Veränderte Arbeitsbedingungen – Das neue „Normal“ im Arbeitsalltag

Die Corona-Krise hat unser aller Leben auf den Kopf gestellt. Sei es unser Arbeitsleben oder auch privat – nichts ist mehr wie zuvor. Diese beschleunigte Entwicklung bringt viele Ungewissheiten mit sich und kann sowohl Arbeitnehmer als auch Arbeitgeber überfordern. Viele der Veränderungen werden uns auch nach der Pandemie weiter begleiten und ein neues „Normal“ im Arbeitsalltag einleiten. Aber was bedeuten diese Veränderungen langfristig und wie können wir das Beste daraus machen?

Da kann man sich dran gewöhnen. Oder muss es wohl zumindest: multiple Videokonferenzen, die als schrittweise Ergänzung von realen Meetings dienen, werden früher oder später unser „neues Normal“ definieren.

Flexible Arbeitsmodelle, die in vielen Unternehmen vorher undenkbar waren, sind heute der neue Status quo. Der Wechsel zum Homeoffice verändert die Art und Weise, wie wir arbeiten und miteinander interagieren. Zwar mag das Corona-Virus viele gegen ihren Willen in die Fernarbeit gezwungen haben, aber – gerade dieser unfreiwillige Test kann für einige Unternehmen der Funke sein, flexibles Arbeiten auch jenseits des Ausnahmezustands anzubieten. Besonders in Deutschland, wo das Homeoffice eher ein Nischendasein führt, bietet sich hier eine große Chance. Aber wie zufrieden sind die Deutschen überhaupt mit der Arbeit von zu Hause aus?

Die Arbeit aus dem Homeoffice

Eine aktuelle Umfrage des Marktforschungsinstitut GfK im Auftrag von getAbstract zeigt, dass die Mehrheit der deutschen Arbeitnehmer sich nach wie vor bei der Arbeit im Büro wohler fühlt und dem Homeoffice insgesamt eher skeptisch gegenübersteht. Lediglich 20 Prozent der befragten Berufstätigen wollen zukünftig öfter von zu Hause aus arbeiten. Vor allem Arbeitnehmer mit einem höheren Bildungsabschluss und Berufseinsteiger sehen die Vorteile des Homeoffice. Allerdings kann die physische Isolation auch belastend wirken und das Gefühl von Einsamkeit erzeugen, was vor allem für jüngere Arbeitnehmer ein Grund dafür ist, lieber ins Büro zu fahren.

Außerdem scheint laut Ansicht der Befragten auch die Produktivität im Homeoffice zu leiden: So gaben nur 21 Prozent an, dass sie zu Hause mindestens genauso produktiv arbeiten wie im Büro. Dabei scheinen sich Männer grundsätzlich leichter mit der Arbeit von zu Hause aus und ihrer Produktivität dabei zu tun als Frauen. Ein Grund dafür könnte sein, dass Frauen häufig stärker in Haushaltsaufgaben und Kinderbetreuung eingebunden sind und dadurch im Homeoffice eher abgelenkt werden.

Fehlende Unterstützung bei der Arbeit von Zuhause

Aber warum ist das flexible Arbeiten bei Arbeitnehmern bisher nicht so beliebt und warum leidet die Produktivität in den Augen der Befragten darunter? Ein Grund dafür könnte die mangelnde Unterstützung seitens der Arbeitgeber sein. Diese beginnt bei der technischen Ausstattung, um auch in den eigenen vier Wänden ein produktives Arbeiten zu gewährleisten. Jedoch verfügt die Mehrheit der Beschäftigten zu Hause nicht über einen geeigneten Arbeitsplatz und lediglich zehn Prozent bekommen von ihrer Leitung die technische Ausstattung zur Verfügung gestellt. Dabei liegt es in der Verantwortung des Arbeitgebers, seinen Angestellten auch im Homeoffice die nötigen Arbeitsmittel bereitzustellen. Aber nicht nur bei der Technik fehlt die Unterstützung, sondern auch beim Fördern des kollegialen Austauschs und Zusammenhalts im Homeoffice. Gerade dieser ist jedoch in der aktuellen Situation ein wichtiger Faktor, um die räumliche Distanz zumindest gefühlt zu überbrücken und ein Teamgefühl auch aus der Ferne zu erzeugen.

Ein weiterer Grund könnte die fehlende Akzeptanz von Homeoffice bei Vorgesetzten sein. Gerade in traditionelleren Unternehmen ist die Angst eines Kontrollverlusts häufig da. So wird beispielsweise unterstellt, dass die Mitarbeiter im Homeoffice weniger produktiv sind und ihre Arbeitszeit für private Angelegenheiten nutzen. Dabei arbeiten Menschen im Homeoffice häufig sogar mehr, da die Grenzen zwischen Arbeit und Privatleben verschwimmen und die Arbeitnehmer ihre Arbeitszeiten an ihre persönliche Lebenssituation anpassen können. Dennoch ist die Akzeptanz von Homeoffice im Rahmen der Corona-Krise nur bei 20 Prozent der Vorgesetzten gestiegen und nur 15 Prozent haben ihre Homeoffice-Regelung geändert. Hierbei ist zu berücksichtigen, dass natürlich nicht jeder Job in Remote ausgeübt werden kann. Aber auch mangelnde Flexibilität kann eine Rolle spielen, so darf die Mehrheit der Beschäftigten nicht selbst entscheiden, wann und wie oft sie von zu Hause arbeiten möchte. Dadurch wird aus der Freiheit und Flexibilität des Homeoffice ein Zwang.

