Aufbau eines virtuellen Campus im Rekordtempo
Kunden mit dem eigenen Produkt bestmöglich vertraut zu machen, steigert das Engagement der Nutzer und die Zufriedenheit mit der Lösung. Nur wenn Nutzer ein umfassendes Wissen zur Lösung haben, können sie das Produkt auch richtig einsetzen und echte Mehrwerte im Unternehmen schaffen. So entstehen Wettbewerbsvorteile. Und genau das wollte die smapOne AG mit ihrem Online-Campus „smapCademy“ erreichen. Die Planungen zum Online-Lernen begannen schon im Herbst 2019, die Pandemie war letztlich nur noch ein Beschleuniger, aus der Idee schnellstmöglich Wirklichkeit werden zu lassen.
Immerhin konnten Creatoren – so nennt smapOne die Kunden, die mit der Lösung ihre Prozesse digitalisieren – einfach nicht mehr vor Ort beschult werden. Von einem Moment auf den anderen veränderte sich die Schulungswelt: Weg von „vor Ort bei Ihnen“ hin zu „wir sehen uns gleich in der smapCademy“. Mit ganz viel Leidenschaft, Ideenreichtum und gutem Projektmanagement gemeinsam mit der Oberhausener reflact AG war der Online-Campus schnell für die Creatoren verfügbar.
Der Kunde
Mit Hilfe der No-Code-Plattform smapOne lassen sich Business Apps schnell und einfach erstellen. Jeder im Unternehmen kann das Tool nutzen, um Prozesse zu digitalisieren. Mittels Drag-and-Drop der fertig konfigurierten Bausteine sind Abnahmen, Dokumentationen, Checklisten oder viele weitere alltägliche Arbeitsprozesse in wenigen Minuten mit einer selbst erstellten App digitalisiert. Diese lassen sich dann im Handumdrehen auf dem Smartphone oder Tablet nutzen – ganz ohne großen Zeitaufwand oder ein kostspieliges Entwicklerteam. Um den Kunden ein möglichst gutes Verständnis für das eigene Produkt zu geben, bot die smapOne AG eigene Produktschulungen an. Dabei war die immer wiederkehrende Herausforderung, dass in den Schulungen oftmals eine sehr heterogene Zielgruppe vertreten war, von IT-Spezialisten bis hin zu fachfremden Kollegen, mit sehr unterschiedlichen Bedarfen und Kenntnisständen.
Nach einem dieser Workshops in Präsenz kam wieder die Frage auf: „Wie kann ich mehreren Kunden gleichzeitig ein gutes Verständnis für mein Produkt vermitteln, wenn die Wissensstände darüber völlig unterschiedlich sind?“ In diesem Moment kam die zündende Idee: Wieso nicht eine eLearning-Plattform entwickeln, welche die Kunden zu Experten in der Erstellung eigener smaps (=mit smapOne erstellte Apps) und in der Optimierung eigener Unternehmensprozesse macht? Die Idee der „smapCademy“ war geboren.
Lernbedarfe
Das grundsätzliche Ziel des aus dieser Idee entstehenden Projekts war es also, eine eLearning-Plattform aufzubauen, welche die Kunden mit Hilfe von Modulen und Lernnuggets dazu in die Lage versetzen soll, selbstständig sowohl bessere smaps zu bauen als auch die eigenen Unternehmensprozesse optimieren zu können. Auch die Nähe zum Kunden war dem Unternehmen enorm wichtig: authentisch und nahbar, wie in einem Vor-Ort-Workshop, sollte es sein. Deswegen wurden ergänzende Live-Trainings für den direkten Austausch mit Coaches und anderen Kunden etabliert. Darüber hinaus war ein übergeordnetes und strategisches Ziel der smapCademy die bessere Kundenbindung: Dem Projekt lag die Annahme zu gunde, dass Creatoren, die bessere smaps bauen können, den Mehrwert für ihr eigenes Unternehmen viel besser herausarbeiten können und somit natürlich auch mit smapOne den Weg der Digitalisierung gemeinsam gestalten.
All diese grundlegenden Projektgedanken wurden dann von 0 auf 100 beschleunigt: mit der Pandemie. Somit gewann das Konzept des Online-Campus enorm an Bedeutung: Workshops beim Kunden vor Ort waren schlichtweg nicht mehr möglich. Damit wurde der Faktor „Zeit“ zu einem relevanten Projektziel, denn die smapCademy sollte schnellstmöglich an den Start gehen können. Dies wirkte sich auch auf die Auswahl eines passenden LMS aus, denn es musste ein System gefunden werden, welches möglichst rasch implementiert und in Betrieb genommen werden kann.
Projektverlauf
Am Entwicklungsprozess waren smapOne und die reflact AG gemeinsam beteiligt: Die eigentliche Umsetzung des Projekts begann Ende 2019 und wurde maßgeblich von Paul Bumann und seiner Kollegin Andrea Urbschat vorangetrieben. Im Eilverfahren wurde gebrainstormt, konzeptioniert, rasch umgesetzt. Mit dem Piloten in der Tasche und den daraus resultierenden Bedarfen an die Lernplattform, machten sich die beiden Projektverantwortlichen auf die Suche nach einem geeigneten Learning Management System. Dieser Auswahlprozess gestaltete sich als äußerst schwierig und nahm einen großen Teil der Projektentwicklung in Anspruch, denn viele Lernplattformen erwiesen sich als ungeeignet: Sie waren zu kostenintensiv, nicht ausreichend nutzerfreundlich oder erfüllten nicht die benötigten, technischen Voraussetzungen.
