Nachbericht: Die Messe-Highlights der LEARNTEC 2020 – Part 1

© Messe Karlsruhe/Behrendt und Rausch

Jahr für Jahr stellt die LEARNTEC ein Wegweiser für die gesamte eLearning-Branche dar. Welche Relevanz hat Künstliche Intelligenz? Machen Learning Experience Platforms dem LMS Konkurrenz? Wie haben sich die Themen VR und AR weiterentwickelt? Traditionell nutzen eLearning-Dienstleister die dreitägige Messe, um ihre aktuellen Innovationen der Öffentlichkeit zu präsentieren, was eine Signalwirkung für die gesamte betriebliche Bildung hat. Denn neue Bildungstechnologien, Methoden oder didaktische Konzepte erweitern die Gestaltungsmöglichkeiten der Personalentwicklung in der gesamten DACH-Region.

Vor diesem Hintergrund präsentiert die Redaktion des eLearning Journals im Nachgang zur LEARNTEC 2020 ausgewählte eLearning-Aussteller und ihre Messehighlights.

Highlight 1: Virtual Classroom

Virtuelle Klassenzimmer bieten Unternehmen die Möglichkeit verschiedene Werkzeuge wie Audio- und Video-Konferenzen sowie Chats in einer Software zu bündeln. Mehr noch als ein reines „Virtuelles Klassenzimmer“ zu bieten, versprach der Stuttgarter eLearning-Dienstleister vitero auf der LEARNTEC 2020. Ihre Lernlösung ist laut Geschäftsführer Dr. Fabian Kempf am ehesten als „virtual team room“ zu verstehen. Dieser team room ermöglicht es technisch beispielsweise jederzeit von einem kollobarativen Setting in eine Videokonferenzschaltung zu wechseln. Egal, ob also eine Folie mit Quartalsergebnissen eines Unternehmens präsentiert werden soll oder der Vorstand seine neue Geschäftsstrategie erläutern möchte: all dies ist unkompliziert möglich. Methodisch-didaktisch können also sowohl passive Vorträge als auch ein notwendiger hoher Interaktionsgrad abgebildet und realisiert werden. Lesen Sie mehr hierzu und zu den enthaltenen kollaborativen Werkzeugen unter: https://www.elearning-journal.com/2020/01/16/vitero/

Highlight 2: Learning Experience Platforms

Eine attraktive und intuitive Benutzeroberfläche sowie selbstbestimmte Kompetenzentwicklung z.B. mittels individueller Lernempfehlungen zeichnen Learning Experience Platforms (LXPs) aus. Anders als beim klassischen LMS sollen hier weniger das Management von Lernprozessen, sondern vielmehr die Bedarfe und Anforderungen der Lerner im Fokus stehen. Wie eine LXP konkret aussehen kann, präsentierte die Haufe Akademie auf der LEARNTEC 2020 mit ihrer neuen Haufe Learning Experience Plattform. Diese will dafür sorgen, dass Lernen und Arbeiten zusammenwachsen, sodass Lernen businesswirksam wird. Hierzu setzt Haufe personalisierte Empfehlungen innerhalb ihrer Plattform ein, ermöglicht daneben aber auch Mentoringszenarien und Peerlearning. Die Plattform orientiert sich dabei von ihrer Konstruktion her dezidiert am 70:20:10-Modell. Für eine datenschutzgerechte Form der personalisierten Lernumgebung, sorgen anonymisierte Auswertungsfunktionen als auch ein Hosting in Deutschland. Lesen Sie mehr unter: https://www.elearning-journal.com/2020/01/20/haufe-learning-experience/

Highlight 3: Compliance

© Messe Karlsruhe/Behrendt und Rausch

Wer an Unterweisungen aus dem Compliance denkt, dürfte zumeist an langatmige, eher schwer verdaubare Lernformate vor Auge haben. Compliance-Trainings müssen jedoch nicht von Natur aus langweilig sein, das zeigte zumindest die Provadis Partner für Bildung und Beratung GmbH auf der LEARNTEC 2020. Ihr eigenes Unterweisungsformat 4.0 versucht unter anderem mittels interaktiven Videos die Lerner vom Inhalt zu begeistern. Außerdem ist es geräte- und formatunabhängig abrufbar und die Inhalte zielgruppengerecht von Experten aus Arbeitsschutz und Bildung aufbereitet. Die inkludierte Lernerfolgskontrolle soll die Nachhaltigkeit des Lernprozesses sichern und Rechtssicherheit schaffen. Mehr Informationen zum innovativen Ansatz finden sich hier: https://www.elearning-journal.com/2020/01/16/das-neue-innovative-unterweisungsformat-4-0/

