Roboterprogrammierung neu gedacht
KUKA vereint digitales Lernen und Praxis
Wie lassen sich komplexe technische Schulungsinhalte digital vermitteln, um nicht nur Wissen, sondern auch praktische Fähigkeiten nachhaltig zu fördern? KUKA macht es mit seinem Projekt „Roboterprogrammierung PLUS“ vor. Der Mix aus eLearning und Praxistraining zeigt, wie technisches Know-how und anwendungsorientierte Skills erfolgreich kombiniert werden können. Web-based Trainings bieten den Teilnehmenden die Flexibilität, Inhalte ortsunabhängig zu vertiefen, während die Praxis an echten Roboterzellen im Vordergrund steht.
Die Digitalisierung revolutioniert die Art und Weise, wie Wissen vermittelt und gelernt wird – besonders in der Industrie. KUKA, als weltweit führender Anbieter von Robotik- und Automatisierungslösungen, hat diese Entwicklung erkannt und mit dem Blended-Learning-Projekt „Roboterprogrammierung PLUS“ einen innovativen Weg eingeschlagen. Ziel war es, die erfolgreiche Präsenzschulung „Roboterprogrammierung“ durch die Integration von Web-based Trainings flexibler und zugänglicher zu machen. Gleichzeitig sollte das neue Konzept den Praxisanteil weiter erhöhen, um den Lernenden noch mehr Möglichkeiten zur Anwendung des Gelernten zu bieten. Mit diesem Ansatz wird nicht nur auf unterschiedliche Lerntempi und Lernstile eingegangen, sondern auch ein klarer Mehrwert für Unternehmen und deren Mitarbeitende geschaffen, die den effizienten Einsatz von Robotiksystemen vorantreiben wollen.
Lernbedarfe
Die fortschreitenden technologischen Entwicklungen in der Automatisierung und Robotik fordern Unternehmen heraus, ihre Mitarbeitenden kontinuierlich weiterzubilden. „Roboterprogrammierung PLUS“ von KUKA adressiert diese Herausforderungen und bietet ein umfassendes Lernkonzept, das verschiedene Bedürfnisse abdeckt.
Flexibles Lernen: In der Branche Robotik ist die Nachfrage nach Präsenzschulungen nach wie vor sehr hoch. Viele Inhalte können jedoch mit alternativen Medien ebenfalls sehr gut vermittelt werden. KUKA hat daher ein Blended-Learning-Format entwickelt, das den Teilnehmenden ermöglicht, zeit- und ortsunabhängig zu lernen. Web-based Trainings, die jederzeit abrufbar sind, ergänzen die Präsenzphasen. Das ermöglicht es den Lernenden, Schulungsinhalte zu wiederholen und zu vertiefen.
Anpassung an individuelle Lernbedarfe: Die Heterogenität der Teilnehmenden ist eine große Herausforderung in Bezug auf die Gestaltung der Trainings. Eine Möglichkeit, dem beizukommen sind flexible Lernformate, die einen erfolgreichen Kursabschluss bei unterschiedlichen Vorkenntnissen, Lernstilen und beruflichen Hintergründen ermöglichen. Das KUKA-Projekt berücksichtigt dies, indem es personalisierte Lernpfade anbietet. Diese Pfade adressieren sowohl Einsteiger:innen als auch erfahrene Fachkräfte und sorgen so für eine individuelle und bedarfsgerechte Weiterbildung.
Praxisorientiertes Lernen: Ein weiterer Bedarf ist die praxisnahe Anwendung des Gelernten. Theoretisches Wissen allein reicht nicht aus, um Roboter effektiv zu bedienen. Deshalb sollte der Praxisanteil der Schulung erhöht werden, ohne die Flexibilität von eLearnings zu verlieren. Während die theoretischen Grundlagen durch eLearning-Module vermittelt werden, erfolgt die praktische Vertiefung in intensiven Präsenzphasen. Nach dem Präsenztraining haben Schulungsteilnehmende die Möglichkeit, ihr Wissen in eLearning-Modulen zu vertiefen und die darin enthaltenen Klickanleitungen in ihrem Alltag bei speziellen Programmierfragestellungen zu Rate zu ziehen.
