Sinnvoller, kombinierter Trainingseinsatz von einem LMS und AR

Selbst wenn wir uns nach wie vor in einer besonderen Zeit befinden, so schreiten die technischen Entwicklungen im Bereich eLearning/eTraining, in einem rasanten Tempo voran. Neben den neusten Trends zu den technischen Tools hinsichtlich der Contententwicklung, zählt ebenso Augmented Reality (AR) zu den technischen Bereichen, die sich immer schneller weiterentwickeln.

Zugriff auf die Lerninhalte direkt von der Anlage.

Als Trainerin mit Leib und Seele treibt mich immer wieder die Frage um, wie ich die Teilnehmer von Trainings noch mehr motivieren kann, um das Beste aus den Trainings für die Teilnehmer wie auch das Unternehmen herauszuholen. Das Besondere in dieser Fragestellung liegt selbstverständlich immer an dem jeweiligen Trainingsthema, wie auch an der Zielgruppe. In diesen besonderen Zeiten kommt zusätzlich hinzu, dass face-to-face Trainings in naher Zukunft voraussichtlich nur unter besonderen Hygienebestimmungen durchgeführt werden können. Das umschließt ebenso, dass auch keine praktischen Trainings in Gruppen an realen Produkten, wie z. B. an komplexen Maschinen oder Anlagen stattfinden können. Gerade letzteres kann gravierende Auswirkungen auf Unternehmen haben, die auf einen aktuellen Wissenstand ihrer Mitarbeiter zwingend angewiesen sind. Ergänzend kommt hinzu, dass bei Schulungen über z. B. Webinare, die Trainings nicht mehr in dem Maße ausgewertet werden können, dass sie auf der einen Seite für den jeweiligen Mitarbeiter personalisiert werden, was somit eine gezielte Förderung ausschließt, wie auf der anderen Seite auch eine Optimierung der Trainings z. B. der Trainingsanleitungen verhindert.

Doch werden die technischen Möglichkeiten im eLearning/eTraining immer vielfältiger und können so den aktuellen Widrigkeiten sinnvoll entgegenwirken. Dazu zählen auch Augmented Reality (AR) wie auch Learning Management Systeme (LMS). Selbst wenn auf den ersten Blick beide Technologien meist unabhängig betrachtet werden, so ist eine kombinierte Betrachtungsweise dieser beiden mehr als zu empfehlen, denn auch im eLearning/eTraining sind Insellösungen keine Alternative zu einer ganzheitlichen eLearning/eTrainings-Struktur.

Vorteile einer Verbindung von Augmented Reality (AR) mit einem Learning Management System (LMS)

Nachdem AR durch das Pokemon-Go-Spiel einer breiten Gemeinschaft in einem rein spielerischen Kontext zugänglich gemacht wurde, ist genau dieser Aspekt oftmals ein Hinderungsgrund und wird somit eher skeptisch betrachtet. Leider steckt immer noch dieser Spiel-Gedanke in den meisten Köpfen fest. Dabei kann AR wesentlich mehr als nur in einem Spiel eingesetzt werden. Beispielsweise können mit einem AR-Training komplexe Sachverhalte vereinfacht dargestellt, Simulationen real am jeweiligen Objekt durchgeführt sowie auch direkt an die Zielgruppe angepasst und somit personalisiert werden. Anhand dieser technischen Möglichkeiten sowie Besonderheiten dieser Technologie im Einsatz beim eLearning/eTraining steigt auf der einen Seite die Mitarbeiter- wie auch Lernmotivation, da die Teilnehmer Aufgaben und praktische Übungen direkt am Objekt (z. B. Maschine oder technische Anlage) virtuell durchführen können und auf der anderen Seite sinkt z. B. die Fehlerquote, da durch diese Trainingsmöglichkeit so viele praktische Übungen wie möglich und für den Einzelnen tatsächlich nötig sind, durchgeführt werden können. Zielführend zu beachten ist hierbei ebenso, dass die Teilnehmer bei diesen praktischen Übungen ohne großen Aufwand auf die Trainings (zeit- und ortsunabhängig) zugreifen können.