Highlight 4: KI im LMS

Es dürfte neben der Künstlichen Intelligenz derzeit in der betrieblichen Bildung wohl kaum ein Thema geben, welchem auf der einen Seite ein größeres Zukunftspotential beigemessen wird, während andererseits Praxisbeispiele quasi nicht vorhanden sind. Denn noch ist KI für die Mehrheit der Unternehmen Zukunftsmusik, denn bislang setzen laut eLearning BENCHMARKING Studie 2019 erst 3 % bereits KI im Corporate Learning ein. Wie der Einsatz von KI jedoch konkret aussehen kann, präsentierte die time4you GmbH mit der KI-Software „Jix“ auf ihrem LEARNTEC-Stand. Mit Jix können eigene Chatbots konzipiert und entwickelt werden, welche beispielsweise zum Conversational Learning eingesetzt werden können. Weitere Informationen zum Thema Chatbots sowie konkrete Chatbot-Beispiele finden Sie unter https://www.elearning-journal.com/2020/01/20/ki-chatbots/

Highlight 5: Mobile Learning

Vom einstigen Trendthema hat sich Mobile Learning längst zu einem festen Bestandteil von digitalem Lernen im deutschsprachigen Raum entwickelt. Damit Mobile Learning sowohl für Unternehmen als auch für Lerner einen tatsächlichen Mehrwert bietet, müssen die richtigen Rahmenbedingungen gegeben sein. Denn erfolgreich ist Mobile Learning in der Regel nur dann, wenn zum einen die Lernumgebung attraktiv und übersichtlich gestaltet ist und zum anderen die Inhalte auch für die mobile Nutzung optimiert gestaltet wurden. Von dieser Erkenntnis zeigt sich der App-Entwickler Lemon Systems GmbH überzeugt. Auf der LEARNTEC 2020 präsentiert Lemon ganz praxisnah, worauf es in der Vermittlung ankommt. Neben den bereits genannten Faktoren sind das auch in der App enthaltene Incentivierungsoptionen als auch eine KI-basierte Content-Curation. Näheres zum Vermittlungsansatz der Hamburger Lemon Systems GmbH findet sich hier: https://www.elearning-journal.com/2020/01/16/mobile-learning-lemon/

Highlight 6: Digitalisierung

Wie die Wirtschaft insgesamt kann sich auch die betriebliche Bildung nicht der digitalen Transformation entziehen, weshalb die Verbreitung von digitalem Lernen bzw. eLearning in den vergangenen Jahren im deutschsprachigen Raum kontinuierlich zugenommen hat. Gleichzeitig ist dieser Prozess noch bei weitem nicht abgeschlossen und viele Unternehmen, gerade im Mittelstand, stehen noch am Anfang. Doch wie kann man als Neueinsteiger einen Zugang zur Thematik finden? Für die Wiener LearnChamp Consulting GmbH steht dabei in der Beratung von eLearning-anwendenden Unternehmen die Begeisterung der Lerner, Mitarbeiterzufriedenheit und das Herstellen einer „Amazing Learning Experience“ im Vordergrund. Das wurde auf der LEARNTEC 2020 deutlich. Denn aktuelle Studien hätten gezeigt, dass heute nur 12 % aller MitarbeiterInnen neu Erlerntes direkt im Arbeitsalltag umsetzen würden, 70 % wiederum hätten das Gefühl nicht einmal alle Fähigkeiten zu erlernen, die sie in ihrem Job eigentlich brauchen würden. LearnChamp ist sich demnach sicher: es gibt viel zu tun. Wie die Segel im Corporate Learning neu gehisst werden sollten, lesen Sie hier: https://www.elearning-journal.com/2020/01/16/amazing-learning-experience/

Highlight 7: Webinar

© Messe Karlsruhe/Behrendt und Rausch

Der engste Verwandte des Präsenzseminars im eLearning, dürfte wohl das Webinar sein. Auch hier sind alle zur gleichen Zeit am gleichen Ort und lauschen der Vermittlung oder beteiligen sich an ebendieser. Der einzige Unterschied dabei: All das findet im digitalen Raum statt, wodurch klassische Vorteile von digitalem Lernen wie Ortsunabhängigkeit und Skalierbarkeit erhalten bleiben. Auf Webinare spezialisierte sich der auf der diesjährigen LEARNTEC vertretene Dienstleister edudip GmbH bereits seit der Gründung vor 10 Jahren. Heute ist das Funktionsspektrum der „edudip next“-Software breiter geworden und ermöglicht neben Webinaren, auch die Einrichtung und Betrieb eines Virtual Classrooms und weiterer Meeting-Konstellationen. Als deutscher Anbieter spielt der Datenschutz und die Umsetzung der EU-DSGVO für diesen eine große Rolle. Näheres zu den Möglichkeiten, welche edudip bietet, findet sich unter: https://www.elearning-journal.com/2020/01/16/all-in-one/

