Mehr Leben retten mit Pfizer und 3spin Learning
Schlaganfall-Notfälle im VR-Simulator meistern
Wie können medizinische Fachkräfte effektiv für den Umgang mit Schlaganfall-Notfällen vorbereitet werden, um die Abläufe und Schritte selbst mit begrenzten praktischen Übungsressourcen optimal zu trainieren? Gemeinsam mit 3spin Learning hat Pfizer ein VR-Simulationstraining entwickelt, das Mediziner:innen und deren Teams realitätsnah und flexibel für die akute Schlagfallversorgung schult und die Gelegenheit bietet, die Abläufe unter Testbedingungen zu perfektionieren.
Bei der Behandlung eines Schlaganfalls zählt jede Minute, um das Leben der Patient:innen zu retten. So zahlt sich in der Notfallaufnahme ein optimal abgestimmter und perfektionierter Ablauf innerhalb des Arztteams aus, da gut eingespielte Abläufe insbesondere bei Schlaganfällen oftmals über Leben oder Tod entscheiden. Als forschendes Pharmaunternehmen möchte Pfizer dazu beitragen, die Patientenversorgung zu verbessern. In Deutschland wurde dafür die Idee eines praxisorientierten Trainings entwickelt, mit dem Mediziner:innen das zeitsensible Vorgehen bei Schlaganfall-Notfällen systematisch trainieren können.
Lernbedarfe
Vor dem Hintergrund, dass das Training auch denjenigen Mediziner:innen zur Verfügung stehen sollte, die wenig bis keine Ressourcen für praktische Schulungen haben, wurde schnell deutlich, dass die Schulung digital in einem ortsunabhängigen Rahmen stattfinden sollte. Da auch eine größtmögliche Praxisnähe zum Alltag hergestellt werden sollte, bot es sich in dem Zuge ebenfalls an, das Training in Form einer Simulation zu durchlaufen. Aufgrund dieser Bedingungen fiel schnell die Entscheidung, die digitale Schulung in Form eines VR-Simulationstrainings anzubieten.
Darüber hinaus wurde mit dem Training das Ziel verfolgt, die Zusammenarbeit in einem interdisziplinären Team im Krankenhaus zu optimieren und somit dazu beizutragen, eine reibungslose und routinierte Behandlung der Schlaganfallpatient:innen sicherzustellen.
Zusammengefasst sollen die Lernenden mit dem VR-Training die Möglichkeit erhalten, die Abläufe im Fall eines Schlaganfalls unter quasi-realen Bedingungen durchzuspielen und somit die Teamabläufe unter Testbedingungen zu perfektionieren. Ebenfalls wird hierbei auf einen größeren Zeitgewinn während des Notfalls abgezielt, ebenso wie ein verstärktes Vertrauen innerhalb des Mediziner:innen-Teams sowie allgemein die Kompetenzentwicklung der Lernenden. Zusätzlich sollen die Nutzenden im Rahmen des Training erlernen, sich besser in die Lage der Patient:innen hineinzuversetzen und deren Bedürfnisse besser zu erfüllen.
Als Zielgruppe für das VR-Simulationstraining definierte Pfizer sämtliche Assistenzärzt:innen im Bereich der Neurologie an verschiedenen Standorten und Krankenhäusern.
Projektverlauf
Nachdem von den Projektverantwortlichen festgelegt wurde, dass die Schlaganfall-Schulung in Form eines virtuellen Simulationstrainings stattfinden sollte, stand im nächsten Schritt der Kick-Off für die eigentliche Projektkonzeption an. Diese wurde in Zusammenarbeit mit 3spin Learning, Prof. Dr. Sobesky und Prof. Dr. Pfeilschifter realisiert. Zunächst wurden hierfür die einzelnen Lernschwerpunkte innerhalb des Trainings definiert und darauf basierend ein Konzept ausgearbeitet. Ebenfalls wurden verschiedene Simulationstechniken definiert und das emotionale Storytelling ausgearbeitet, das während des Trainings zum Einsatz kommen sollte.