Es ist jedoch nicht von der Hand zu weisen, dass für einen solchen Einsatz ein sinnvolles und ganzheitliches eTrainingskonzept entwickelt werden muss.

Basis für einen erfolgreichen Einsatz von Augmented Reality (AR) und Learning Management System (LMS) ist ein ganzheitliches eTrainingkonzept

Um ein ganzheitliches, sinnvolles und schlüssiges eTrainingskonzept zu entwickeln, sollte als Basis immer eine umfangreiche Analyse z. B. des aktuellen Trainingsportfolios und der individuellen Zielgruppe (mit viel Zeit) stattfinden sowie die Lernziele, die sich z. B. innerhalb eines AR -Trainings vorwiegend auf psychomotorische Lernziele beziehen.

Sind die ersten beiden Punkte abgeschlossen, beginnt die eigentliche Konzeptentwicklung, in dieser der Einsatz von AR und die Rolle des LMS definiert werden. Erst jetzt sollten die Lerninhalte in Form von Skripten, eLearnings, etc. erfolgen. Auch hier ist zu empfehlen, die Wahl des jeweilig eingesetzten Mediums gut zu überlegen. Im Rahmen der Dissertationsstudie zur Motivation Studierender im Mittleren Erwachsenenalter (35–53 Jahren) in Blended Learning-Lernumgebungen war ein spannendes Ergebnis, dass das eingesetzte Lehr-/Lernmedium einen Einfluss auf die Motivation (Lernmotivation) der Teilnehmer hat. Verwenden Sie somit ein Medium, das nicht für die Zielgruppe geeignet ist, so laufen Sie Gefahr, genau das Gegenteil von Ihrem Training zu erzielen: Frust und Demotivation!

Die jetzt noch fehlenden Phasen bei einem sinnvollen eTrainingskonzept sind noch die Testphase/n (persönlich tendiere ich zu mindestens zwei Testphasen), Implementierung und Durchführung sowie Kontrolle/Evaluierung. Ein weiterer Schritt nach dem erfolgreichen Durchlauf eines neuentwickelten Trainings ist die Analyse des Teilnehmers bei der praktischen Durchführung. Das Ziel dieses zusätzlichen Schrittes ist es, hier die weiteren Trainings an das Können und den Wissensstand des Teilnehmers anzupassen und damit weiter zu personalisieren.

Praktische Anwendung von AR und einem LMS am Beispiel eines Serviceeinsatzes im Bereich Maschinenbau

Wie ein praktisches eTrainigskonzept mit Unterstützung von AR und einem LMS in der Praxis aussehen kann, soll an einem tatsächlichen Serviceeinsatzes beschrieben werden, welcher in Zusammenarbeit der Partnerunternehmensberatung TCI Transformation Consulting International, der Firma tepcon und mir als eLearning-Spezialistin entwickelt wurde. Bei diesem Beispiel wird davon ausgegangen, dass die eingesetzten Service-Mitarbeiter ausreichend und umfassend im Rahmen eines Blended Learning-Konzepts geschult und trainiert wurden, bei dem u. a. auch das LMS aktiv als Wissensdatenbank wie auch interaktive Lernplattform genutzt wurde sowie zusätzlich auch praktische Übungen an einer virtuellen Maschine im Rahmen von AR durchgeführt wurden.

Der Einsatz eines Service-Technikers bei einem Kunden vor Ort ist nun gefragt und wird durch eine Meldung des Kunden eingeleitet. Diese Meldung wird zentral aufgenommen und an den Service-Mitarbeiter weitergeleitet, bei dem zusätzlich ersichtlich ist, dass er für diesen Einsatz geschult ist und ausreichend Fachwissen besitzt. Die Informationen dazu werden aus dem LMS herangezogen.

