Es gibt sie, diese technologischen Meilensteine, die die Gesellschaft und die Art, wie wir lernen, arbeiten und leben, von Grund auf verändern. Die Künstliche Intelligenz (KI), der das Bundesministerium für Bildung und Forschung das diesjährige Wissenschaftsjahr widmet, ist eine davon.
Was der französische Philosoph René Descartes bereits Mitte des 17. Jahrhunderts als gewagte These kundtat, ist heute in unserem Alltag angekommen: Maschinen sind in der Lage, Denkprozesse zu durchlaufen und daraus abgeleitete Entscheidungen zu treffen. Sogar sprechen können sie und das hätte selbst Descartes überrascht. KI kennt aufgrund der Menge an Daten, die wir täglich produzieren, die meisten von uns gut genug, um zu wissen, welche Urlaubsziele uns reizen, welche Versicherung uns noch fehlt und welches Laptop-Modell unseren Vorstellungen entspricht. Kurzum: Wo Digitalisierung stattfindet, ist auch KI nicht weit und verspricht für zahlreiche Branchen enorme Innovationspotenziale. Eine davon ist die digitale Weiterbildung.
KI empfiehlt, kuratiert und erinnert
„Im Bildungsbereich ist das Potenzial von KI enorm“, so Christian Wachter, der die Entwicklung von KI als CEO des Bildungsdienstleisters IMC mit Hauptsitz in Saarbrücken seit Jahren intensiv verfolgt und mitbegleitet. „Neben dem automatisierten Empfehlungswesen und der fortschreitenden Individualisierung von Lernpfaden gewinnt die Lernform des Conversational Learning zunehmend an Bedeutung“, verrät Wachter. So ist KI analog zum digitalen Handel imstande, eine Vielzahl von Empfehlungen auszusprechen, die die Effizienz von Weiterbildungsprozessen steigern. Eine, wenn auch nicht die einzige, Zielgruppe dieser Empfehlungen ist der Lerner, dem – analog zum Online-Einkauf – Trainings und personalisierte Lerninhalte ans Herz gelegt werden. In der Regel spielt die KI-Lösung Empfehlungen zu Lerninhalten aus, die Wissenslücken des Lerners schließen oder die nach dem erfolgreich abgeschlossenen Training als zusätzliche Kompetenz positiv im Lebenslauf zu Buche schlagen. Weiß ein digitales Lernsystem beispielsweise, zu welchen Zeiten, mit welchem Endgerät und mit welcher Intensität ein Mitarbeiter Lernangebote abruft, können passgenaue weiterführende Lernmedien angeboten werden. Gleichermaßen liefert eine solche „intelligente“ Learning Analytics-Lösung dem Lerninhalte-Anbieter, gemeinhin dem Bereich Learning & Development ausreichend Hinweise, wie künftige Lerninhalte gestaltet werden müssen, damit sie zu den Nutzungsgewohnheiten der Zielgruppe passen. Weiterhin können Lerner, die bereits über diverse Vorkenntnisse verfügen, die entsprechenden Qualifikationen im System hinterlegen. Das System erkennt dies und empfiehlt dem Trainingsteilnehmer daraufhin ausschließlich neue Inhalte, die seinem Wissensstand entsprechen und ihn nicht unterfordern oder sogar langweilen.
Intelligente, rollenspezifische Sofortunterstützung
Neben den Lernern selbst erhalten auch Kursersteller, Trainer und Weiterbildungsverantwortliche über KI-basierte Lösungen Tipps, die sie in ihrer Rolle unterstützen. Was bedeutet das konkret? KI-basierte Lösungen „wissen“, wie sich umfassende Trainings in kleinere Module aufgliedern lassen und erkennen, wenn ein Kursleiter bei der Erstellung eines digitalen Trainings wichtige Inhalte oder Zwischenschritte vergessen hat. Kursersteller stecken häufig gedanklich so tief in der Materie, dass sie Inhalte hin und wieder fälschlicherweise als bekannt voraussetzen. KI-Lösungen hingegen bilden objektiv den Wissensstand der Lernerzielgruppe ab und weisen auf Grundlage dieser Informationen den Kursersteller darauf hin, wenn Inhalte fehlen oder nicht sach- beziehungsweise zielgruppengerecht sind. Zudem helfen sie, Inhalte zu kategorisieren und zu priorisieren. Dies spielt besonders in Organisationen eine große Rolle, die ihren Lernern eine Vielzahl eigener oder fremder Inhalte zur Verfügung stellen. Damit diese Inhalte den Personen empfohlen werden können, für die sie relevant sind, müssen sie mit einer Art Themenlabel versehen werden. Diese Aufgabe übernimmt ebenfalls die KI. Wieder nutzt sie hier ihr riesiges Datenwissen, um den Kontext zu ermitteln und anschließend zu benennen, aus dem der Lerninhalt stammt. Ein Inhalt kann dabei durchaus mehrere Themenlabels erhalten. Das ist sogar gut: Je genauer die Beschreibung, desto präziser das Empfehlungsmanagement.
