Die Auswahl an verfügbaren Learning Management Systems ist groß und wird umso größer, wenn man auch andere Arten von Lernplattformen, wie z.B. eine LXP, dazuzählt. Trotz oder vielleicht auch gerade wegen dieser Fülle an Möglichkeiten ist es in der Praxis oft keine leichte Aufgabe, dass passende System für das eigene Unternehmen zu finden, mit dem auch wirklich die eigenen Anforderungen erfüllt werden können. Vor diesem Hintergrund stand im Rahmen unserer Testreihe die easylearn-Lernplattform auf dem Prüfstand, mit dem Anspruch, sich dank einer umfassenden Flexibilität an die Bedarfe anpassen zu können.
Flexibilität als Alleinstellungsmerkmal?
Die easylearn-Lernplattform ist modular aufgebaut und besteht aus insgesamt 6 Modulen: Learning Management System (LMS), e-Learning, Veranstaltungsmanagement, Autorentool, Wiki und eine eigene Lern-App. Die Lernplattform ist browserbasiert und bedarf deshalb keiner Installation. Darüber hinaus ist sie komplett responsiv und kann damit vom PC bis zum Smartphone genutzt werden, was sich in unserem Test auch bestätigt hat. Selbst auf dem Smartphone bleibt die Usability erhalten und die Plattform kann ohne Probleme navigiert und genutzt werden.
Die Modularität ist dabei nur ein Bestandteil der Flexibilität des Systems, was allerdings einer der größten Vorteile der easylearn-Lernplattform darstellt. Je nach eigenem Bedarf kann man die Module zusammenstellen, die man auch wirklich benötigt. Wenn man beispielsweise nur Präsenzschulungen anbietet, kann man getrost auf das e-Learning-Modul verzichten und ist mit dem LMS und der Verwaltungssoftware möglicherweise bereits bestens versorgt.
Noch viel interessanter sind allerdings die sogenannten „freien Attribute“. Bei Attributen handelt es sich um Datenelemente des Datenmodells, die in unterschiedlichen Komponenten und Prozessen vom System verwendet werden. Solche Attribute können beispielsweise verschiedene Arten von Textfeldern, Checklisten, Dropdown-Menüs oder Datumsfelder sein. Über die freien Attribute kann das Datenmodell der Lernplattform verhältnismäßig unkompliziert an die spezifischen Bedürfnisse des Kunden angepasst werden, z.B. in der Implementierungsphase des Systems. Darüber hinaus können Admins das aufgesetzte System mit den freien Attributen im laufenden Betrieb modifizieren. Möchte man beispielsweise in der Benutzerverwaltung ein neues Textfeld einbauen, so kann man dies in wenigen Klicks erledigen. So muss man lediglich ein neues „freies Attribut“ einrichten, in Attributtypen-Auswahl das Textfeld auswählen, dem Attribut einen Bezeichner geben und den entsprechenden Kontext, wie in unserem Fall die Benutzerverwaltung, zuweisen. Damit ist der Prozess bereits abgeschlossen und das neue Attribut ist im System hinterlegt. Anschließend kann man in der Attributs-Verwaltung bei Bedarf per Drag and Drop noch die Position des neuen Textfeldes festlegen.
Usability aus einem Guss
Eine weitere Stärke der easylearn-Lernplattform ist deren durchgehend gute Usability sowohl auf Seiten der Lerner, aber insbesondere auf auch auf Seiten der Vorgesetzen sowie Administratoren. Das Lerner-Cockpit ist in vielerlei Hinsicht minimalistisch, aber dadurch auch sehr übersichtlich aufgebaut. Auf der persönlichen Startseite erhält man eine kurze Übersicht der aktuellen Lernaktivitäten, die man gebucht hat bzw. für welche man vom Vorgesetzten vorgesehen wurde. Quasi auf einen Blick erhält man in dieser Übersicht einen Einblick darüber, welche Lernaktivitäten demnächst erledigt werden müssen, ob es sich um eine Präsenzveranstaltung oder um ein eLearning handelt oder wer der Auftraggeber war. Dadurch wird sichergestellt, dass der Lerner ohne großen Aufwand einen Überblick über seine Lernaktivitäten behält und nicht z.B. vergisst, ein Pflichttraining fristgerecht zu bearbeiten. Der Rest des Lerner-Cockpits folgt einer ähnlichen Logik. Der Katalog ist ähnlich übersichtlich aufgebaut und einfach zu bedienen, ohne dabei auf typische Funktionalitäten, wie z.B. differenzierte Filter oder eine Suche, zu verzichten.
Die Cockpits für Vorgesetzte und Administratoren bauen auf der gleichen Optik und Struktur auf und unterscheiden sich lediglich dadurch, dass rollenspezifisch zusätzliche Funktionen freigeschaltet sind. Ein Vorgesetzter sieht auf seiner Startseite ebenfalls eine Übersicht seiner aktuellen Lernaktivitäten. Darüber hinaus erhält der Vorgesetzte allerdings auch eine Benachrichtigung über offene Anträge seiner Mitarbeiter, wenn diese z.B. eine neue Lernaktivität oder eine Fristverlängerung beantragt haben. Außerdem erhält der Vorgesetzte Zugriff auf das Dashboard, in dem man einen Einblick in die Lernstände seiner Mitarbeiter erhält. Wie umfangreich dieser Einblick ausfällt, kann vorab mit dem Unternehmen definiert werden und von allgemeinen, aggregierten Daten bis hin zu umfangreichen Reportings sowie detaillierten KPIs reichen.
Am deutlichsten zeigt sich die Verschmelzung von Front- sowie Backend und die daraus resultierende einheitliche Optik allerdings bei der Administration. Denn die Einrichtung und Verwaltung der easylearn-Lernplattform erfolgt nicht etwa in einem separaten Backend, sondern ist in der Form von zusätzlichen Funktionen in das übergreifende Frontend integriert. Darüber hinaus wird auch bei den administrativen Aufgaben die schlichte und übersichtliche Optik sowie gute Usability, so weit wie möglich, beibehalten. Möchte man beispielsweise eine Präsenzveranstaltung anlegen, dann durchläuft man einen standardisierten Prozess von den Basisinformationen über den Ort & Referent bis hin zu den Terminen, in dem man nach und nach die benötigten Rahmendaten eingeben muss. Dieser Prozess ist sehr gut strukturiert und dank verständlicher und logischer sprechender Bezeichner auch ohne umfangreiche Erfahrung leicht nachvollziehbar. Zusätzliche Erleichterung bei der Administration ergibt sich durch die Automatisierung von Standard-Prozesse, wie beispielswiese das automatische Versenden von Remindern oder Mahnungen, wenn ein Lerner die Bearbeitungsfrist eines Kurses zu reißen droht bzw. gerissen hat.
Fazit
Die Usability gehört zu den wichtigsten Faktoren, die den Erfolg oder Misserfolg einer Lernplattform im Unternehmen maßgeblich beeinflussen. Und gerade in diesem Aspekt kann die easylearn-Lernplattform punkten, denn die aufgeräumte, fast schon minimalistische Benutzeroberfläche sollte heutzutage selbst für weniger technik-versierte Mitarbeiter keine größere Hürde darstellen. Aber auch bei der Anpassung an die eigenen Bedarfe bietet die Plattform dank Modularisierung sowie insbesondere des Konzepts der freien Attribute umfangreiche Anpassungsmöglichkeiten. Aus diesen Gründen zeichnet die Redaktion des eLearning Journals die easylearn-Lernplattform mit einem Score von 88 Punkten mit der Note „Sehr gut“ aus.