Um Homeoffice-Konzepte also erfolgreich zu etablieren, müssen Unternehmen zunächst die technischen und organisatorischen Voraussetzungen für ihre Mitarbeiter schaffen. Dabei dürfen sie jedoch die soziale Komponente nicht außer Acht lassen. Es bedarf neuer Einstellungen und Gedankenprozesse. Die Unternehmenskultur muss sich weiterentwickeln und an ein digitales Umfeld anpassen. Nur so kann der Erfolg sowohl für Unternehmen als auch Mitarbeiter sichergestellt werden.

Verunsicherung beeinflusst das Wohlbefinden

Aber die Corona-Krise wirkt sich nicht nur auf die Arbeitswelt aus, sondern auch auf das Wohlbefinden und die Psyche. Der Mensch ist ein soziales Wesen und braucht Kontakt, doch der ist derzeit ein Risiko. Die andauernde Distanz zu anderen und die ständige Angst vor einer möglichen Infektion belasten auf Dauer die psychische Gesundheit. Nach über zehn Monaten Pandemie wächst bei vielen die Sorge um die eigene Zukunft und es entsteht Verunsicherung. So zeigt eine weitere GfK-Umfrage im Auftrag von getAbstract, dass die Mehrheit der Deutschen eher besorgt in die Zukunft blickt. Nur 28 Prozent gehen davon aus, dass 2021 wieder ein Normalzustand zurückkehren wird. Auch beim Thema Gesundheit wächst die Sorge der Deutschen zunehmend. So machen sich 21 Prozent vermehrt Sorgen um ihre gesundheitliche Zukunft. Vor allem ältere Mitbürger, die ein höheres Risiko für einen gefährlichen Verlauf aufweisen, sind naturgemäß stärker verunsichert. Und auch der eigene Standpunkt in Bezug auf die Corona-Maßnahmen sorgt häufig für Spannungen im sozialen Umfeld und wirkt sich damit negativ auf das eigene Wohlbefinden aus.

Sorge um die berufliche Zukunft

Neben den gesundheitlichen Sorgen beschäftigt viele Menschen auch die Angst um den Arbeitsplatz und die Frage, wie es jetzt weiter geht. Das sorgt für Unsicherheit. Zwar gaben die meisten der Befragten in Bezug auf ihre aktuelle berufliche Situation an, dass es bisher noch keine einschneidenden Veränderungen, wie Entlassungen und Kurzarbeit, in ihren Unternehmen gab. Lediglich 17 Prozent machen sich vermehrt Sorgen um ihre berufliche und finanzielle Zukunft. Dies ist allerdings nur eine Momentaufnahme und die aktuell steigenden Infektionszahlen sowie die kalte Jahreszeit machen die Situation weiterhin unberechenbar.

Wissen und Information sind jetzt wichtiger denn je

Um die ungewisse Situation, in der wir uns alle gerade befinden, bestmöglich zu überwinden, bedarf es nicht nur der Gewöhnung an neue Arbeitsstrukturen, sondern auch Weiterbildung wird ein zunehmend entscheidender Faktor. Sowohl fachliche Kenntnisse als auch Konzepte zur psychischen Weiterentwicklung und Achtsamkeit werden immer wichtiger. Da in der aktuellen Situation jedoch die Zeit und Möglichkeit für klassische Weiterbildung fehlt, etwa durch gleichzeitige Kinderbetreuung, und räumliche Events zudem nicht möglich sind, ist die Eigeninitiative der Unternehmen gefragt. Hier können digitale Lernplattformen wie LMS (Learning Management Systeme) und LXP (Learning Experience Platforms) oder etwa kompakte Zusammenfassungen von (Fach-)Wissen wie beispielsweise von getAbstract einerseits fundierte Informationen liefern. Andererseits kann so die individuelle Weiterbildung unterstützt werden und damit sowohl Arbeitnehmern als auch Arbeitgebern dabei helfen, die Situation zu meistern. Denn das beste Mittel, um der allgemeinen Verunsicherung entgegenzuwirken, ist eine fundierte Wissensgrundlage. Da Arbeitnehmer zunehmend um die Sicherheit ihrer Arbeitsplätze besorgt sind, ist die persönliche Weiterbildung und das Erlernen neuer Fähigkeiten wichtiger als je zuvor.

Bei diesem Artikel handelt es sich um einen bezahlten Beitrag der getAbstract AG.


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Der Autor:

Patrick Brigger

ist Mitgründer und COO von getAbstract, einem seit 1999 aktiven Online-Wissensanbieter. Der Absolvent der ETH Lausanne (Ph.D.) und ehemalige Leiter des Signal Processing Laboratory der National Institutes of Health in Washington D.C. hatte unmittelbar vor getAbstract eine US-amerikanische Softwareentwicklungs- und IT-Beratungsfirma in New York gegründet. Gleichzeitig arbeitete Patrick Brigger damals am IBM T.J. Watson Research Center in Hawthorne, New York.

 


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