Merck schult weltweit Mitarbeiter in verantwortlicher Position
Training von gesetzeskonformem Verhalten

Compliance hat in der heutigen Arbeitswelt eine hohe Relevanz. Denn nur so können teure Folgeschäden riskanten und regelwidrigen Verhaltens von Unternehmensangehörigen vermieden werden. Gerade für global ausgerichtete Unternehmen ist die Schulung von Compliance-Themen aufgrund der örtlich unterschiedlichen Gesetzeslage eine permanente Herausforderung.

So auch für das in Darmstadt ansässige Wissenschafts- und Technologieunternehmen Merck, welches bereits 1668 gegründet, auch zugleich das älteste pharmazeutisch-chemische Unternehmen der Welt ist. Heute gehören rund 57.000 Mitarbeiter zum Konzern mit globaler Geschäftstätigkeit. In diesem Kontext ist völlig klar, dass Compliance und damit die Einhaltung von gesetzlichen Regeln und freiwilligen Kodizes eine wichtige Rollen spielen, die auf der Seite der Schulung entsprechender Inhalte immer wieder neu durchdacht werden muss.

Lernbedarfe

Compliance-Themen sollen auch im Projekt „Merck Global Anti-Corruption Standards e-Learning“ geschult werden. Die Mitarbeiterzielgruppe innerhalb der Belegschaft wurde deshalb bereits zu Beginn von der Compliance-Abteilung definiert. Die Definition stützt sich dabei auf deren Rolle im Unternehmen und dem jeweils damit verbundenem Risikoprofil.

Die Anforderungen der geltenden Antikorruptions-Richtlinie Mercks sollen im digitalen Lernformat anhand von branchenspezifischen Fallbeispielen und Gefahrensituationen mehrsprachig deutlich werden, sodass sich jeder Mitarbeiter leicht in den Szenarien wiederfinden kann. Es gilt für alle Lerner auf diesem Wege, fortan Korruptionsgefahren zu erkennen, zu vermeiden und zu melden. Hierzu müssen der Gesetzesrahmen und entsprechende Prinzipien, die Merck Unternehmenswerte sowie erwartbare Konsequenzen bei Verstößen verinnerlicht werden. Auch muss dabei klar werden, wo ein Mitarbeiter weitere Unterstützung erhält, wenn er in seinem Arbeitsalltag Rat in Bezug auf das juristisch und ethisch korrekte Vorgehen braucht.

Projektverlauf

Die inhaltlichen Experten aus der Compliance-Abteilung Mercks arbeiteten im Projekt mit M.I.T e-Solutions GmbH zusammen. Die Merck-Abteilung war dabei in jeden Prozessschritt der e-Learning-Entwicklung involviert und konnte so die fachlich relevanten Inhalte einfließen lassen.

Die Fallbeispiele für die unterschiedlichen Lernpfade wurden von den verantwortlichen Compliance-Officern für die verschiedenen Geschäftsbereiche beigesteuert, um möglichst arbeitsrelevante Beispiele einfließen lassen zu können. Zudem floss ihr Feedback in der Konzept- und Storyboard-Phase in das Projekt ein. Ebenfalls waren lokale Compliance-Officer an der Revision und Freigabe der jeweiligen Sprachversionen beteiligt, um so eine möglichst hohe Qualität der Übersetzungen zu garantieren.

Kollegen innerhalb der Zielgruppe, die nicht Teil der Legal & Compliance Organisation waren, wurden ebenfalls um eine Revision des Storyboards gebeten: Ihr Feedback war besonders wichtig, um sicherzustellen, dass das Thema für fachferne Mitarbeiter verständlich und relevant aufbereitet war.

Projektergebnis

M.I.T und Merck entwickelten auf diesem Wege gemeinsam ein e-Learning zum Thema Anti-Corruption (AC), das im Frühjahr 2020 in 17 Sprachen an Merck-Mitarbeiter weltweit ausgerollt wurde. Im Rahmen der rechtlichen Anforderungen und der im Code of Conduct verankerten Unternehmenswerte ist AC ein zentrales Thema im Unternehmen, zu dem die Mitarbeiter seit vielen Jahren in regelmäßigen Abständen per e-Learning geschult werden.

Da bisher off-the-shelf Material genutzt wurde, das nicht auf Unternehmensspezifika und spezielle Mitarbeiteranforderungen zugeschnitten war, sollte das neue eLearning die Markentonalität und visuelle Identität des Unternehmens, die Prozesse in Bezug auf AC und das branchenspezifische Umfeld der Mitarbeiter widerspiegeln, um so bei den Mitarbeitern eine erhöhte Relevanz des Themas in ihrem Arbeitsalltag zu erzeugen, Gefahrensituationen zu erkennen, zu vermeiden und bei Bedarf zu melden. Aufgrund der Fülle der Themenblöcke, hat sich das Team dazu entschieden, diese Themen durch Storytelling zu verbinden und so die Inhalte effizient zu vermitteln.

Das e-Learning ist eine Ergänzung des restlichen Compliance-Programs zum Thema AC, das neben unternehmensspezifischen Prozessen durch eine AC-Richtlinie und kontinuierliche Kommunikation in unterschiedlicher Intensität an verschiedene Teile der Zielgruppe unterstützt wird.

Fazit

Aus Sicht der Jury des eLearning Journals wurde im Projekt „Merck Global Anti-Corruption Standards e-Learning“ deutlich, dass sich Compliance für Unternehmen auszahlt. Denn wenn die jeweilige Gesetzesgrundlage vor Ort berücksichtigt wird, können Folgeschäden vermieden werden. Umso wichtiger scheint es deshalb, das Verhalten der Mitarbeiter gemäß den Unternehmenswerten und den internen Regularien weiter zu unterstützen. Aufgrund der überzeugenden Umsetzung der Schulungsmaßnahme zeichnet die Jury des eLearning Journals die Merck und M.I.T e-Solutions GmbH mit dem eLearning AWARD 2021 in der Kategorie „Compliance“ aus.

Redaktion: Samuel Jambrek


Vorgaben & Besonderheiten

Vorgaben:
Die digitalen Lerneinheiten zum Thema Anti-Corruption beim Wissenschafts- und Technologieunternehmen Merck sollen mit branchen- und unternehmensbezogenen Fallbeispielen angereichert werden. Damit ist eine Abkehr von off-the-shelf Material verbunden.

Besonderheiten:
Geschult werden sollen dabei weltweit Mitarbeiter und Lerner in verantwortlicher Position.


Projektverantwortliche

Merck

Annette Allmann
Project Manager – Group Legal Compliance Operations
Merck
Frankfurter Straße 250
D-64293 Darmstadt

annette.allmann@merckgroup.com
www.merckgroup.com

 

M.I.T e-Solutions GmbH

Nicole Plaum
Senior Projektmanager

M.I.T e-Solutions GmbH
Am Houiller Platz 4c
D-61381 Friedrichsdorf

n.plaum@mit.de
www.mit.de