Während der gesamten Konzeption wurde stets darauf geachtet, eine leichte und intuitive Usability sicherzustellen, sodass auch Lernende ohne VR-Erfahrung problemlos das Training durchlaufen können. Auf Basis des realen Schockraums und des CT-Untersuchungsraumes, in denen das Training stattfinden sollte, konnte dann im nächsten Schritt schon damit begonnen werden, die 3D-Umgebung zu erstellen. Im Anschluss wurde das Training integriert und schließlich für eine erste Testphase für das medizinische Fachpersonal eines Krankenhauses freigegeben. Nachdem das ausgewertete Feedback ebenfalls in die Schulung integriert wurde, erfolgte der erste offizielle Einsatz der VR-Simulation mit circa 77 Teilnehmenden im Rahmen der Stroke Unit Starter-Fortbildung in Berlin. Darauffolgend standen nur noch die Meilensteine an, das Training dauerhaft in den Kliniken zu implementieren sowie weitere Anwendungsfälle mit 3spin Learning zu entwickeln.
Insgesamt ist das Training so konzipiert worden, dass jederzeit Anpassungen vorgenommen werden können – auch von den medizinischen Fachkräften selbst. Dieses wird durch die cloudbasierte No-Code-Software von 3spin Learning ermöglicht.
Projektergebnis
Ein großer Vorteil des erstellten VR-Trainings besteht in der Tatsache, dass so viele Lernende orts- und zeitunabhängig innerhalb kürzester Zeit geschult werden können. Im Rahmen des Projektes wurde ein Schlaganfall-VR-Simulationstraining entwickelt, das auf der Lernplattform 3spin Learning abgespielt wird. Zum Absolvieren des Trainings setzen die Lernenden eine VR-Brille auf, die sie dann entweder virtuell in einen Schockraum einer Notaufnahme oder in den CT-Untersuchungsraum der Radiologie versetzt. Die Lernenden werden also in eine realitätsnahe Umgebung versetzt, die ebenso der Situation im Ernstfall entspricht – es wird die tatsächliche Notfallsituation simuliert.
Mit der Steuerung durch Controller können sie innerhalb der Simulation interagieren, wobei auch die anderen beteiligten Team-Mitglieder in Form von Avataren am Training teilnehmen und so optimal das Miteinanderagieren verfeinert werden kann.
Das bisherige Feedback zum neuen Training ist durchweg sehr positiv und wurde von den Teilnehmenden durchschnittlich mit 9/10 Punkten bewertet. Als besonders hilfreich wird dabei das Rollenspiel mit den Kolleg:innen und der Perspektivenwechsel in der Arzt-Patienten-Beziehung betrachtet. Bei letzterem können die Lernenden die verschiedenen Blickwinkel der Beteiligten von Patient:in über Neurolog:in bis zur Pflegekraft einnehmen und somit auf leichtem Weg insbesondere die Bedürfnisse der Patient:innen besser nachvollziehen.
Das neue VR-Training überzeugt mit einer benutzerfreundlichen Oberfläche, die auch von Personen ohne VR-Kenntnissen intuitiv bedienbar ist. Zusätzlich erleichtern auch Tutorials sowie ein technischer Support die Einarbeitung in das Training und bieten bei Fragen Hilfestellung. Im Anschluss an das Training werden die Lernenden direkt um Feedback gebeten.
Auf diesem Weg haben Pfizer und 3spin Learning eine Trainingsmaßnahme entwickelt, die es Ärzteteams ermöglicht, gemeinsam unter realitätsnahen Bedingungen ihre Abläufe zu optimieren. Dabei kann die Simulation beliebig oft wiederholt werden. Einen wesentlichen Bestandteil der Simulation macht die Funktion des Rollenspiels aus: So können die Lernenden während des Trainings die Perspektive wechseln und sich somit auch in die Rolle von Patient:innen, Ärzt:innen, Neurolog:innen etc. versetzen. Hiermit wird ihre Kompetenz gefördert, die Bedürfnisse der Patient:innen besser zu verstehen.