Bei der Analyse der Beschreibung des Einsatzes wird deutlich, dass der Service-Techniker auf der einen Seite Ersatzteile benötigt, die er gleich über das IIoT-Portal gezeigt bekommt (wie auch den aktuellen Status der Maschine) und auch auf der anderen Seite das letzte Trainingsmaterial in Form von Sicherheitsbeschreibungen zu dieser Maschine benötigt wird, welches sich auf dem LMS befindet. Über den QR-Code an der Maschine vor Ort, kann der Service-Mitarbeiter nun direkt auf alle benötigten Trainingsunterlagen zugreifen, ohne dass er lange suchen muss. Da die reale Maschine der virtuellen Maschine 1:1 entspricht, kann der Einsatz erfolgreich, qualitativ hochwertig und schnell erfolgen.

Zusätzlich werden bei dem Service-Einsatz durch die Verwendung der AR -Lösungen die einzelnen Arbeitsschritte des Service-Mitarbeiters festgehalten, um hier häufige Rücksprünge, unverständliche Arbeitsschritte oder weitere Suche nach Informationen zu diesem Service-Fall zu identifizieren, um diese im Anschluss durch Modifikation oder Ergänzungen der Trainings zu verbessern.

Dieser Einsatz konnte in kürzester Zeit und in einer hohen Qualität von dem Service-Mitarbeiter erfolgreich und zu einer hohen Zufriedenheit des Kunden durchgeführt werden.

Dieses Beispiels zeigt die Vorteile der Kombination der beiden Technologien, wie auch die Verbindung des Wissensmanagements durch das LMS und die Nutzung von praktischem Lernen an digitalen Objekten durch AR, auf. eLearningkonzepte können so zu einer digital verbundenen Einheit zusammenwachsen, welche zusätzlich einen höheren Personalisierungsgrad anstrebt und erreicht, eine höhere Lernmotivation fördert sowie Risikofaktoren deutlich senkt. Ebenso können die aktuellen Unwägbarkeiten für praktische Trainings sinnvoll und mit den genannten Vorteilen auf beiden Seiten begegnet werden.

Eine richtige Augmented Reality (AR) eTrainingstrategie zu erstellen, kann kompliziert sein. Wir unterstützen Sie gerne dabei, ein individuelles Konzept zu erstellen.

Das erfahrene Team von bmc Baum Management Consulting & Education umfasst Spezialisten der Bildungsbranche sowie strategische Partner, sodass Sie mit Ihrem eTraining- und eLearning-Projekt bei uns in guten Händen sind.

Bei diesem Artikel handelt es sich um einen bezahlten Beitrag der Firma bmc-Business Management Consulting & Education.


Stichworte:

Zielgruppe
Unternehmen, die ein sinnvolles eLearning bzw. Blended Learning und Augmented Reality (AR) Konzept sowie ein Learning Management System (LMS) einführen möchten.

Methodik
Wir erarbeiten mit Ihnen eine sinnvolle Learning- sowie Training-Strategie, angepasst an Ihre individuelle Zielgruppe und Lernziele. Weiter beraten wird Sie zusätzlich gerne bei der Auswahl geeigneter Tools.


Die Autorin:

Dr. Kai Karin Baum

ist Inhaberin und Gründerin der bmc Baum Management Consulting & Education. Seit mehr als 13 Jahren als eLearning-Spezialistin, Blended-Learning-Expertin sowie ebenso als Senior Consultant in den Bereichen Change-Management und Kommunikation bei Bildungsinstituten, KMU sowie bei Industrieunternehmen gefragt. Die promovierte Bildungsexpertin entwickelt und implementiert digitale Trainingskonzepte, begleitet Bildungstransformationsprojekte und unterstützt bei der Einführung von Learning-Management-Systeme (LMS) und Augmented Reality-Trainings.

 


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