Strategie dann immer weiter ins Detail. Bei der internen Akademie kann eine Kompetenz- und Themenanalyse Sinn machen. Bei der externen Akademie sind Produkt- und Preisstrategie zentrale Elemente der gesamten Akademiestrategie. Die Spanne reicht von Bundles und Paketen bis hin zu den Abrechnungsmodellen als Einzelkauf oder im Abomodell.
Erfolgsfaktor Technologiewahl
Die Technologie dient immer der Strategie. Wer versucht, diese Reihenfolge zu ändern, trifft häufig die falsche Wahl. Bei der Technologiewahl selbst ist die E-Learning-Welt im Vergleich zu vielen anderen Bereichen der Digitalisierung ausgesprochen komplex. Am Markt gibt es eine dreistellige Zahl an Plattformen, die sich als Lernmanagementsystem bezeichnen und auch bei den Autorentools sind sicherlich mindestens 50 Tools vorhanden, die sich für verschiedenste Lernformen anbieten.
Unser wichtigster Tipp ist hier, zu priorisieren: Welche Funktionen machen den Kern meiner Akademie aus? Die sollte das gewählte Tool optimal erfüllen. Ob es dann wirklich noch 200zeilige Excel braucht, soll jeder selbst entscheiden. Der zweite fast genauso wichtige Tipp: Schauen Sie nicht nur auf Funktionen. Es gibt auch eine Vielzahl an Kriterien, die am Anfang oft schwer erfassbar sind, später aber zu großem Frust führen können: Die wichtigsten sind: Wie viel Flexibilität und Individualität benötigen Sie für Ihre Lösung? Ein SaaS-System von der Stange eignet sich für eine einfache Akademie sehr gut, sobald die Prozesse z.B. für Workflows & Genehmigungen bei internen Akademien oder für Zahlungen bei externen Akademien komplexer werden, benötigen Sie mehr Flexibilität und technische Kontrolle über das System. Das zweite Kriterium: Wie hoch ist der so genannte Vendor Lock-In-Effekt? Natürlich kann es praktisch sein, ein in das LMS integrierte Autorensystem als SaaS zu nutzen. Allerdings steigt in diesem Fall die Abhängigkeit von einem einzigen Hersteller sprunghaft. Denken Sie deswegen schon bei der Toolwahl darüber nach, wie ein Toolwechsel später erfolgen könnte.
Erfolgsfaktor Vermarktung
Wenn sich die neue oder überarbeitete Akademieplattform der Fertigstellung nähert und dann erfolgreich live geht, hat sich das Projektteam sicherlich seinen Urlaub verdient. Dennoch sollten Sie an dieser Stelle einen Fehler vermeiden: Denken Sie schon in der Strategiephase an die Vermarktung der Plattform. Bei einer externen Akademie, die sich an Kunden wendet, ist das offensichtlich: Hier müssen Marketingkanäle aufgebaut oder genutzt werden, oft wird auch schon eine Kampagne (Re-)Launch geplant. Wir empfehlen aber auch unseren Kunden mit internen Akademien eine Vermarktungs- oder zumindest Kommunikationsstrategie. Sie klärt die zentralen Fragen: Wie finden die Lernenden die Plattform, wann und wie greifen sie darauf zu, wie werden sie motiviert zu lernen? Hier bieten sich Strategien wie der Aufbau von eigenen Learning Influencern innerhalb der Organisation an.
Erfolgsfaktor Optimierung
Der letzte Erfolgsfaktor ist auch der erste für jede Akademiestrategie: Eine digitale Akademie ist ein digitales Produkt, das nie fertig ist, dafür aber sehr gut messbar. Und alles, was Sie messen können, lässt sich frei nach dem Management-Experten Peter Drucker auch optimieren.
Der Autor
Tobias Hauser ist Autor, Trainer und Berater für E-Learning- und E-Commerce-Lösungen. Er verbindet betriebswirtschaftliches Wissen mit über 25 Jahren Erfahrung im Bereich Lerntechnologien und Learning Experience. Als Wegbereiter seiner Kunden entwickelt er Konzepte für den Aufbau neuer Akademien, Plattformen und Geschäftsmodelle. Als Wegbegleiter analysiert und optimiert er bestehende Akademien für Bildungsanbieter, Unternehmen und Organisationen.
Stichworte
Portfolio: Wir bei Arrabiata sind Architekten und Baumeister für digitale Akademien. Als herstellerunabhängiger Dienstleister begleiten wir sie neutral und kompetent von der Strategie über die Technologieentscheidung bis zur Umsetzung von Content und Plattform.
Zielgruppe: Externe Akademien bauen wir für Bildungsanbieter und Unternehmen, die Wissen zur Kundenbindung und als Geschäftsmodell einsetzen. Interne Akademien realisieren wir für Unternehmen und Organisationen aller Größen auf dem Weg zur Wissens- und Lernkultur.
Methodik: Unsere Philosophie ist es, ganzheitlich zu denken, um Ihre Akademie voranzubringen. Unsere Leistungen & Methoden sind dennoch ein großer Baukasten, aus dem wir für unsere Kunden die richtigen Steine auswählen und zur optimalen Lösung kombinieren.
Referenzkunden:
• Awards für die European Academy of Neurolodgy, Gräfe & Unzer und die Stiftung Kinder forschen.
• Große Zahlen für die Deutsche Bahn mit 200.000 Lernern oder für die Miduca mit 350.000 Prüfungen p.a.
• Herzblut fürs Lernen: All unsere Kunden.
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Arrabiata Solutions GmbH
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