Mit der Progressive Web App „sparks“ entwickelte die Haufe Akademie eine innovative Schulungsmaßnahme, um Future Skills in Form von Microlearnings in kleinen verdaulichen Häppchen zu vermitteln. Um das Vorhaben zu realisieren, die PWA stets an die individuellen Bedarfe von Kunden anzupassen und darüber hinaus die Lerninhalte stets weiterzuentwickeln, wurde vor dem offiziellen Rollout zunächst eine intensive Pilotphase durchgeführt. Wie diese konkret ablief, welche Erkenntnisse aus der Pilotphase gewonnen wurden und welche weiteren Entwicklungsschritte damit für „sparks“ einhergehen, berichtet Basti Koch im Gespräch mit unserer Redaktion.
eLearning Journal: Die Haufe Akademie GmbH & Co. KG gewann den eLearning AWARD in der Kategorie „SonderAWARD: eLearning Innovation“. Im Rahmen dieses Projektes wurde die entwickelte Progressive Web App „sparks“ in einer Pilotphase von ausgewählten Kundenunternehmen getestet, um neue Erkenntnisse für eine bedarfsorientierte Weiterentwicklung zu gewinnen. Aus welchen Gründen wurde die Notwendigkeit einer umfangreichen Pilotphase gesehen?
Basti Koch: Mit der Entwicklung von sparks haben wir uns das Ziel gesetzt, Menschen, Teams und Organisationen kontinuierlich fit für die Zukunft zu machen. sparks soll als mobile Lösung all jenen Unternehmen helfen, die in Transformationsprozessen ihre Mitarbeitenden individuell unterstützen wollen. Ein Produkt mit einem solchen Anspruch auf den Markt zu bringen, ohne realistische Einblicke in die Anwendung und Wirksamkeit in einem realen Unternehmensumfeld zu erhalten, wäre schon fast grob fahrlässig. Durch die Pilotphase war es uns möglich, direktes Feedback von Nutzer:innen aus verschiedensten Organisationen zu sammeln und sparks entsprechend zu verbessern. Dadurch konnte sichergestellt werden, dass sparks den spezifischen Bedürfnissen und Anforderungen unserer Zielgruppe entspricht und eine hohe „Stickyness“ aufweist, Mitarbeitende sparks also wirklich kontinuierlich nutzen.
eLearning Journal: In der mobilen App sparks kommen innovative Microlearnings zum Thema Future Skills zum Einsatz. Wieso fiel die Entscheidung auf den Einsatz der kurzen Lerneinheiten und in welchen Formaten kommen diese konkret zum Einsatz?
Basti Koch: Unser Anspruch ist es, dass sich sparks dem Lebensalltag unserer Nutzenden anpasst. Daher ist die Entscheidung für Microlearnings für uns eine logische Konsequenz – kurze Lerneinheiten lassen sich besser in den Alltag integrieren und erhöhen damit automatisch die Lernmotivation. 4 bis 10 Minuten bekommen viele beim Pendeln oder zwischen zwei Meetings unter. Das sorgt auch für Kontinuität, die beim Lernen im Block fehlt. Formatseitig setzen wir auf Video, Audio und interaktive Elemente, die es den Nutzenden ermöglichen, je nach individueller Situation und Vorliebe zu lernen. Dies erhöht die Flexibilität und fördert das selbstgesteuerte Lernen.
eLearning Journal: Die Gruppe der Proband:innen wurde aus 10 Unternehmen mit rund 1.000 Nutzenden zusammengestellt. Wie wurde bei der Identifizierung der Zielgruppe sichergestellt, dass diese über die gestellten Anforderungen eines hohen Lernreifegrades sowie hohe Mobilität verfügen?
Basti Koch: Wir haben unser Hauptaugenmerk darauf gelegt, dass die Teilnehmenden aus Unternehmen stammen, die bereits Erfahrungen mit selbstgesteuertem Lernen hatten und in denen hybrides Arbeiten gängig ist. Zudem haben sich die Probanden freiwillig für die Testnutzung von sparks zur Verfügung gestellt. So konnten wir gewährleisten, dass die Nutzenden bereits einen hohen Lernreifegrad aufweisen, um von den Angeboten von sparks optimal zu profitieren.
eLearning Journal: Welche Erkenntnisse konnten aus den Nutzungszahlen sowie dem Feedback der Lernenden gewonnen werden und inwiefern fließen diese in die Produktentwicklung ein?
Basti Koch: Insgesamt konnten wir viele vorab aufgestellten Hypothesen validieren. So hat sich gezeigt, dass User:innen sparks nicht nur während der Arbeitszeit, sondern auch häufig früh morgens und nach dem Feierabend und teilweise auch am Wochenende nutzen. Zudem hat sich unsere These bestätigt, dass individuelle Präferenzen einen Einfluss darauf haben, welche Formate primär in sparks genutzt werden. Insgesamt haben wir viele wertvolle Erkenntnisse gewonnen und konnten so die User Experience und damit die Effektivität von sparks zielgerichtet verbessern.
eLearning Journal: Wie gelang es, die Nutzenden für die Durchführung und Bewertung von sparks zu motivieren? Auf welche Akzeptanz stieß das Pilotprojekt bei der Zielgruppe?
Basti Koch: Ich sehe hier zwei Punkte als entscheidend an. Das Anbieten von relevanten und praxisnahen Inhalten, die sich leicht im Arbeitsalltag integrieren lassen, ermöglicht Nutzenden unmittelbare Erfolgserlebnisse. Dies motiviert ungemein. Zudem wurde die Möglichkeit, direktes Feedback zu geben, sehr häufig genutzt. Das Gefühl, direkt zur Verbesserung eines Produktes beitragen zu können, hat also ebenfalls zur Nutzung und Bewertung von sparks motiviert. Die Akzeptanz des Pilotprojektes war hoch, viele der Nutzenden haben uns nach Ende der Pilotprojekte mitgeteilt, dass sie sparks weiterhin nutzen möchten.
eLearning Journal: Welche weiteren Entwicklungsschritte sind für sparks geplant?
Basti Koch: Zentral für uns ist die schnelle Erweiterung der Inhalte, konkret der angebotenen Lernmodulen in sparks, wir nennen sie Smart Guides. Neben den beiden aktuell verfügbaren Smart Guides „Hybrid Teams“ und „Innovation and Change“ folgt noch im Januar ein Smart Guide zu „Mit KI den Arbeitsalltag erleichtern“ und dann im März „Customer Excellence“. So können Unternehmen in noch mehr Themenbereichen ihren Mitarbeitenden einen wirklichen Benefit bieten und sie in ihrer Weiterentwicklung unterstützen. Zudem arbeiten wir stetig an der Verbesserung der Benutzererfahrung basierend auf Feedback und Nutzungsdaten. Unser Ziel ist es, sparks konsequent an die sich verändernden Anforderungen der Arbeitswelt anzupassen. Denn nur so haben Mitarbeitende eine intrinsische Motivation zu lernen und nutzen sparks so gerne wie LinkedIn oder Netflix.
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