Mit Porsche Spaces
zum virtuellen Training

Fast so wie in echt – Die dreidimensionale virtuelle Umgebung des „Porsche Spaces” ist so angelegt, dass sie dem Corporate Design entspricht. Damit wird zum einen die Identifikation zu der Marke Porsche forciert, bietet zum anderen aber auch eine gute Orientierung. Letzteres wird durch ein eingängiges Menü- und Kartensystem unterstützt.

Es ist keine Science Fiction mehr: Virtuelle Räume gibt es schon lange. Doch die freie Begehbarkeit dieser Orte ist noch vor nicht allzu langer Zeit nicht als ein Traum gewesen. Mittlerweile zeigt sich allerdings, dass Welten – wie wir sie eventuell aus dem Film „Ready Player One“ kennen – keine Zukunftsfantasie mehr sind. Porsche hatte genau diese Idee: die Schaffung virtueller Trainingsträume, welche Gamification und 3D-Virtualität in sich vereinen. Betretbar, egal wo auf der Welt man sich befindet.

Als Unternehmen ist es Porsche wichtig, den Mitarbeitenden zu jeder Zeit durch innovative Qualifizierungskonzepte und -maßnahmen eine stete Professionalisierung zu ermöglichen. Dabei soll es unerheblich sein, wo sich die Mitarbeitenden befinden: Weltweit soll allen Angestellten dieselben Möglichkeiten geboten werden. Dies ist der Anlass, dass man sich bei der Porsche AG entschied, eine virtuelle und interaktive Lernmöglichkeit zu erschaffen: Das virtuelle 3D Porsche Zentrum. Vorbild war hierbei das reale Porschezentrum, die Zielrichtung sollte ein „virtueller Zwilling“ sein, welcher nicht nur aussieht wie das Original, sondern in Begehbarkeit und Funktionalität die Maßstäbe setzt, präsenzähnlich gestaltet zu sein. Sprich, der Besucher des virtuellen Porsche Zentrums sollte das Gefühl und die Immersion haben, sich vor Ort zu befinden. Somit bildet dieses überaus umfangreiche Projekt einen integralen Bestandteil zur „Porsche Qualifizierungsstrategie 2030“. Ein Projekt, welches durch Covid-19 erst recht in den Fokus rückte, und somit die Zielgruppenzusammensetzung nachträglich mitbestimmte.

Lernbedarfe

Der Anspruch von Porsche war groß: Die Entwicklung eines fotorealistischen 3D virtuellen Porschezentrums, welches den designtechnischen Maßstäben – Corporate Identity und Corporate Architecture – entsprach sowie detailgetreu im Interieur und Exterieur gestaltet war. Hierbei sollten die Elemente nicht einfach nur „vorhanden“ sein, sondern tatsächliche Interaktionsmöglichkeiten bieten. Dies gilt genauso für die digitalen „Fahrzeugzwillinge“, als auch für die angedachten virtuellen – und vor allem interaktiven – Trainings. So sollten Schulungen und Coachings realitätsnah aufgebaut sein und die virtuellen Gegenstände direkte und realistische Handlungen ermöglichen. So soll zum Beispiel die Gelegenheit geboten werden, Simulationen mit den Fahrzeugen selber zu ermöglichen und in Szenarien direkte Anwendungen zu erschaffen. Auf diese Weise soll virtuell bereits erlernt – und selbsterlernt – werden, was später nahtlos in die Realität übernommen werden kann und soll. So soll sich das virtuelle Porsche Zentrum nicht alleine wie ein virtueller Konferenzraum anfühlen, sondern gleich Praxisnähe und Anwendbarkeit vermitteln. Hiermit sollen sowohl theoretische als auch technische Themen näher betrachtet und vermittelt werden. Durch die Lokalisierung in 13 verschiedene Sprachen soll dieser virtuelle Raum nicht nur allen Porsche-Mitarbeitenden zugänglich gemacht werden: Auf diese Weise sollen alle dieselbe geforderte Professionalisierung und Qualifizierung erfahren können, ohne etwaige Qualitätsverluste. Im gesamten Verlauf der Trainings wird insofern auf Avatare zurückgegriffen, welche von den Anwendern als virtuelle „Ichs“ genutzt werden. Mit diesen können Simulationen begangen werden und das virtuelle Porsche Zentrum entweder alleine oder kollaborativ besucht werden. Das Ziel ist insofern, den weltweit vergleichbaren Porsche Standard noch effektiver und ohne Verluste durchsetzen zu können. Es wird hier somit auf „Erlebnis“ als Motivator gesetztum die Hauptzielgruppe, bestehend aus Mitarbeitenden in den Bereichen Sale, Retail, aber auch Corona bedingt aus dem internen Porscheunternehmen in Form von Coachings, Meetings und Konferenzen sowie Workshops, Live-Trainings und kollaborativen Veranstaltungen, zu fördern und zu qualifizieren.

