Aus der Praxis, für die Praxis

Mit knowtion unkompliziert eigenes Wissen in digitale Lerninhalte verwandeln – Um Zeit und Budget zu sparen, bietet die KKH im Rahmen der digitalen KKH Lernwelt seinen Mitarbeitenden die Möglichkeit, ihr fachspezifisches Wissen eigenständig digital für Kolleg:innen aufzubereiten.

Wie gelingt eine schnelle Bereitstellung von Fachwissen in Form von digitalen Lerneinheiten, die zugleich auch noch kostengünstig ist, sich flexibel an die Bedarfe der Mitarbeitenden anpasst und aktiv zum Lernen motiviert? Mit User-generated Content, sagt die KKH. Gemeinsam mit dem von youknow bereitgestellten Autorentool knowtion ermöglicht die KKH ihren Mitarbeitenden, ihr fachspezifisches Wissen schnell und unkompliziert digital aufzubereiten und in der KKH Lernwelt anderen Kolleg:innen zur Verfügung zu stellen.

Die KKH Kaufmännische Krankenkasse, mit Hauptsitz in Hannover, ist mit ihren rund 4.000 Mitarbeitenden und über hundert Servicestellen eine der größten Krankenkassen bundesweit und betreut aktuell rund 1,6 Millionen Versicherte. Der starke Aufschwung der Digitalisierung der letzten Jahre hat auch vor diesem Unternehmen keinen Halt gemacht: So soll im Rahmen dieses Projektes auch die betriebliche Aus- und Weiterbildung der Mitarbeitenden weiter digitalisiert werden. Vor diesem Hintergrund plant die KKH die Entwicklung einer unternehmensweiten digitalen Lernkultur, die gezielt mit dem Einsatz von Online-Lernmedien arbeitet. In diesem Zusammenhang plant das Unternehmen nicht nur die Einführung eines effektiven Learning Management Systems, sondern vielmehr soll systematisch ein ganzes Learning Ecosystem aufgebaut werden, an dem alle Mitarbeitenden mitwirken – indem sie nicht nur den vorgegebenen Lerncontent lernen und anwenden, sondern als Expert:innen ihres Fachs aktiv eigene Lerninhalte produzieren und den Kolleg:innen in einer neuen digitalen Lernumgebung zur Verfügung stellen.

Lernbedarfe

Der primäre Auslöser für den Projektstart war der dringende Bedarf, das Unternehmens-Knowhow digital für die Mitarbeitenden bereitzustellen. Dieses sollte vor allem zeitnah zur Verfügung stehen und darüber hinaus kostengünstig sein. Da die Content-Produktion durch Externe – also fachfremdes Personal – durch umfangreiche Briefings, Verständnisprobleme und dementsprechend notwendig werdende Korrekturstufen jedoch sehr zeitaufwendig und dementsprechend kostenintensiv geworden wäre, lag die Idee nahe, die Fachexpert:innen, also die Mitarbeitenden selbst, in die Produktion für die KKH-spezifischen Inhalte miteinzubinden.

Ein Schwerpunkt in der neuen Lernwelt sollte also die Bereitstellung von User-generated Content sein, ganz nach dem Motto: „Von Mitarbeitenden, für Mitarbeitende“. Ebenfalls wird auf diese Weise das Ziel verfolgt, dass sich die Lernenden aktiv und selbstständig mit den Lerninhalten auseinandersetzen und darüber hinaus zum freiwilligen Weiterlernen oder gar zum Produzieren des eigenen Fachwissens motiviert werden. Die Produktion und Bereitstellung von Lerninhalten sollte in dem Zusammenhang komplett freiwillig sein und den Beteiligten vorrangig Spaß bereiten.

Mit diesem Vorhaben ging das große, übergeordnete Ziel der KKH einher, die komplette Belegschaft für digitalisierte Lernangebote zu sensibilisieren und somit Stück für Stück eine digitale Lernkultur zu etablieren.

Um den Mitarbeitenden eine möglichst unkomplizierte und intuitive Erstellung ihres Wissens zu ermöglichen, sollte ein geeignetes Autorentool gesucht werden, dass den Anforderungen der KKH gerecht wird. Mit Blick auf die Bedarfe der KKH stellte der E-Learning-Anbieter youknow sein innovatives Autorentool knowtion vor: Mit dieser web-basierten Softwarelösung, die sich intuitiv bedienen lässt und mit der jede Person schnell und einfach Lerninhalte erstellen kann, war youknow somit ein idealer Projektpartner.