Zunächst zogen Paul Bumann und Andrea Urbschat Adobe Connect in Betracht, da das System durch den Einsatz im Rahmen der virtuellen Konferenz „smapCONNECT“ bereits im Haus bekannt war. Da sich das Anforderungsprofil allerdings um die Aspekte „Video on Demand“ sowie „Social Learning“ erweiterte, reichte die Funktionalität nicht mehr aus, weshalb die Entscheidung schließlich auf Adobe Captivate Prime fiel. Das LMS konnte die beiden Projektverantwortlichen insbesondere durch ein personalisiertes Lernerlebnis, den Funktionsumfang sowie die zahlreichen Gestaltungsmöglichkeiten überzeugen. In enger Zusammenarbeit mit der reflact AG, offizieller Adobe Partner in Deutschland, nahm die smapCademy unter Einsatz agilen Projektmanagements allmählich Gestalt an – von den ersten Meetings, über regelmäßige virtuelle Abstimmungen bis hin zur kontinuierlichen Beratung während des Projekts. Die reflact AG unterstützte mit ihren profunden Adobe-Kenntnissen dabei, das Potenzial des LMS voll auszuschöpfen. So konnte die smapCademy schließlich final auf Adobe Captivate Prime umgesetzt werden.
Projektergebnis
Heute stellt die smapCademy einen klassischen Blended Learning-Prozess mit verschiedenen, aufeinander aufbauenden Lernmodule bereit – vom Anfänger bis zum Fortgeschrittenen. Im Zentrum stehen Lernvideos, welche das Selbststudium im eigenen Tempo erlauben. Die Module sind zum besseren Verständnis und im Sinne des Micro Learnings kurz und sehr kleinteilig aufgebaut, und jedes Modul schließt mit einem kleinen Test zur Leistungssicherung ab.
Darüber hinaus ergänzen wöchentliche Live-Trainings das Angebot und stellen außerdem einen direkten Austausch zwischen den Lernern/Kunden und den Coaches sicher. Zu einem vereinbarten Festpreis können die Kunden an allen angebotenen Live-Sessions innerhalb eines Jahres teilnehmen und die Module beliebig oft wiederholen. Die Inhalte der smapCademy vermitteln rund 70 Prozent Toolwissen, das heißt, Kunden können ihr Wissen rund um die smapOne-Plattform weiter ausbauen. Sie lernen, wie sie die Designfunktionen optimal einsetzen können, wie der Formeleditor helfen kann und was einen guten Bericht ausmacht. Hinzu kommt ein Anteil von etwa 30 Prozent Fachwissen: Die Creatoren erwerben übergreifendes Wissen zu Prozess- und Projektmanagement, Community-Management innerhalb des Unternehmens sowie zu Themen wie agile Methoden, Digital-Kompetenz oder auch gute Datenqualität. Als positiven Begleiteffekt haben Paul Bumann und Andrea Urbschat beobachtet, dass die Absolventen der smapCademy generell ein besseres Verständnis für Digitalisierung entwickeln.
Fazit
Der Aufbau einer Akademie stellt oftmals einen zähen Prozess dar, insbesondere wenn damit auch die Auswahl und Implementierung eines LMS verbunden ist. Die Entstehung der smapCademy hat allerdings gezeigt, dass dies nicht immer der Fall sein muss. Denn getrieben durch die Corona-Pandemie gelang es den beteiligten Projektpartnern dank eines agilen Projektmanagements und eines ausbaufähiges Out-of-the-Box LMS, innerhalb kürzester Zeit eine funktionierende Basisversion auf die Beine zu stellen, die anschließend im laufenden Betrieb weiter angepasst und erweitert werden konnte. Vor diesem Hintergrund zeichnet die Jury des eLearning Journals die beiden Projektpartner smapOne AG und reflact AG mit dem eLearning AWARD 2022 in der Kategorie „LMS“ aus.
Vorgaben & Besonderheiten
Vorgaben:
Die No-Code-Plattform zum Erstellen von Business Apps möchte die Vermittlung von Wissen zu seinem Tool und zu generell relevantem Digitalisierungswissen digital abbilden und so auch dem heterogenen Wissensstand der eigenen Kunden und Lerner gerecht werden.
Besonderheiten:
Sein volles Potential entfaltete die Digitalisierung des Lernprozesses während der Coronapandemie und bestehender Kontaktbeschränkungen, welche die Weitergabe von Wissen in Präsenzschulungen verunmöglichten.
Projektverantwortliche
smapOne AG
Paul Bumann
Head of Customer Success
smapOne AG
Freundallee 11a
D-30173 Hannover
paul.bumann@smapone.com
www.smapone.com
reflact AG
Dirk Schmitz
Director Products & Development
reflact AG
Essener Str. 3
D-46047 Oberhausen