Projektverlauf

Als Grundlage für das Projekt fand sich eine Bachelorarbeit, bei der vermittelt wurde, dass ein Gaming-basierter Ansatz zur Qualifizierung und Schulung im Bereich des Service rund ums Retail sinnvoll ist und von Vorteil sein kann. Schlussendlich wurde zur Realisierung des Projekts TriCAT mit an Bord geholt. TriCAT zeichnet sich bereits seit Jahren durch leistungsstarke und innovative Lösungen im Bereich von 3D Lernwelten sowie Arbeitswelten aus, welche auch international Anwendung finden. Grundlage ist dabei TriCAT spaces als XR-/KI-Ökosystem-Plattform. Mit dieser Plattform ist es ermöglicht, Schulungen, Trainings, Meetings, Workshops, Kollaborationen, Co-Creations sowie Veranstaltungen von Unternehmen und Organisationen, aber auch Konferenzen in einer hoch realistischen Qualität anzubieten, und somit Distanzen virtuell zu minimieren.

Nach der Ausschreibung und dem Entschluss zur Zusammenarbeit wurden zunächst die Szenarien „Komfort- und Assistenzsystem“ sowie „Service Kern Prozess“ erstellt. Die Selbstlernszenarien und kollaborativen Funktionen wurden zunächst in das Porsche Handelsorganisation LMS integriert, bevor die Umsetzung der Porsche Spaces durchgeführt wurde. Die Integration von Lernszenarien und kollaborativen Funktionen in das Porsche AG LMS fand zuletzt stand. Das Rollout wurde somit in zwei Stufen eingeteilt.

Die Abstimmung mit den Stakeholdern des Projekts fand in regelmäßigen Abständen statt, wobei kurzfristigere Steuerungen unverzüglich durchgeführt werden konnten. Der finale Porsche AG-interne Rollout ist für das Jahr 2022 festgelegt.

Projektergebnis

Je neuer und „ungewöhnlicher“ ein Vorstoß ist, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, zunächst auf Skepsis zu stoßen. Das Thema VR ist zwar bereits in vielerlei Munde – auch privat –, aber die Anwendung findet gerade erst und auch nur Stückchenweise statt. So war es nicht verwunderlich, dass anfänglich Vorbehalte zu bemerken waren. Gaming- und simulationsbasierte Ansätze im Rahmen einer virtuellen dreidimensionalen Umgebung sind noch kein Alltag. Die vielfältige Nachfrage nach dem virtuellen Porsche Zentrum aus den verschiedenen Organisationsbereichen zeigt hingegen, dass über die verschiedenen Nutzergruppen und Einsatzareale hinweg der Zuspruch und die Neugierde immens gestiegen ist.

Bereits mehrmals angesprochen: Noch während der Entwicklungsphase wurde, aufgrund der brisanten Corona-Entwicklung, durch Porsche Tochtergesellschaften in Taiwan „Porsche Spaces“ genutzt, um Meetings und Schulungen virtuell stattfinden zu lassen. Auf diese Weise war es möglich, nicht nur auf die Auswirkungen und Herausforderungen durch Covid zu reagieren, sondern gleichsam flexibel auf die Krise zu reagieren und Lösungen anbieten zu können.

