Mehr Chancengleichheit erfordert Umdenken beim Thema Führungsrollen

Neue Ansätze stellen nicht nur die Weichen für mehr Chancengleichheit, sondern helfen auch wichtige Positionen zu besetzen

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Deutschland hinkt beim Thema Frauen in Führungspositionen noch immer vielen EU-Nachbarn hinterher. Beim Thema Chancengleichheit ist ein Aspekt, der bisher wenig im Fokus stand, die Teilzeitarbeit. Denn nur etwas mehr als die Hälfte der Frauen arbeiten in Vollzeit, während es bei den Männern 87,9% sind – auch wenn die Teilzeitquote geschlechtsunabhängig insgesamt steigt. Gleichzeitig tun sich immer mehr Unternehmen schwer, Führungspositionen zu besetzen, denn die Anforderungen an Führungskräfte sind heute vielfältiger denn je. Verbauen sich Unternehmen also die Chancen hochqualifiziertes und fähiges Personal zu halten und für Führungsaufgaben einzusetzen, indem sie an alten Modellen festhalten? Corporate Learning Spezialistin Birgit Weissenberger von Skillsoft zeigt auf, welche Chancen neue Modelle bieten und wie Unternehmen Kandidat:innen gezielt unterstützen können.

Laut statistischem Bundesamt lag der Anteil der weiblichen Führungskräfte in Deutschland bei der letzten Erhebung bei 29,2%. Der EU-Durchschnitt lag bei 34,7%[i]. Damit lagen 19 Länder – darunter Lettland, Polen, Schweden, Bulgarien, Irland, Frankreich oder Österreich – vor Deutschland. Interessant ist dabei, dass laut dem Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) der Anteil der in Vollzeit arbeitenden Frauen in einer Führungsposition deutlich gestiegen ist[ii]. Nach angaben des statistischen Bundesamts arbeiteten zuletzt 49,1% der Frauen in Teilzeitpositionen. Bei den Männern sind es hingegen lediglich 12,1 %.

Teilzeitarbeit nimmt insgesamt zu

Insgesamt hat die Teilzeitarbeit in den letzten 10 Jahren deutlich zugenommen – von 20,8% auf 30%[iii]. Das könnte unter anderem auch daran liegen, dass Mitarbeitende heute länger arbeiten, dies jedoch ab einem gewissen Alter nicht unbedingt in Vollzeit tun wollen. Unabhängig vom Aspekt der Chancengleichheit ist die Frage, ob man für Führungspositionen wirklich nur Personen in Betracht ziehen sollte, die Vollzeit arbeiten, ein Thema, mit dem sich Unternehmen dringend beschäftigen sollten. Das betrifft sowohl das fortschreitende Alter der geburtenstarken Jahrgänge als auch junge Arbeitnehmer:innen, die aufgrund ihrer  Familiensituation und mit einem stärkeren Fokus auf Work-Life-Balance in Teilzeit arbeiten möchten. Nicht ohne Grund entstehen immer mehr neue Modelle für „Co-Leadership“ oder „Top-Sharing“ sowie auch das Aufteilen von Aufgaben, die die Weichen für ein Umdenken bei der Besetzung wichtiger Positionen stellen.

Führungsanforderungen betreffen nicht nur Fachkenntnisse

Auch Mitarbeitende mit hervorragenden Qualifikationen sind nicht automatisch in der Lage, problemlos in eine Führungsrolle zu schlüpfen. Die Anforderungen an Team- und Bereichsleitungen sind heute vielfältiger denn je. Neben fachlichem Wissen sollen Mitarbeitende mit Führungsverantwortung ihr Team motivieren, einzelne einbinden und fördern, Agilität ermöglichen, Resilienz aufbauen sowie die Produktivität steigern.

In aktuellen Studien nennen die Befragten Kommunikationsfähigkeiten als wichtigste Qualität für Führungskräfte[iv]. Hier können gerade Frauen laut Bewertungen besonders punkten. Hingegen trauen sie sich häufig weniger zu[v]. Dies bietet einen idealen Ansatzpunkt für Unternehmen, um Frauen und  alle geeigneten Kandidat:innen nicht nur beim Aufbau von fachlichen Kenntnissen, sondern auch beim Aufbau von sogenannten „Soft Skills“ oder „Power Skills“ gezielt zu unterstützen.