Das Simulationstraining kann direkt im Webbrowser über die lizensierte Software 3spin Learning aufgerufen werden. Eine Besonderheit besteht hier weiterhin darin, dass das Training auch ohne VR-Brille absolviert werden kann – einfach am normalen PC mit Maus und Tastatur. Da das Training in mehreren Sprachen angeboten wird, wird ebenfalls eine internationale Zusammenarbeit unter den Ärzt:innen gefördert, ohne aufgrund von Reisekosten hohe Kosten zu verursachen.
Fazit
Gemeinsam mit 3spin Learning ist es der Pfizer Pharma GmbH (Germany) gelungen, eine innovative und individuelle Fortbildung für medizinisches Fachpersonal zu entwickeln, die unabhängig von Raum und Ressourcen für praktische Übungen in den Kliniken durchgeführt werden kann. Mithilfe des Simulationstrainings werden die Lernenden im Rollenspiel in eine quasi-reale Situation versetzt und können beliebig oft die Abläufe im Falle eines Schlagfallpatienten perfektionieren.
Das Besondere: In dem Training wird eine echte Fehlerkultur gelebt, sodass den Lernenden proaktiv der Raum gegeben wird, Fehler zu begehen, um im Endeffekt daraus zu lernen. Auf diese Weise wird nicht nur die Kommunikation und die Teamarbeit an sich gefördert, sondern auch maßgeblich dazu beigetragen, die Arbeitsabläufe zu perfektionieren und unter dem Strich mehr Leben zu retten. Die Zusammenarbeit von Pfizer und 3spin Learning wurde dabei so erfolgreich aufgenommen, dass bereits weitere VR-Projekte im Gesundheitswesen geplant sind, beispielsweise bei Impfstoffen und der Onkologie.
Aus diesen Gründen freut sich die Jury, das Gemeinschaftsprojekt der Pfizer Pharma GmbH und der 3spin Learning GmbH & Co. KG mit dem eLearning AWARD 2024 in der Kategorie „Virtual Reality“ auszuzeichnen. Herzlichen Glückwunsch!
Vorgaben und Besonderheiten:
Vorgaben:
Um die Teamarbeit bei der Behandlung von Schlaganfallpatient:innen zeiteffizienter und reibungsloser ablaufen zu lassen, sollte ein praxisnahes VR-Schlaganfalltraining in Form einer Simulation entwickelt werden, bei der Mediziner:innen-Teams ihre Abläufe perfektionieren können.
Besonderheiten:
Die Simulation ist insgesamt als Rollenspiel konzipiert: Die Lernenden können mit ihren Kolleg:innen, die als Avatare zu sehen sind, interagieren und die Abläufe optimieren. Darüber hinaus können sie auch mit dem Perspektivwechsel in verschiedenen Rollen des Ärzteteams tauchen und somit einen umfänglichen Eindruck erhalten.
Projektverantwortliche:
Pfizer Pharma GmbH (Germany)
Servet Yilmaz
Manager Customer Education
Pfizer Pharma GmbH
Friedrichstraße 110
D-10117 Berlin
Servet.Yilmaz@pfizer.com
www.pfizer.de
3spin Learning GmbH & Co. KG
Annica Stähly
General Manager
3spin Learning GmbH & Co. KG
Heinrich-Hertz-Straße 6
D-64295 Darmstadt
annica.staehly@3spin.com
www.3spin-learning.com
Sarah Hamdorf
IT Projektmanagerin
3spin Learning GmbH & Co. KG
Heinrich-Hertz-Straße 6
D-64295 Darmstadt