So kann Teleteaching im Zeitalter von Corona phasenweise Präsenzlehre ersetzen

St. Gallen | Bildungseinrichtungen in der DACH-Region haben aufgrund des Coronavirus und der damit einhergehenden Ansteckungsgefahr, quer durchs Land den Betrieb vorübergehend eingestellt. Aus diesem Grund hat Dr. Christoph Meier vom Institut für Wirtschaftspädagogik der Universität St. Gallen, darüber reflektiert, wie nun folgend die Präsenzlehre möglichst zügig Schritt für Schritt zum Teleteaching überführt werden kann, sodass die schulische sowie akademische Lehre fortgesetzt werden kann.

Grundlage seiner Ausführungen bilden eigene Praxiserfahrungen in der Durchführung von Weiterbildungsmodulen mittels eines virtuellen Klassenzimmers beziehungsweise eines Webmeetings. Bereits knapp 10 Jahre nutze er die Meetingsoftware Zoom, da diese eine gute Performance bei Internetzugang via Voice-over-IP biete und die Arbeit in verteilten, parallelen Gruppen gut unterstütze. Daneben gebe es auch weitere nützliche Plattformen wie unter anderem Webex, Skype oder Adobe Connect, die zum Einsatz kommen könnten.

Folgende Schritte müssen dabei laut Dr. Christoph Meier vonseiten der Bildungsinstitution bewältigt werden:

1.) Arbeitsfähigkeit herstellen

So sollte beispielsweise der Account bei Zoom oder einer ähnlichen Plattform eingerichtet werden. Außerdem sollten Lehrende Wert legen auf gutes Equipment für den Ton, da dies vor allem bei längerer Vermittlungsdauer von hoher Relevanz sei.

2.) Herstellen von Kontakt zur Lerngruppe & Koordination

Es gehe hierbei vor allem darum, die nächsten Schritte zu kommunizieren und Organisatorisches zu klären. Bestenfalls auch bereits per Test eines Webmeeting-Szenarios.

3.) Wissensvermittlung über Kurzlektionen

Ein einfach zu realisierendes Szenario für das synchrone Telelearning sei ein Lehrvortrag, a z.B. 10 bis 30 Minuten. Dieser könne durch eine Frage-Antwort-Sequenz oder eine Videoeinspielung ergänzt werden.

4.) Wissensvermitlung über Online-Konferenzen

Zu klassischen Vorträgen können nach ausreichend Erfahrung mit dem benutzten Softwaretool problemlos Gastreferenten hinzugezogen werden.

5.) Vertiefung/Problematisierung von Inhalten

Reflexionsfragen, die mündlich artikuliert oder via Chat- oder Abstimmungsfunktionalität eingespielt werden, bieten die Möglichkeit für die Vertiefung, indem die Antworten selbst aufgegriffen und sachlich thematisiert werden.

6.) (Angeleitete) Erarbeitung von Inhalten

Die Erarbeitung von Inhalten durch die Lerner selbst, führe laut empirischen Studien, zu höherem Lernerfolg. Ebendieses sei auch über Webmeetings umzusetzen, sofern die Plattform die Funktionalität paralleler Arbeitsgruppen biete, wie beispielsweise bei der Software Zoom der Fall.

7.) Moderation von Kurs-Sitzungen in verteilten Rollen

Sobald die Teilnehmer vertraut sind mit dem verwendeten Meeting-Softwaretool, können diese phasenweise auch die Initiative ergreifen und beispielsweise die Moderation übernehmen oder Inhalte über ihren Bildschirm mit anderen Lernern der Lerngruppe teilen.

Sein thematische Reflektion und Argumentation findet sich hier in voller Länge und fordert daneben auch entschieden die Stärkung des Prinzips Eigenverantwortung und Selbstlernen ein: https://www.scil.ch/2020/03/14/von-der-praesenzlehre-zum-teleteaching-schritt-fuer-schritt/

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