Während sich viele Unternehmen beim Onboarding neuer Mitarbeitender große Mühe geben, wurden neue Führungskräfte bisher häufig ins kalte Wasser geworfen und mit ihren Unsicherheiten allein gelassen. Das kann nicht nur für die Betroffenen unangenehm sein, sondern birgt auch Risiken für das Unternehmen – von Fehlern durch ungeübte Team-Führung bis zum Verlust von Mitarbeitenden, die sich überfordert fühlen oder wegen mangelnder Führungkompetenz durch ihre Teamleitung keine Perspektiven für ihre Karriere sehen.
Heute gibt es ein breites Spektrum an Optionen für die gezielte Unterstützung – von persönlichem Coaching bis zu selbstbestimmtem Lernen mit interaktiven Formaten. Digitale Formate schaffen dabei die Option, das Training jederzeit verfügbar und überall flexibel in den Alltag einzubauen. Kurze Trainingseinheiten und Micro-Learning helfen ad-hoc, und selbst ein persönlicher Coach kann per Video-Session jederzeit ins Haus kommen.

So funktioniert gezielte Unterstützung in der Praxis

Wie typische Profile von Kandidat:innen aussehen und wie Unternehmen diese Talente unterstützen, fördern und halten, lässt sich an zwei Beispielen aufzeigen:

Julia ist eine junge Mitarbeiterin, die bereits vielversprechende Qualitäten gezeigt hat, um sich für eine Führungsrolle zu qualifizieren. Sie möchte jedoch weiterhin in Teilzeit arbeiten, um ihre junge Familie zu unterstützen. Zudem würde Julia sich durch ein spezielles Trainingsprogramm – das sie in ihrer neuen Rolle unterstützt – sicherer fühlen, während sie parallel dazu ihre Hard-Skills ausbaut.

Julia’s Arbeitgeber nutzt eine Lernplattform mit Assessment und Benchmarking-Funktionen. Nachdem die Teamleitung mit Julia besprochen hat, dass man ihr Engagement sehr schätzt und sie gerne beim Ausbau ihrer Fähigkeiten und Karriereplanung unterstützen möchte, absolviert sie einen Benchmarking-Test. Auf Basis ihrer detaillierten Ergebnisse erhält Julia ein granulares Feedback darüber, welche Themenbereiche sie bereits gut beherrscht und wo sie weitere Kenntnisse aufbauen kann. Hierfür werden auch gleich die passenden Kursvorschläge unterbreitet, die zu Julias Leistungsstand passen. Eine sogenannte Lernreise zeigt, wie viel Zeitinvestition für die Weiterqualifikation notwendig ist und welche Teilziele im fortschreitenden Verlauf erreicht werden. Falls Julia  Fragen hat oder bei einem Thema nicht weiterkommt, kann sie über verschiedene Kanäle  jederzeit einen Mentor kontaktieren. Nach dem erfolgreichen Abschluss der Lernreise wird Julia ein Abschluss-Zertifikat erhalten, welches ein wichtiges Zeugnis für ihren Lebenslauf und ihre weitere Karriere sein wird.

Eva ist langjährige Mitarbeiterin mit sehr guten Fachkenntnissen. Ihr Unternehmen möchte sie auf keinen Fall verlieren und sie in  eine leitende Position weiter entwickeln . Eva möchte zwar weiterarbeiten, aber nicht mehr in Vollzeit. Trotz ihrer hervorragenden technischen Fähigkeiten und Berufserfahrung, ist sie zudem etwas besorgt, welche außerfachlichen Aufgaben mit der Leitung des Teams verbunden sind. Sie hatte noch nie eine Führungsposition und ist daher verunsichert, ob sie durchsetzungsfähig genug ist, sich in der richtigen Weise zu präsentieren und das Team auch gegenüber der Geschäftsleitung zu vertreten.

Ihre Firma stellt Eva einen Zugang zu einem Leadership Development Programm bereit, auf das sie über die gewohnte Lernplattform zugreifen kann. Da sie etwas darüber lernen möchte, wie sie ihr Team effektiv entwickeln kann, wählt sie den Themenbereich „Leading your Team“ im Leadership Development Programm aus und konzentriert sich dort auf den Channel „Entwicklung von Mitarbeitenden“. Der Kanal ist von Expert:innen kuratiert und verfügt über eine Reihe von verschiedenen Lern-Modalitäten. Die Inhalte können angesehen, angehört, gelesen, praktisch geübt und auch geprüft werden, so dass das Lernen sich als sehr abwechslungsreich und motivierend erweist.