Berücksichtigung kultureller und regionaler Unterschiede: Als international tätiges Unternehmen muss KUKA auch die kulturellen und didaktischen Unterschiede globaler Zielgruppen einbeziehen. Das Schulungskonzept wurde deshalb modular gestaltet, um länderspezifische Anpassungen zu ermöglichen. Diese Flexibilität gewährleistet, dass das Projekt die regionalen Anforderungen der Lernenden erfüllt, ohne das übergeordnete Konzept zu verändern.
Projektverlauf
Das Projekt „Roboterprogrammierung PLUS“ durchlief klar definierte Phasen, die sicherstellten, dass alle Anforderungen an eine moderne, praxisnahe Schulung erfüllt wurden.
1. Bedarfsanalyse und Zieldefinition
Zunächst wurde eine detaillierte Analyse der bestehenden Präsenzschulung „Roboterprogrammierung“ durchgeführt. Das Team untersuchte, welche Inhalte sich für eine Digitalisierung eignen und welche weiterhin in Präsenz vermittelt werden sollten. Das Hauptziel war es, das bestehende Format zu modernisieren, ohne den praxisorientierten Charakter zu verlieren. Dabei wurden folgende Ziele festgelegt: Mehr Flexibilität durch Web-based Trainings, eine Steigerung des Praxisanteils in Präsenzschulungen und die Schaffung einer skalierbaren Lösung für den globalen Einsatz.
2. Konzeption des Blended-Learning-Formats
Auf Basis der Bedarfsanalyse wurde ein Blended-Learning-Konzept entwickelt. Die Schulungsinhalte wurden in zwei Bereiche unterteilt: solche, deren Didaktik sich besser für digitale Selbstlernmodule eigneten, und solche, die weiterhin in Präsenz behandelt wurden. Die digitalen Komponenten umfassten interaktive Lernmethoden wie Simulationen, Video-Tutorials und klickbare Anleitungen. Der Praxisanteil in den Präsenzphasen wurde erhöht, um die Anwendung an den Roboterschulungszellen noch weiter zu intensivieren.
3. Testphase und Feedbackschleifen
Nach Abschluss der ersten eLearning-Module folgte die Testphase. Zu dieser wurde eine kleine Gruppe an Trainern hinzugezogen, die die Inhalte und die Benutzerfreundlichkeit auf die Anforderungen hin prüften. In der anschließenden Pilotphase wurden die Web-based Trainings von einer größeren Gruppe an Trainern getestet. Das gesammelte Feedback diente dazu, die Module in mehreren Iterationsschleifen weiter zu optimieren.
4. Integration in das Blended-Learning-Konzept
Die fertigen Web-based Trainings wurden anschließend in die Präsenzschulungen integriert. Sie dienten entweder als Vorbereitung oder als ergänzende Elemente, die den zentralen Praxisanteil der Schulungen unterstützen. Gleichzeitig wurden die Trainer:innen in speziellen Schulungen auf die neuen Lernmethoden vorbereitet, um das Blended-Learning-Format bestmöglich in ihre Trainingskonzepte zu integrieren.
5. Internationaler Rollout und Anpassung an regionale Gegebenheiten
Am Ende stand das internationale Rollout. Aufgrund der globalen Präsenz von KUKA war es notwendig, das Schulungskonzept an regionale und kulturelle Besonderheiten anzupassen. Dank der modularen Struktur konnte das Schulungsformat flexibel auf die jeweiligen Anforderungen zugeschnitten werden, ohne Kompromisse bei der Qualität einzugehen.
Projektergebnis
Das Projekt „Roboterprogrammierung PLUS“ hat seine ambitionierten Ziele erreicht. Durch die nahtlose Verknüpfung von eLearning-Elementen mit praxisorientierten Präsenzschulungen konnten die Lernenden ihre Kenntnisse und Fähigkeiten flexibler und effizienter erweitern sowie deutlich vertiefen. Die digitalen Lerneinheiten ermöglichten es den Lernenden, sich eigenständig und in ihrem eigenen Tempo mit den theoretischen Grundlagen vertraut zu machen, während die Präsenzphasen gezielt für die praktische Anwendung und den Ausbau des Wissens genutzt wurden.
Die Erfolge des Projekts sind:
- Effizienzsteigerung: Durch die Verlagerung theoretischer Inhalte in Web-based Trainings konnte die Präsenzzeit optimal für praxisnahe Übungen an den Roboterzellen genutzt werden.
