imc Learning Suite

Der moderne LMS-Markt ist äußerst differenziert, mit Hunderten von Produkten von Dienstleistern aus aller Welt und einer großen Spannbreite von Bedarfen, die mit dem System abgedeckt werden können. Werden beispielsweise in erster Linie nur reine Management-Funktionen gebraucht, gibt es für diesen Bedarf eine ganze Palette an standardisierten LMS. Gerade für kleinere und mittlere Unternehmen können entsprechende Lösungen passend und absolut ausreichend sein.

Am anderen Ende des Spektrums gibt es wiederum umfangreiche Learning Management Systeme, mit denen Unternehmen ihre komplette betriebliche Bildung organisieren können. In ebendiese Kategorie fällt die imc Learning Suite, mit der Unternehmen ihre Bildungsinfrastruktur-Bedarfe von A bis Z abdecken können sollen. Im Rahmen unserer Testreihe hatten wir die Möglichkeit zu überprüfen, was die imc Learning Suite konkret bieten kann.

One-Stop-Shop für die betriebliche Bildung

Bei der imc Learning Suite wird schnell klar, dass Anspruch und Umfang deutlich über die Funktionalitäten eines „rudimentären“ LMS hinausgehen, ohne dabei natürlich die Grundlagen zu vernachlässigen. Natürlich gibt es ein personalisiertes Cockpit, welches dem Nutzer strukturiert und übersichtlich seine aktuellen Kurse oder seine Lernempfehlungen zur Verfügung stellt. Natürlich gibt es einen Katalog, über den neue Kurse gefunden und gebucht werden können. Natürlich können Administratoren Nutzer und Lerninhalte verwalten oder neue Kurse anlegen.

Eine solch oberflächliche Betrachtung würde dem vollen Umfang der Learning Suite allerdings nicht adäquat Rechnung tragen, denn die vielen Zusatzmodule und der sich dadurch ergebende Funktionsumfang gehört zu den Stärken des LMS. Mit dem umfassenden Kompetenzmanagement können beispielsweise die Fertigkeiten der Mitarbeiter dokumentiert und in einer organisationsübergreifenden Kompetenzdatenbank verwaltet werden. Über den Menüpunkt „Meine Kompetenzen“ können Mitarbeiter im eigenen Cockpit jederzeit die zugewiesenen Job Profile, die damit verbundenen Kompetenzen sowie das eigene Kompetenzlevel einsehen. Bei Kompetenzlücken können Mitarbeiter über den Katalog selbstständig Kurse und Lerneinheiten ausfindig machen, mit denen sie gezielt ihre Kompetenzen ausbauen können. Bei dem Blended Learning-Kurs „Training für Management Einsteiger“ wird beispielsweise in der Beschreibung angegeben, dass die Skills „Führungsqualifikation“, „Zeitmanagement“ und „Kostenmanagement“ adressiert werden.

Apropos Katalog: Eine Katalogfunktion ist, wie bereits erwähnt, grundsätzlich ein weitverbreitetes Feature, was nahezu in allen Learning Management Systemen zu finden ist. Dennoch sticht der Katalog der Learning Suite positiv aus der Masse hervor. Neben einer Vorschlagssuche erleichtern umfangreiche Filteroptionen, wie etwa Themen, Zielgruppen, Skills/Kompetenzen, Bewertung oder Sprache, die Suche nach einem passenden Lerninhalt bzw. Kurs. Die Kursübersicht ist gut strukturiert und bietet wichtige Informationen auf einen Blick. In der Kursbeschreibung können wichtige Informationen, wie der Lehrplan, Zertifizierung oder die Lernform, eingesehen und der Kurs gebucht oder storniert werden.

Ein weiteres Beispiel sind die spielerischen Elemente der Learning Suite. Das LMS verfügt über ein umfangreiches Gamification-Konzept, mit dem die Nutzer zum Lernen motiviert werden sollen. Zum einen erhalten die Lerner*innen für bestimmte Aktivitäten, wie z.B. das Anschauen eines Videos oder den Abschluss eines Kurses, sogenannte Erfahrungspunkte, mit denen man in vordefinierten Leveln aufsteigen und sich in persönlichen und teambezogenen Ranglisten messen kann. Darüber hinaus gibt es auch ein Badge-System. Es können individuelle Aktivitäten bzw. Achievements definiert werden, mit denen die Lerner*innen das entsprechende Badge bzw. das Abzeichen freischalten kann.

