Verschiedene Lerntypen in Unternehmen und wie man diese motiviert

Wäre es nicht großartig, wenn wir alle, die wir im Bereich Training & Learning arbeiten, hoch motivierte und engagierte Lerner hätten, die es kaum erwarten können, sich neues Wissen anzueignen? Ich setze voraus, dass wir alle von diesen Wunschvorstellungen träumen und diese Vorstellungen auch ab und zu real erleben dürfen. Doch wäre es gut, wenn es nicht die Ausnahme, sondern die Regel wäre.

Individualisierte Lerninhalte sollen zu Lern-Höchstleistungen führen.

Die Frage, die ich mir oft stelle, ist: Wie kann ich die Lerner dazu bringen, (noch) motivierter zu sein? Gehen wir von folgender Situation aus: Sie arbeiten bei einem international tätigen Konzern, in welchem Sie u. a. dafür zuständig sind, Trainingskonzepte, -materialien und auch Face-to-Face-Trainings im Bereich der IT zu gestalten. Das Besondere in diesem Bereich ist, dass die Teilnehmer in kurzen Abständen immer wieder etwas Neues lernen müssen, um ihren täglichen Anforderungen im Arbeitsumfeld gerecht zu werden und die ihnen übertragenen Aufgaben bestmöglich auszuführen. Sicherlich gibt es hier den einen oder anderen, der das kaum erwarten kann und hier zu den so genannten “early adoptern” gehört. Doch sehen und können das leider nicht alle so.

Megatrend: Personalisiertes bzw. individualisiertes Lernen

Obwohl es bisher keine einheitliche Definition gibt, ist eine große Hoffnung das individualisierte bzw. personalisierte Lernen, das nach wie vor in aller Munde ist und in der Wissenschaft die nächsten Jahre noch das Trendthema sein wird. Ziel des individualisierten Lernens ist es, auf den aktuellen Wissensstand und Fähigkeiten des Lernenden – in diesem Fall des Mitarbeiters – individuell einzugehen. Ziel des Unternehmens sollte hierbei sein, Mitarbeiter speziell in den Bereichen, in denen ihre Fähigkeiten liegen, zu Experten auszubilden und sie während ihres Lernprozesses zu unterstützen. Diese Unterstützung gelingt vor allem durch die Bereitstellung geeigneten Schulungs- bzw. Weiterbildungsmaterials sowie der richtigen Weiterbildungssoftware.

Was wir uns von den Marketing-Kollegen abschauen können

Steigerung der Motivation durch personalisiertes Lernen.

Orientieren wir uns hier an zwei Unternehmen, die den personalisierten oder individuellen Charakter im Bereich Marketing einsetzen: Amazon und Netflix. Beide Unternehmen analysieren dauerhaft und kontinuierlich die Daten ihrer Nutzer. Die Daten werden dahingehend analysiert, dass sich am Ende ein Gesamtbild des einzelnen Kunden hinsichtlich seiner Präferenzen zeigt. Im Fall Amazon wäre das beispielsweise die Analyse des Warenkorbs, bei Netflix eine Analyse über die angesehen Fernsehserien. Im Anschluss werden diesen Nutzern Werbeanzeigen ausgespielt, die sich nach deren Vorlieben, Suchanfragen und Bestellungen richten. Das sind nur zwei Beispiele von vielen Unternehmen, die die detaillierte Analyse von Kundendaten, auch Big Data genannt, anwenden. Transferiert auf das personalisierte Lernen würde es bedeuten, dass die Daten eines jeden Lerners dahingehend analysiert werden, dass am Ende ein Gesamtbild über den Wissensstand wie auch über die Wissensdefizite aufgezeigt wird. Aber nicht nur der Wissensstand könnte analysiert werden. Interessant wäre es auch zu wissen, wie viel Zeit der Lernende für die Aneignung bestimmter (fachlicher) Kompetenzen braucht und wie viel Lernaufwand insgesamt benötigt wird. Zudem wäre es hilfreich zu erfahren, welchem Lerntyp diese Person entspricht. Erlernt die Person neue Fähigkeiten am besten durch tägliche kurze Lerneinheiten oder sind intensive Blockeinheiten notwendig? Um Wissensdefizite auszumerzen, erhält der Lerner Materialien, Hilfestellungen und Aufgaben, die ihm helfen (und nur ihm). Mit diesen Lernmaterialien kann sich der Lerner orts- und zeitunabhängig selbstständig weiterbilden. Ein Lernpartner im Unternehmen kann diesem zusätzlich helfen, eine geeignete Lernstrategie zu entwickeln, die auf die berufliche sowie private Situation des Lernenden angepasst ist.

