Für den Kampf gegen Vorurteile

Mit einem sensibleren Blick Diversität leben – In vier aufeinander aufbauenden, inhaltgetriebenen Kapiteln wird in Reflexion und vor allem Selbstreflexion geschult. Somit wird zum Beispiel anteilsnah mithilfe von Beispielsituationen auf mögliche Probleme eingegangen. Gerade auch Sensibilisierung (neuer) Führungskräfte und deren richtiger Umgang mit Diversität liegt hierbei im Fokus.

Wie schafft man eine Atmosphäre der Akzeptanz und des Respekts? Wie sollen wir als Einzelpersonen Diversität und Inklusion leben? Und: Was gilt es dabei zu beachten? Um den „Stein der Selbstreflexion“ ins Rollen zu bringen und Hilfestellung für den Berufsalltag zu geben, hat die Know How! AG für den Auftraggeber Mercedes-Benz Group AG das Projekt „Inclusion in mind!“ ins Leben gerufen. Mit dem Ziel eines noch inklusiveren Bewusstseins bei Beschäftigten, von der Produktion hin bis zur Führungsetage.

Inklusion ist eines der wichtigsten gesellschaftlichen Themen. In vielen Ländern wird heutzutage die Ausgrenzung von Personengruppen und Minderheiten verurteilt und angegangen. Nichtsdestotrotz bleibt es ein wichtiges Thema, für das es dauerhaft zu sensibilisieren gilt. Es geht darum, eine Kultur der Wertschätzung und des Respekts zu fördern, in der Herkunft, Alter, Geschlecht und geschlechtliche Identität oder sexuelle Orientierung keine Rolle spielen. Die Mercedes-Benz Group AG setzt auf die Unterschiedlichkeit der Beschäftigten. Das Unternehmen nutzt die vielfältigen Erfahrungen, Perspektiven und Kompetenzen – weltweit und unternehmerisch. Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter tragen dazu bei, ein respektvolles und wertschätzendes Arbeitsumfeld zu schaffen.

Die Mercedes-Benz Group AG hat deshalb gemeinsam mit der Know How! AG ein eLearning aufgebaut, das die Beschäftigten dabei unterstützen soll, Diversität anzuerkennen und Inklusion aktiv zu leben.

Lernbedarfe

Im Rahmen des Projekts sollte ein Web Based Training entwickelt werden, welches sich an die Beschäftigten weltweit richtet und zu einer persönlichen Reflektion des Themas „Diversity & Inclusion“ einlädt. Besonders im Fokus stehen dabei die Führungskräfte, da diese viel Einfluss darauf haben, die Themen im Unternehmen voranzubringen. Eine weitere Vorgabe: Die Inhalte sollten in nur 30 Minuten gut und verständlich vermittelt werden. Das Training wurde neben der Erstsprache Englisch in 10 weiteren Sprachen realisiert.

Neben der eigentlichen Wissensvermittlung möchte das Training bei den Beschäftigten für eine Reflexion und Selbstreflexion zum Thema sorgen. Dabei soll nicht der Zeigefinger erhoben, sondern wirkliche Aufklärungsarbeit geleistet werden. Anhand von Fallbeispielen lernen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer, was wirksame Methoden gegen eigene Vorurteile und für die Lösung von Konflikten sind. Insbesondere für Graubereiche soll sensibilisiert werden. Die Beschäftigten können so ein besseres Verständnis für Aspekte von Diversität und Inklusion entwickeln und ihr eigenes Handeln danach ausrichten. Im Ergebnis soll so eine feinfühligere Einstellung gegenüber den Kolleginnen und Kollegen und eine Aktivierung zur Prävention und Bekämpfung diskriminierender Handlungen erreicht werden.

Um auch das Training selbst inklusiv zu gestalten, war eine möglichst barrierefreie Umsetzung besonders wichtig, einschließlich einfacher und verständlicher Sprache. Das WBT soll außerdem auf allen Endgeräten nutzbar sein und somit für alle Beschäftigten zugänglich sein.