Mit dem Kompetenzmanagement-Modul der Learning Suite können Mitarbeiter jederzeit die ihnen zugewiesenen Job-Profile einsehen und etwaige Kompetenzlücken identifizieren.

Automatisierung und vorkonfigurierte Workflows für eine effiziente Administration

Ein ähnliches Bild ergibt sich auch auf der Administrations-Seite, die sich ebenfalls durch eine Vielzahl von Funktionen auszeichnet. Ähnlich wie bei den Lerner*innen gibt es auch bei Administrator*innen ein übersichtliches Cockpit, welches mittels rollenspezifischer Ansichten nur die wichtigsten Informationen und Funktionen enthält. Die Administration zeichnet sich dabei durch einen Mix von vorkonfigurierten Workflows und automatisierten Prozessen auf der einen Seite und detaillierten Einstellungsmöglichkeiten bei Bedarf auf der anderen Seite aus.

Ein schönes Beispiel für einen solchen vorkonfigurierten Workflow ist die vereinfachte Kurserstellung. Mit diesem Modul können für unterschiedliche Kurstypen, wie z.B. Präsenz-, Blended Learning- oder Online-Kurse, konkrete Schritt-für-Schritt-Workflows definiert werden, so dass entsprechende Kurse über das Frontend schnell und unkompliziert angelegt werden können. Bei einem Online-Kurs legt man etwa im ersten Schritt den Kurs-Namen, die Beschreibung und ggf. die Nutzungsdauer fest. Anschließend wählt man den entsprechenden Inhalt wie ein WBT oder ein Lernvideo aus, bevor noch Teilnehmer bzw. Gruppen für den Kurs definiert werden können. Nach diesen drei Schritten ist der Prozess bereits abgeschlossen und der Online-Kurs erstellt.

Das Thema Automatisierung wiederum kommt u.a. beim Reporting bzw. dem Learning Analytics Dashboard zum Tragen. Die Learning Suite bietet einen direkten und schnellen Zugriff auf eine Vielzahl von Daten und KPIs, wie z.B. die Auslastung von Trainingsressourcen, Bearbeitungszeit oder Lernerfolg. Im Learning Analytics Dashboard gibt es schließlich eine Vielzahl vordefinierter Reports, die vom Nutzer abonniert und favorisiert werden können. Darüber hinaus können die Reports nach Bedarf aggregiert, gruppiert und in verschiedenen Darstellungsformen analysiert werden. Durch dieses automatisierte Reporting erhält der Nutzer genau die Reports in der Form, die für die eigene Arbeit auch wirklich relevant sind.

Im Umkehrschluss bedeuten vorkonfigurierte Workflows und automatisierte Prozesse allerdings nicht, dass Administratoren in ihren Handlungs- und Gestaltungsoptionen eingeschränkt sind. Administratoren mit entsprechenden Rechten haben über das Backend die Möglichkeit, von der Verwaltung der Lerninhalte über das Kurs- und Trainingsmanagement bis hin zur Verwaltung von Organisationsstruktur und Mandanten die Learning Suite an die Gegebenheiten und Bedarfe des Unternehmens anzupassen.

Fazit

Die imc Learning Suite besticht mit einer Vielfalt von Funktionen, die weit über den rudimentären „LMS-Standard“ hinausgehen. Mit Kompetenzmanagement, automatisierten Reportings, Social Learning, einer Gamification-Engine, KI-unterstützten Empfehlungen und Lernpfaden, On-the-Job Training und vielen weiteren Funktionen sowie optionalen Modulen können im Prinzip alle Bedarfe adressiert werden, die im Rahmen einer modernen Aus- und Weiterbildung entstehen können. Darüber hinaus überzeugt das LMS trotz der Funktionsvielfalt mit einer modernen, attraktiven Benutzeroberfläche und einer guten Usability. Aus diesen Gründen zeichnet die Redaktion des eLearning Journals die imc Learning Suite der imc AG mit einem Score von 93 Punkten mit der Note „Exzellent“ aus.