Sicherlich ist so ein Szenario im Ansatz heute schon durchführbar, unter Beachtung des Datenschutzes, da anhand der aktuellen Learning Management Systeme (LMS) die Daten der Nutzer bzgl. der Zugriffszeiten oder -anzahlen ausgewertet werden können. Allerdings erfasst noch kein System die Daten hinsichtlich der Kompetenzen und Wissensdefizite. Bekannt ist jedoch, dass viele LMS-Hersteller daran arbeiten.

Die verschiedenen Lerntypen im Arbeitsumfeld und wie diese motiviert werden können

Wie können wir nun den Zeitraum, bis ein solches System auf dem Markt ist, sinnvoll nutzen und zumindest ansatzweise den Lernern ein personalisiertes Lernen ermöglichen, um damit die Motivation zu steigern? Eine (von vielen) Möglichkeiten ist, Lernarrangements und -materialien so zu gestalten, dass sie auf die unterschiedlichen Lerntypen im Unternehmen passen. Sie müssen darauf achten, dass Sie hinsichtlich der Lerntypen das auch passende Modell zu Ihren Lernern verwenden. Um das herauszufinden, eignet sich ein Workshop mit Mitarbeitern aus allen Abteilungen wie auch Führungsebenen. Am Ende erhalten Sie ein gutes Bild über Ihre Lerntypen. Erstellen Sie anhand der Lerntypen Ihres Unternehmens auch eine Beschreibung, WAS die einzelnen Lerner benötigen. So kann ich aus Erfahrung sagen, dass es in fast jedem Unternehmen drei verschiedene Lerntypen gibt: Die early adopter, welche zu ihren Fachgebieten detaillierte Informationen haben möchten und das so schnell und so viel wie möglich. Sie benötigen kaum bis gar keine Motivation von außen und bilden sich selbstständig in regelmäßigen Abständen in ihrem Fachbereich weiter. Der zweite Lerntyp ist bereit und auch daran interessiert, sich weiterzubilden. Oft fehlen ihm allerdings die digitalen Fähigkeiten, um mit online-Materialien umzugehen und aus diesen den größten Lerneffekt zu ziehen. Dieser Gruppe sollten Sie spezielle Ansprechpartner zur Verfügung stellen oder ein Mentoren-Programm aufsetzen. Diese Mentoren, die sich im Bereich Digitalisierung sehr gut auskennen müssen, helfen den anderen Lernenden und stehen bei Fragen zur Verfügung. Als letztes gibt es die Personen, die sich bestimmten Themengebieten zwar zuwenden müssen, allerdings keine Lust darauf haben, sich mit den Unterlagen intensiv auseinanderzusetzen. Diese Gruppe möchte am liebsten kurze und prägnante “Lernhappen” zur Verfügung gestellt bekommen, um sich schnell wieder der täglichen Arbeit widmen zu können. Hierbei ist es wichtig, diesen Personen zu verdeutlichen, weshalb es so wichtig ist, sich stets weiterzubilden und wie relevant dies auch für deren berufliche sowie persönliche Entwicklung ist.

Eine richtige Lernstrategie aufzustellen, kann manchmal kompliziert sein. Ich helfe Ihnen dabei, den aktuellen Wissensstand Ihrer Mitarbeiter zu analysieren und einen an Ihr Unternehmen angepassten Weiterbildungsfahrplan aufzubauen. Zusätzlich halte ich Workshops zur Identifizierung der Lerntypen innerhalb eines Unternehmens und erarbeite gemeinsam mit meinen Kunden Lernstrategien angepasst auf die verschiedenen Lerntypen.


Stichworte

Zielgruppe
Unternehmen, welche eine E-Learning bzw. Blended Learning-Lösung einführen möchten sowie freischaffende Dozenten.

Methodik
Wir erarbeiten mit Ihnen eine sinnvolle Strategie, angepasst auf die Bedürfnisse und den Wissensstandard Ihrer Mitarbeiter und beraten Sie bei der Auswahl geeigneter Tools.

Bei diesem Artikel handelt es sich um einen gesponsorten Beitrag der Firma bmc-Business Management Consulting & Education.


Die Autorin

Kai Karin Baum

ist Dipl.-Wirtschaftspsychologin (FH) und Master of Educational Management und hat seit über 10 Jahren Erfahrungen in der Bildungsmanagement- und E-Learning-Branche. Sie hat das Unternehmen bmc Business Management Consulting & Education gegründet. Zusätzlich promoviert Frau Baum an der Universität Tübingen zu dem Themenbereich Lernmotivation und Leistungsmotiv unterschiedlicher Altersgruppen in Blended Learning-Lernumgebungen.

 


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