Projektverlauf

Das Projekt wurde am 18. Mai 2021 am Diversity Day 2021 weltweit ausgerollt. Die Fertigstellung vom Kick-Off hin bis zur Veröffentlichung dauerte lediglich 8 Wochen. Um die Beschäftigten und Lernenden für das Thema Diversity & Inclusion effektiv sensibilisieren zu können, wurde das WBT in vier Kapitel unterteilt:

  • „Find your Perspective“. In diesem Kapitel wird zunächst das Grundverständnis in den Belangen Diversität und Inklusion vermittelt. Hierbei kommen auch Reflexionsübungen zum Einsatz, die die Lernenden dazu anregen sollen über ihre eigenen Privilegien und Vielfalt im Allgemeinen nachzudenken.
  • „Experience other Perspectives“. Hier wird dargestellt, was Diskriminierung in Grauzonen bedeutet und wie sie stattfindet, bzw. stattfinden kann. Dabei wird in einer Art Rollenspiel dafür gesorgt, dass die Lernenden erfahren, wie sich Diskriminierung konkret anfühlen kann und was sie mit den Betroffenen macht.
  • „Change your Perspective“ trägt dazu bei, durch Perspektivwechsel eigene Ansichten zu hinterfragen und gegebenenfalls zu verändern. Es wird darauf eingegangen, wie Lösungen in Konfliktsituationen gerade in Bezug auf Diskriminierung angegangen werden können.
    Neben einer generellen Definition von „Diversity & Inclusion“ wird im vierten und letzten Kapitel „Keep Changing your Perspective“ dazu animiert, das bisher erworbene Wissen im Alltag aktiv anzuwenden.

Zur Optimierung und Lokalisierung in verschiedene Teile der Welt, wurden mit Ende der Konzeptionierung Stakeholder aus Europa, den USA, Asien und Afrika einbezogen. Mit diesen wurde die Beta-Version des Web based Trainings (WBT) überprüft und somit auch die internationalen Belange zu diesem Thema bedacht. Anschließend erfolgte die Übersetzung in die weiteren 10 Sprachen. Darüber hinaus fand eine Überprüfung des Trainings durch Diversity-Expertinnen und -Experten verschiedener Ländergesellschaften statt.

Projektergebnis

Es ist ein Training entstanden, in dem Diversität und Inklusion auf vielfältige Weise in den Fokus gerückt werden. In Testgruppen und im Fazit der Stakeholder wurde das WBT durchweg positiv aufgenommen. Auf der Lernplattform wird das Training bisher stets mit der Höchstnote bewertet. Aktuell wird das Training vor allem als Werkzeug für eine verbesserte Kommunikation beworben. Als solches wird es auch als Teil der Schulung neuer Führungskräfte verwendet, da deren Sensibilisierung von besonderer Bedeutung ist.

Fazit

Inklusion, Diversität und ein wertschätzender Umgang miteinander sind keine neuen Themen, aber sie sind und bleiben wichtig. Als internationales Unternehmen setzt sich die Mercedes-Benz Group AG deshalb für ein besseres Miteinander ein und hat zusammen mit der Know How! AG ein eLearning entwickelt, das Akzeptanz und Respekt präzise und mit Fingerspitzengefühl angeht, Vorurteile aktiv bekämpft und Lösungen anbietet. Inklusion muss individuell gelebt werden. Einfühlend wird in diesem WBT auf die verschiedenen Aspekte eingegangen und so die Voraussetzung für ein Umdenken geschaffen. Dass eine Aktivierung der Lernenden auch in 30 Minuten möglich ist, hat das Projekt erfolgreich bewiesen. Aus diesen Gründen zeichnet die Jury des eLearning Journals die beiden Projektpartner mit dem eLearning AWARD 2022 in der Kategorie „Diversity & Inclusion“ aus.


Vorgaben & Besonderheiten

Vorgaben:
Erstellung eines WBTs zur Sensibilisierung hinsichtlich „Diversity & Inclusion“. Hierbei werden die Lernenden/Mitarbeitenden im Themenfeld rund um Diversität, Inklusion und Toleranz geschult. Dabei wird eine Selbstreflexion angestoßen werden, die zu einer Verbesserung des Umgangs mit diesen Themen führt.

Besonderheiten:
Das WBT sollte nicht länger als 30 Minuten dauern. Es sollte kurzweilig und zügig zu bearbeiten sein. Aufgrund des wichtigen, komplexen und umfänglichen Themas, war dies eine besondere Herausforderung. Zudem sollte das Training die Lernenden dazu bringen, selbst aktiv zu werden und zu handeln. Dabei sollte es nicht belehrend wirken.


Projektverantwortliche

Know How! AG

Christina Jeschke
Key Account Managerin Digital Learning

Know How! AG
Magellanstr. 1
D-70771 Leinfelden-Echterdingen

christina.jeschke@knowhow.de
www.knowhow.de