- Erhöhter Praxisanteil: Die Teilnehmer:innen profitierten von einem intensiveren Praxisbezug, was zu einer nachhaltigeren Verankerung des Gelernten führte.
- Hohe Flexibilität: Der flexible Lernansatz, der den Teilnehmenden ermöglichte, Lerninhalte jederzeit digital abzurufen, wurde durchweg positiv betrachtet. Diese Flexibilität erleichtert es ihnen, das Gelernte direkt anzuwenden und weiterzuentwickeln.
- Globale Skalierbarkeit: Dank der modularen Struktur des Blended-Learning-Formats konnte das Schulungsangebot erfolgreich auf internationale Standorte ausgeweitet werden. Dabei konnten problemlos länderspezifische Anpassungen vorgenommen werden.
- Optimiertes Training: Auch die Trainer:innen profitierten von der Einführung des Blended-Learning-Ansatzes. Sie konnten ihre Präsenzzeit gezielt nutzen, um auf individuelle Fragen einzugehen und praktische Herausforderungen gemeinsam mit den Lernenden zu lösen. Dies führte zu einer Qualitätssteigerung des Unterrichts.
Das Projekt zeigt, dass moderne Lernformate nicht nur flexibler, sondern auch effektiver sein können, wenn sie sinnvoll in bestehende Lernstrukturen integriert werden.
Fazit
Das Projekt „Roboterprogrammierung PLUS“ demonstriert eindrucksvoll, wie innovative Schulungskonzepte erfolgreich in bestehende Lernprogramme integriert werden können. Durch die gezielte Kombination von Web-based Trainings und praxisnahen Präsenzphasen wurde nicht nur die Flexibilität und Zugänglichkeit des Lernens verbessert, sondern auch der Lernerfolg gesteigert. Die Teilnehmenden profitierten von einem individualisierten Lernprozess, der ihnen erlaubte, Inhalte ihren spezifischen Bedürfnissen anzupassen und in ihrem eigenen Tempo zu vertiefen.
Der Blended-Learning-Ansatz, der die Praxisanteile deutlich erhöhte, spielte eine entscheidende Rolle für den Erfolg des Projekts. Ein weiterer Vorteil lag in der hohen Skalierbarkeit des Konzepts, was die internationale Ausweitung von „Roboterprogrammierung PLUS“ als Standard-Schulungsangebot ermöglichte. Dies unterstreicht, dass innovative Lernlösungen auch über nationale Grenzen hinweg erfolgreich implementiert werden können.
Mit diesem Projekt hat KUKA einen neuen Branchenmaßstab gesetzt. „Roboterprogrammierung PLUS“ zeigt, wie die Zukunft technischer Schulungen aussehen könnte: praxisorientiert, flexibel und nachhaltig. Die Verleihung des eLearning AWARD 2025 in der Kategorie „Web Based Training“ an KUKA Deutschland GmbH würdigt diese herausragende Leistung. Herzlichen Glückwunsch!
Keytakeaways
Ausgangssituation:
- Vor dem Projekt wurde die Schulung „Roboterprogrammierung“ ausschließlich als Präsenzveranstaltung durchgeführt, was zu ineffizienter Nutzung der Schulungszeit führte.
- Schmerzpunkte: Heterogene Lernbedürfnisse und begrenzte Möglichkeiten, Inhalte orts- und zeitunabhängig zu vertiefen.
Projektziel:
- Flexibilisierung der Schulung durch die Integration von Web-based Trainings.
- Steigerung des Praxisanteils und globale Verfügbarkeit der Schulung.
Umsetzung:
- Entwicklung eines hybriden Lernformats: eLearning für Theorie, Präsenz für Praxis.
- Internationale Implementierung mit länderspezifischen Anpassungen.
Projektverantwortliche
Klaus Petter
Head of Training South
Zugspitzstr. 140
86165 Augsburg
www.kuka.com
Florian Runge
Teamleiter Training North
Zugspitzstr. 140
86165 Augsburg
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Miklos Lörinczi-Karn
Head of Training
Zugspitzstr. 140
86165 Augsburg
www.kuka.com
KUKA
Lisbeth Kreitmayr
Team Leader Knowledge Services
lisbeth.kreitmayr@kuka.com
Zugspitzstr. 140
86165 Augsburg
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