Kategorie: Führungskräftetraining

„Wenn Du Dich selbst und Deinen Feind kennst, brauchst Du den Ausgang von 1.000 Schlachten nicht zu fürchten“. Dieses zugegeben recht martialische Zitat des chinesischen Militärstrategen Sunzi besitzt noch heute eine gewisse Gültigkeit. Doch was um 500 v. Chr. noch maßgeblich der strategischen Kriegsführung galt, lässt sich heutzutage auf die Geschäftswelt und deren Führungskräfte-Mitarbeiter-Verhältnis adaptieren.

Doch keine Bange: Der „Feind“ steht in diesem Zusammenhang mitnichten für den kriegerischen Kontrahenten, sondern vielmehr für das jeweilige Gegenüber. Hier: die Führungskraft und ihre Mitarbeiter. Bar jeglicher Feindseligkeit macht sich der Düsseldorfer Telekommunikationsanbieter Telefónica Germany Retail GmbH nun dieses uralte psychologische Prinzip zunutze und ruft mit dem Lernportal „Führungskultur im Wandel – Bausteine der Führung“ ein eLearning-Tool fürs mittlere Management ins Leben, das den Führungskräften dabei helfen soll, sich ihrer selbst bewusst zu werden. Und ihre Stärken und Schwächen eigenständig zu erkennen. Sprich: Die Grundvoraussetzung dafür zu schaffen, dass einem die Mitarbeiter aus Überzeugung folgen.

Lernbedarfe

Ausschlaggebend für die Entwicklung der Gamification-Anwendung war der Wandel von klassischen Führungsstilen hin zu neuen Methoden moderner, deutlich interaktiverer Mitarbeiterführung. Die bisherigen Führungsmethoden stellten Status vor Individualität, nach dem Motto: „mein Mitarbeiterstamm, mein Schreibtisch, mein Namensschild am Büro – hier beginnt die Führungsebene, ab hier werden die Mitarbeiter klein gehalten.“. Die neue Führung kann jedoch nachgeben. Das bedeutet, die Individualität zu betrachten, eine Kultur des Widerspruchs zuzulassen und sogar zu fördern, in der Mitarbeiter auch mal „Nein“ sagen dürfen, sofern konstruktive Begründungen folgen. Im Gegensatz zu traditionellen Konzepten wie zum Beispiel der Situativen Führung, kann die transformationelle Führung einen klaren empirischen Zusammenhang mit dem wirtschaftlichen Erfolg von Unternehmen und anderen Erfolgskriterien (Frühindikatoren) nachweisen. Es ist eine Weiterentwicklung des Kerngedankens der transaktionalen Führung. Diese Weiterentwicklung ist vor allem durch die anstehende Digitalisierung und die Erwartungen der neuen Generation notwendig geworden. Und somit erscheint es nur logisch, dass zur Vermittlung selbiger ein modernes, interaktives eLearning-Tool im mittleren Management nun Anwendung findet.

Projektverlauf

Zu Projektbeginn wurde die Zielgruppe als das mittlere Management und Teamleiter, Gebietsleiter und Regionalleiter des Vertriebs identifiziert und anschließend das Training inhaltlich konzipiert. Während einer Kickoff-Veranstaltung wurde die Idee der Trainingsreihe vorgestellt. Für die Anmeldung zu den Trainings nutzten die Teilnehmer das globale TelefonicaTool Success Factors (SAP). Eine Implementierung der Inhalte inklusive Verlinkung über die Learning App sorgte für einen unkomplizierten und den digital einfachsten Weg zu den Trainings. Die Inhalte und die Methodik wurden nach jedem Baustein evaluiert. Zum einen durch direktes Feedback der Teilnehmer und durch eine ausführliche Befragung im Nachgang. Zum anderen führte der Lerner darüber hinaus nach jedem Baustein ein Entwicklungsgespräch mit seinem Vorgesetzten, welches die Inhalte des Trainings aufgegriffen hat und in dem Leitfragen bearbeitet wurden.

Projektergebnis

Die Teilnahme an der neuen Social Learning-Reihe „Führungskultur im Wandel – Bausteine der Führung“ ist von Freiwilligkeit geprägt. Die Lernreihe ist in vier Bausteine aufgeteilt. Die ersten beiden Lerneinheiten namens „Führung in der TEF Retail“ und „Das Mitarbeitergespräch“ werden von den Lernern jeweils innerhalb zweier Werktage absolviert. Die beiden letzten Bausteine „Führen und Leiten von Teammeetings“ und „Das Zielvereinbarungsgespräch“ sind auf jeweils einen Tag angesetzt. In der sogenannten Learner Journey finden die Nutzer die vordefinierten Inhalte zu den Einzelbausteinen, wodurch Lernimpulse gegeben und individuelle Lernkurven geprägt werden. Zentraler Bestandteil der Anwendung ist die O2 Learning App. Hierin finden die Nutzer zu Beginn eine Vorbereitungsaufgabe, die anschließend innerhalb der Peer Group via Videochat reflektiert und diskutiert wird. Für jeden Baustein sind Kurzvideos hinterlegt, die der Vertiefung der Inhalte dienen. Ebenso wichtig ist die Nachbereitung des Erlernten, die individuell in der Learning App erfolgt. Lernkarten und Quizformate innerhalb jedes Bausteins fördern den Spaß am und die Nachhaltigkeit beim Lernen. Durch einen monatlichen digitalen Austausch mit einem Trainer als Moderator wird sichergestellt, dass die Themen in regelmäßigen Abständen wiederholt werden. Ob mit kurzen eLearnings, einer Vorbereitungsaufgabe zu dem digitalen Austausch oder gar einem digitalen 1:1 Coaching.

Fazit

Bemerkenswert beim eingereichten Projekt „Führungskultur im Wandel“ ist die sehr durchdachte, konsequent umgesetzte Trainingsform neuer Führungsstile. Deren Aufteilung in die vier elementaren Bausteine moderner Mitarbeiterführung und die stetige Rückkopplung zu den Coaches überzeugte die Jury des eLearning Journals, sodass sie die Lernplattform „Führungskultur im Wandel – Bausteine der Führung“ mit dem eLearning AWARD 2021 in der Kategorie „Führungskräftetraining“ auszeichnet. Auch ist es nicht selbstverständlich, eine derart diversifizierte Zielgruppe so effektiv abzuholen. Dies betont auch Christoph Lebeus, Manager Training bei Telefónica Germany: „Wir haben in einer sehr heterogenen Zielgruppe eine nahezu komplette Durchdringung durch die konsequente Ausrichtung auf individuelle Learner- und Development-Journeys. Alle messbaren Trainings-KPIs sind signifikant gesteigert worden.“. Die sehr durchdachte, konsequent umgesetzte Trainingsform neuer Führungsstile, aufgeteilt in die vier elementaren Bausteine moderner Mitarbeiterführung, und die stetige Rückkopplung zu den Coaches überzeugte die Jury des eLearning Journals, sodass sie die Lernplattform „Führungskultur im Wandel – Bausteine der Führung“ mit dem eLearning AWARD 2021 in der Kategorie „Führungskräftetraining“ auszeichnet.

Redaktion: Jacob Sablotny