Chatbots als virtuelle Lerncoaches
Beim sogenannten Conversational Learning handelt es sich um eine weitere KI-Errungenschaft, die aktuell in der digitalen Weiterbildung ankommt. „Conversational Learning ist nichts anderes als die virtuelle Nachbildung eines Gesprächs mit einem erfahrenen Kollegen. Der Lerner tippt eine Frage ein und in Sekundenschnelle liefert das System die Antwort. Auch dieses Prinzip basiert auf Künstlicher Intelligenz. Der Lerner kann so viele Fragen stellen, wie er will. Das System ist weder genervt, noch wird es müde“, fasst Christian Wachter das Funktionsprinzip des Conversational Learning zusammen. Besonders sinnvoll ist der Einsatz des Formats bei häufig gestellten Fragen zu Prozessen, die durch die größeren Grundlagentrainings des Unternehmens nicht abgedeckt werden oder zu rein organisatorischen Fragen wie: Gibt es für das Training einen Alternativtermin? Muss ich für die anstehende Schulung Sicherheitsschuhe mitbringen oder Ähnliches. Auch Onboarding-Prozesse sind ein geeignetes Einsatzfeld für den zwanglosen Plausch mit der KI-App, bei der Mitarbeiter schrittweise an unternehmensübliche Prozesse und Tools herangeführt werden. „Mitarbeiter in Unternehmen verfolgen heute weniger das Ziel, Vorratswissen zu erwerben, von dem sie nur einen Bruchteil jemals werden anwenden können. Stattdessen suchen sie gezielt nach Lösungen, um konkrete Probleme zu lösen, die plötzlich im Arbeitsfluss auftauchen“, erklärt Weiterbildungsexperte Wachter. Durch die Möglichkeit, die gelernten Inhalte direkt auf ihre Praxistauglichkeit zu testen sowie den interaktiven Austausch mit der KI-App, bleibt das hier Gelernte außerdem wesentlich länger im Gedächtnis als die Inhalte zeitaufwändiger Trainings mit hohem Theorieanteil.
Chatbot oder Lieblingstrainer?
Was wäre wohl das Ergebnis, wenn ein Wissenschaftler ein Conversational Learning Tool dem nach dem britischen Mathematiker Alan Turing benannten Turing Test unterziehen würde? Ziel des Experiments: Herausfinden, ob eine Maschine zu menschlichem Denken in der Lage ist. Bei dem Versuch werden Probanden aufgefordert, jeweils mit einem Menschen und mit einer Maschine zu kommunizieren. In beiden Fällen können sie ihr Gegenüber dabei weder hören noch sehen. Ist sich der Proband anschließend nicht ganz sicher, wer von beiden die Maschine war, so hat die KI den Turing Test bestanden. Fakt ist, dass sich KI-Tools, die für Conversational Learning Formate genutzt werden, mit etwas Fingerspitzengefühl durchaus zum authentischen Gesprächspartner programmieren lassen. So besitzen schon heute die meisten Chatbots durchaus Sinn für Humor und reißen auch selbst hin und wieder den ein oder anderen Witz. Auch wenn die KI-Lerncoaches inzwischen Charme und Humor besitzen, ist Christian Wachter nicht der Meinung, dass sie menschliche Trainer künftig völlig ersetzen werden: „Wir denken, dass KI in der Weiterbildung vor allem eine unterstützende Rolle spielen wird und Kursersteller, Trainer und Weiterbildungsverantwortliche maßgeblich entlasten kann. So würden beispielsweise in das Kuratieren fremder Inhalte „von Hand” und die entsprechende Verschlagwortung und Zuweisung an die passende Zielgruppe Wochen an Arbeitszeit fließen. Eine KI-Lösung kommt innerhalb von Minuten zu demselben Ergebnis“. Wachter ist davon überzeugt, dass die Zeit in Präsenztrainings durch diese Entlastung besser und effizienter genutzt werden kann. „Ich selbst bin gespannt, welche Veränderungen sich durch den Einsatz Künstlicher Intelligenz in zehn Jahren in unserer Weiterbildungslandschaft durchgesetzt haben werden. Die Entwicklung ist rasant und betrifft neben der beruflichen Weiterbildung die gesamte Kette des lebenslangen Lernens. Der Mensch wird in komplexen Lernsystemen aus meiner Sicht jedoch immer einen Platz haben. Schließlich sind sie für ihn gemacht“.
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Zielgruppe
IMC ist führender Full-Service-Anbieter für Learning Technologies und E-Learning Content. Seit über 20 Jahren unterstützen wir Unternehmen und Institutionen bei der Planung, Entwicklung und Umsetzung professioneller Lernstrategien. Weltweit vertrauen mehr als 1.000 Kunden mit über 5 Millionen Nutzern in Unternehmen, öffentlichen Institutionen und Bildungseinrichtungen aller Branchen und Größen der IMC.
Portfolio
IMC ist Standard Software Anbieter mit den Produkten Learning Management System IMC Learning Suite, Performance Support System IMC Process Guide, Autorentool IMC Content Studio und innovativen Learning Lösungen (Chatbot, Quizapp, Social Learning). Darüber hinaus bietet IMC Custom Content Solutions von Web-Based Trainings bis hin zu kompletten Learning Journeys inklusive Blended Learning an. Ergänzt wird das Portfolio mit über 1.000 standardisierten Lernmodulen zu den Themen Soft Skills, Führungskräfteentwicklung, Compliance, Vertrieb, Healthcare, Versicherungs- und Finanzwissen.
Bei diesem Artikel handelt es sich um einen gesponsorten Beitrag der Firma imc information multimedia communication AG .
Profil
Christian Wachter
ist Vorstandssprecher der IMC AG und verantwortlich für Produktstrategie, Innovation und Internationalisierung. Darüber hinaus leitet er den Finanzbereich und die administrativen Bereiche des Unternehmens. Zuvor war Christian Wachter bei IMC als Vice President Sales tätig.
Kontakt
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