Projektverlauf

Da es sich bei dem Projekt der KKH Lernwelt zunächst lediglich um ein Experiment handelte, bei dem noch kein erwartbares Ergebnis vorausgesagt werden konnte, wurde dieses zunächst nur in kleinem Rahmen unter den Projektbeteiligten bekannt gegeben und ansonsten geheim gehalten, bis die erfolgreiche Implementierung der ersten Inhalte durch Mitarbeitende auf positive Resonanz stieß und wiederum weitere Mitarbeitende animierte, in die Produktion einzusteigen. Insgesamt war das Projekt der KKH Lernwelt in sechs Phasen eingeteilt:

Phase 1: Auswahl des Software-Tools
Im ersten Schritt musste von den Projektverantwortlichen eine geeignete Software-Lösung gefunden werden, mithilfe derer die Mitarbeitenden unkompliziert ihr Fachwissen in digitale Lerninhalte verwandeln konnten. Bei der Auswahl wurde vor allem darauf geachtet, dass das Tool schnell zur Verfügung gestellt werden kann und darüber hinaus intuitiv zu bedienen ist. Schnell fiel dabei die Wahl auf das von youknow eingeführte Autorentool knowtion, das alle Kriterien erfüllte.

Phase 2: Auswahl der Multiplikatoren
Nachdem mit knowtion das geeignete Autorentool ausgewählt wurde, sollten im nächsten Schritt die ersten freiwilligen Mitarbeitenden aus den Fachabteilungen, die als Multiplikatoren ihres spezifischen Wissens betrachtet werden, in das Projekt eingebunden werden. Hierbei galt es ebenfalls, die jeweilige Führungskraft davon zu überzeugen, personelle Ressourcen für die interne Produktion freizustellen.

Phase 3: Wissenstransfer zwischen Fach- und E-Learning Expert:innen
In einem anschließenden Austausch zwischen den jeweiligen Produktionsverantwortlichen und dem internen E-Learning-Team wurden die festgelegten Lerninhalte sowohl aus inhaltlicher als auch aus technischer Perspektive betrachtet und die weiteren individuellen Produktionsschritte festgelegt.

Phase 4: Einführung in die Produktion
Bevor die Mitarbeitenden ihre Fachinhalte selbstständig erstellen konnten, folgte zunächst noch eine Schulung, in der das notwendige Knowhow vermittelt und in das Autorentool knowtion eingeführt wurde. Dieses fand durch die internen E-Learning-Experten statt.

Phase 5: Begleitung während der ersten Produktionsschritte
Nun galt es, eine gewisse Produktionsroutine aufzubauen: Während der Erstellung der ersten Seiten wurden die Mitarbeitenden noch eng von den E-Learning-Expert:innen begleitet, sodass diese schnell ihr Produktionswissen vertiefen konnten, um schnellmöglich komplett eigenständig arbeiten zu können. So konnte nach und nach auf Korrekturschleifen und Hilfestellung der Expert:innen verzichtet werden, die ab sofort nur noch bei Bedarf einsprangen.

Phase 6: Inhaltliche Redaktion durch Fachexpert:innen
Als finaler Schritt vor der Implementierung der erstellten Inhalte folgte die redaktionelle Überprüfung durch die entsprechenden Fachabteilungen. Hier wurden diese auf Vollständigkeit und Richtigkeit überprüft und bei Bedarf nützliche Randinformationen oder vertiefende Fakten ergänzt. Mit diesem Schritt gewährleisten die Projektverantwortlichen einen qualitativ hochwertigen Inhalt, der für einen einheitlichen Wissenstand sorgt.

Projektergebnis

Mittlerweile ist die Erstellung von User-generated Content bereits seit zwei Jahren fester Bestandteil der KKH Lernwelt, die das Zentrum der internen Aus- und Weiterbildung ist, und somit auch fest in der digitalen Lernkultur des Unternehmens integriert. Aktuell sind rund 4.000 Lernende auf der Plattform angemeldet und haben orts- und zeitunabhängig Zugriff auf ein umfangreiches, klar strukturiertes Portfolio aus digitalen Lernmedien. Dieses besteht aus einer abwechslungsreichen Mischung aus gekauften, gemieteten sowie von den Mitarbeitenden selbst produzierten Inhalten, die sich durch eine große Praxisnähe auszeichnen.

Bislang stößt der User-generated Content auf eine deutlich positive Resonanz bei den Lernenden, wobei die Tatsache, dass die eigenen Kolleg:innen die Lerninhalte erstellt haben, maßgeblich zu dieser hohen Akzeptanz beiträgt und zugleich für eine noch größere Reichweite sorgt. Die dabei vermittelten Inhalte haben so eine vergleichbare Qualität zu den persönlichen Erklärungen durch die Fachexpert:innen und motivieren die Lernenden auf diese Weise zum Fortsetzen des Lernerlebnisses.