Highlight 8: Skills for the Future 

„Was Sie hierher gebracht hat, wird Sie nicht weiterbringen“, so formulierte es einst der Unternehmensberater Marshall Goldsmith. In der Tat verändern die Digitalisierung, KI und Automatisierung die Wirtschaft erheblich, sodass der „Future of Jobs Survey 2018“ davon ausgeht, dass bis 2022 54 % der arbeitenden Bevölkerung signifikant weitergebildet und umgeschult werden müssen. Auf der LEARNTEC 2020 zeigte CrossKnowledge, welche Kompetenzen Unternehmen zukünftig benötigen werden. CrossKnowledge geht davon aus, dass vor allem Soft Skills wie Kommunikation, kritisches und analytisches Denken und Kreativität an Bedeutung gewinnen dürften. Um Unternehmen bei der Entwicklung dieser Kompetenzen zu unterstützen, legt CrossKnowledge das Augenmerk auf Pädagogik und Qualität der Lerninhalte in Kombination mit der neuesten Technologie. Außerdem entwickelte der Anbieter in Zusammenarbeit mit mehreren Professoren das Hill-Modell, das auf sieben Bausteine für den Erfolg im Sinne des nachhaltigen Lernens setzt. Lesen Sie mehr hierzu unter: https://www.elearning-journal.com/2020/01/16/skills-for-the-future/

Highlight 9: Digital Corporate Learning

Das Corporate Learning der DACH-Region befindet sich im Umbruch. Es nimmt zunehmend digitale Gestalt an. Worauf kommt es im jetzigen Transformationsprozess an? – Auf Wirksamkeit und Erfolg der Lernmaßnahmen, ist sich die WEKA MEDIA GmbH & Co. KG sicher. Auf der diesjährigen LEARNTEC gab WEKA MEDIA Einblick in ihre Expertise. Gemäß einer 2019 durchgeführten Befragung des Kompetenzzentrums Fachkräftesicherung würden 78,6 % aller Unternehmen digitale Lernmedien für geeignet halten, um berufliches Fachwissen aufzubauen. Doch laut gleicher Erhebung seien mit 46,9 % knapp die Hälfte aller Unternehmen unsicher in Bezug darauf, ob sie digitale Lernmedien didaktisch sinnvoll einsetzen. Genau hier möchte WEKA Media als bereits 1973 gegründetes Medienhaus Orientierung stiften, beispielsweise mit seiner digitalen Tochter WEKA Digitales Lernen, aber auch mit weiteren namhaften Marken wie ELUCYDATE, ILT Solutions, der Social Media Akademie und weiteren. Weitere Informationen unter: https://www.elearning-journal.com/2020/01/16/e-learning-ohne-strategie/

Highlight 10: Individualproduktion

Die Individualproduktion ist auf den ersten Blick immer teurer als der Einsatz von Standardcontent oder die eigene interne Produktion mittels Autorentools. Doch in welchen Situationen kann die Individualproduktion dennoch Sinn machen? – Laut dem auf der LEARNTEC 2020 anwesenden Consulting-Unternehmen p-didakt GmbH macht das Outsourcen vor allem dann Sinn, wenn ein Unternehmen nicht alle Kompetenzen verfügt, die es braucht, um die Zielsetzung eines Trainings zu erreichen. Das heißt also beispielsweise nicht auf genügend didaktisch versierte Autoren, Grafiker/Screen-Designer oder Tool-Experten zurückgreifen zu können, um die Produktions- bzw. Lernziele zu erreichen. Aber auch wenn die interne Expertise zwar vorhanden ist, jedoch die interne Produktion dringend gebrauchte Zeitkapazitäten von Mitarbeitern blockieren würde, kann die externe Produktion über einen Dienstleister die bessere Alternative darstellen. Denn gerade diese Opportunitätskosten werden bei der Eigenproduktion von Lerninhalten häufig unterschätzt. Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie in unserem Interview unter https://www.elearning-journal.com/2020/01/20/trend-oder-hype/