Birgit Weissenberger, Corporate Learning Spezialistin

Besonders hilfreich findet Eva auch das persönliche Coaching, das per Videositzung stattfindet. In ihrer aktuellen Sitzung konzentriert sie sich auf die Frage, wie sie Prioritäten für die zu erledigenden Aufgaben setzen kann, während sie trotz Unsicherheiten und ständiger Veränderung wichtige Entscheidungen treffen muss. Die Benchmark-Funktion, zu der sie ihre Teammitglieder einladen kann, hilft ihr auch dabei zu verstehen, wo die Fähigkeiten ihrer Mitarbeitenden liegen und wo sie einzelne Personen mit Trainings unterstützen kann. Die Nutzung der Lernplattform und der Zugang zum Leadership Development Programm befähigen Eva ihre neuen Ziele als Team-Leiterin erfolgreich zu erreichen indem sie ihre Führungsqualitäten festigt und parallel dazu die Fähigkeiten ihres Teams durch Bewertung, Benchmarking sowie individuelle und gezielte Förderung weiter ausbaut.

Resümee: Es ist an der Zeit Rollenklischees aufzubrechen und neue Modelle für Führungspositionen zu fördern. So können Unternehmen wertvolle qualifizierte Mitarbeitende längerfristig binden, offene Schlüsselpositionen besetzen und von einer besseren Geschlechterverteilung profitieren. Gezielte Trainings, Lernangebote und Coaching helfen dabei, die Führungskräfte nicht nur bei den fachlichen Anforderungen, sondern auch bei den notwendigen Soft Skills zu unterstützen.

Weitere Informationen zu den Themen Leadership Training und Mitarbeiterentwicklung gibt es auch unter: https://www.skillsoft.com/de


[i] https://www.destatis.de/Europa/DE/Thema/Bevoelkerung-Arbeit-Soziales/Arbeitsmarkt/Qualitaet-der-Arbeit/_dimension-1/08_frauen-fuehrungspositionen.html

[ii] https://www.wiwo.de/erfolg/management/studie-chancen-von-frauen-auf-fuehrungspositionen-gestiegen/28910122.html

[iii] https://www.sozialpolitik-aktuell.de/files/sozialpolitik-aktuell/_Politikfelder/Arbeitsmarkt/Datensammlung/PDF-Dateien/abbIV8d.pdf

[iv] https://www.skillsoft.com/it-skills-and-salary-report

[v] https://hbr.org/2019/06/research-women-score-higher-than-men-in-most-leadership-skills?utm_medium=social&utm_campaign=hbr&utm_source=linkedin&tpcc=orgsocial_edit

 

Über Skillsoft:

Skillsoft (NYSE: SKIL) ist ein weltweit führendes Unternehmen für digitales Lernen in Unternehmen, das sich darauf konzentriert, die Arbeitskräfte von heute für die Wirtschaft von morgen vorzubereiten. Skillsoft bietet Lernlösungen für Unternehmen an, die darauf ausgerichtet sind, Unternehmen auf die Zukunft der Arbeitswelt vorzubereiten, kritische Qualifikationslücken zu schließen, nachweisbare Verhaltensänderungen voranzutreiben und das Potenzial der Mitarbeitenden freizusetzen. Das Lösungsangebot umfasst eine umfassende Suite von Premium-, Original- und autorisierten Partnerinhalten, einschließlich einer der breitesten und umfassendsten Bibliotheken für Führungs- und Geschäftsfähigkeiten, Technologie- und Entwickler- und Compliance-Lehrpläne. Durch den Zugriff auf ein breites Spektrum an Lernoptionen (einschließlich Video, Audio, Bücher, Bootcamps, Live-Veranstaltungen und Übungslabore) können Unternehmen das Engagement und die Bindung der Lernenden erheblich steigern. Die Angebote von Skillsoft werden über Percipio® bereitgestellt, eine mehrfach ausgezeichnete, KI-gesteuerte, immersive Lernplattform, die speziell entwickelt wurde, um das Lernen einfacher, zugänglicher und effektiver zu machen.
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