Auch darauf folgend wurde das virtuelle Porsche Zentrum bereits mehrmals genutzt: Im Rahmen der Digital Days 2020 war es möglich, die Porsche-eigene virtuelle 3D-Umgebung interaktiv zu erleben. Der konzertweite „Doktoranden Tag 2021“ wurde in „Porsche Spaces“ durchgeführt. Neben weiteren bereits getätigten oder noch geplanten Events in dem virtuellen Porsche Zentrum ist es zudem angedacht, in Zukunft Endkunden in die Nutzung mit einzubeziehen.

Fazit

In einem Training nicht nur daneben stehen, sondern sich direkt ans Steuer eines Porsche zu setzen und eine Probefahrt durchzuführen, das ist nicht unbedingt etwas, was jedem vergönnt ist. Dabei geht es nicht nur um das Privileg, ein hochqualitatives Fahrzeug zu fahren. Es geht darum, die Werte des Unternehmens zu verinnerlichen, das Auto zu verstehen und eigene Erfahrungen zu sammeln. Das virtuelle Porsche Zentrum ist nicht einfach nur ein schöner Ort, den man begehen kann. Die Idee ist es, einen zentralen Ort zu haben, den alle, die die Trainings benötigen, betreten können, ungeachtet dessen, ob sie sich in Stuttgart, Paris oder Taipei befinden. Es ist den Lernenden ermöglicht, direkt in eine Welt einzutauchen, die real scheint und somit auf immersiver Basis eine haptische Verbindung zu ihnen schafft. Was sie in ihren Trainings behandeln, hat hohen Bestand, denn hier handelt es sich nicht um ein dreidimensionales Point and Click Adventure, sondern um einen Ort, in denen die Handlungen eins zu eins mit der Realität gespiegelt werden. Die Erfahrungen, etwa im Salestraining, sind dafür sogar eventuell echter denn in einem real durchgeführten Training, denn durch die Nutzung von Avataren ist es ermöglicht, in die Rollen direkt einzutauchen und somit höchst realistische Simulationen zu erschaffen.

TriCAT und Porsche haben eine höchst greifbare Welt geschaffen, in der Erlebnis und das Gefühl, vom „Eintauchen“ real geworden sind: Man hat wirklich das Gefühl sich in einem Porschezentrum zu befinden! Die Jury des eLearning AWARD 2022 ist höchst fasziniert von den Möglichkeiten, die hier aufgebaut wurden und freut sich für den Gewinner des Awards in der Kategorie „Virtuelle Trainings“.


Vorgaben & Besonderheiten

Vorgaben:
Schaffung eines „virtuellen Zwillings“ des Porschezentrum. Nicht nur sollte die Umgebung an sich fotorealistisch sein, sondern in einer interaktiven Form so gestaltet sein, dass etwa die Fahrzeuge für den Nutzer verwendbar sind. Damit soll der Porsche Standard noch besser begriffen werden.

Besonderheiten:
Es wurde eine virtuelle 3D-Welt geschaffen, die höchst flexibel und skalierbar angelegt wurde. Sie ist besonders realistisch gehalten und besticht als eine dynamisch-interaktive Arbeitsumgebung, bei der bis zu 500 Teilnehmer als Avatare teilnehmen können.


Projektverantwortliche

Dr. Ing. h.c. F. Porsche AG

Bastian Gscheidle
Projektleiter

Dr. Ing. h.c. F. Porsche AG
Porscheplatz 1
D-70435 Stuttgart

bastian.gscheidle@porsche.de
www.porsche.com

TriCAT GmbH

Jens Bierhinkel
Senior Projekt Manager

TriCAT GmbH
Lise-Meitner-Str. 13
D-89081 Ulm

jens.bierhinkel@tricat.net
www.tricat.net