Darüber hinaus scheint die große Akzeptanz sowie die Begeisterung der Produzierenden selbst immer mehr Mitarbeitende dazu zu ermutigen, es ihnen gleichzutun und vom ausschließlich „Lernenden“ zum „Produzierenden & Lernenden“ zu wechseln.

In der Lernwelt können die Mitarbeitenden nach eigenem Interesse und Bedarf Kurse besuchen, jedoch auch fremdbestimmt von ihren Führungskräften bestimmte Lerninhalte zugewiesen bekommen. Die Führungskräfte können darüber hinaus die Lernprozesse ihrer Teams steuern und ggf. gezielt mit bestimmten Maßnahmen fördern, um einen nachhaltigen Lernerfolg sicherzustellen.

Für die Betreuung der Lernenden wurden im Bereich der Personalentwicklung zwei Vollzeitstellen eingerichtet, die darüber hinaus eine stetige Weiterentwicklung der Lernwelt gewährleisten. Für inhaltliche Fragen werden innerhalb der Lerninhalte die Produzierenden, also die Mitarbeitenden, als direkte Ansprechpartner aufgeführt.

Fazit

Das Experiment „User-generated Content in der KKH Lernwelt“ ist geglückt: Mit dem Projekt und dem Autorentool knowtion von youknow fordert die KKH ihre Mitarbeitenden auf freiwilliger Basis heraus, ihre Komfortzone zu verlassen und ihr Wissen ganz unkompliziert digital für andere bereitzustellen. Zugleich beweist die KKH hiermit, dass extern eingekaufte oder produzierte digitale Lerninhalte nicht immer die beste bzw. einzige Lösung sind. So ist für die Zwecke der KKH der User-generated Content in der Lernwelt ein optimales Mittel, um intern flexibel, praxisnah und vor allem auch kostengünstig das Unternehmens-Knowhow zu vermitteln.Auf diese Weise gelingt es der KKH, das digitale Lernen stärker in die Unternehmenskultur zu etablieren. Durch die Tatsache, dass immer mehr Mitarbeitende ihr fachspezifisches Wissen digital bereitstellen, wird die KKH Lernwelt allmählich zu einem wertvollen Wissensspeicher, auf den alle Beschäftigten jederzeit zugreifen können. Zugleich wirken sich diese verlässlichen Mitarbeitenden-Schulungen positiv auf die Beratungs- und Betreuungsqualität der Mitarbeitenden aus, was wiederum zu einer erhöhten Kundenzufriedenheit führt. Aus diesen Gründen freut sich die Jury des eLearning AWARD 2023, das Projekt in der Kategorie „Autorentool“ auszuzeichnen. Herzlichen Glückwunsch!


Vorgaben & Besonderheiten

Vorgaben:
Die Entwicklung einer digitalen Lernkultur, in der die Mitarbeitenden nicht nur Content konsumieren, sondern auch produzieren. Die Lerninhalte sollen dabei zeitnah digital zur Verfügung gestellt werden, um flexibel auf die Lernbedarfe im Unternehmen zu reagieren, und sich zudem durch große Praxisnähe auszeichnen.

Besonderheiten:
Der Schwerpunkt der KKH Lernwelt liegt auf User-generated Content. Das bedeutet, dass die Mitarbeitenden, die einerseits Zielgruppe der digitalen Lerninhalte sind, zugleich auch in die Produktion dieser eingebunden sind. Auf freiwilliger Basis können diese ihr spezifisches Fachwissen mithilfe des benutzerfreundlichen Autorentools digital aufbereiten und in die Lernwelt einbauen. Auf diese Weise sollen zeitgleich weitere Lernende dazu animiert werden, ihr Wissen auf gleiche Art mit den Kolleg:innen zu teilen, um mit der Lernwelt einen großen Wissensspeicher aufzubauen.


Projektverantwortliche

Kaufmännische Krankenkasse – KKH

Ralf Guido Scholz
Experte Digitales Lernen – Personalentwicklung

Kaufmännische Krankenkasse – KKH
Karl-Wiechert-Allee 61
D-30625 Hannover

ralf-guido.scholz@kkh.de
www.kkh.de

 

 

youknow GmbH

Friedl Wynants
Gründer und Geschäftsführer

youknow GmbH
St.-Martin-Str. 57
D-81669 München

friedl.wynants@you-know.de
www.you-know.de