Sechs Schritte für die Entwicklung von Lernmaßnahmen

„Warum lernen wir? Je mehr man lernt, desto mehr weiß man. Je mehr man weiß, desto mehr vergisst man. Je mehr man vergisst, desto weniger weiß man. Wozu also lernen?

Assessments sind ein wertvolles Hilfsmittel, das Organisationen bei der Entwicklung wirksamer und nützlicher Lernmaßnahmen unterstützt. Der Entwicklungsprozess umfasst sechs Schritte.

1. Legen Sie Ihre Ziele fest.

Ohne verlässliche Ergebnisse lassen sich diese Fragen nicht beantworten.

Das Ziel könnte darin bestehen, die Kundenzufriedenheit zu erhöhen, die Fehlerquote zu senken oder die Sicherheitsstandards in einem Werk zu verbessern. Bei der Entwicklung eines Assessments zwecks Beurteilung des Vertriebs- oder technischen Personals könnte man fragen: „Was sollten Mitarbeiter tun, um nachzuweisen, dass sie unsere Produkte und Dienstleistungen beherrschen?“

2. Bestimmen Sie, welche Kenntnisse und Fähigkeiten zum Erreichen der definierten Ziele erforderlich sind.

Angenommen, ein Unternehmen will in einem Geschäftsumfeld die Kundenzufriedenheit erhöhen. Dies erfordert ein bestimmtes Maß an Produktkenntnissen und Kommunikationsfähigkeiten. Mithilfe einer Job-Task-Analyse kann ermittelt werden, welche Aufgaben oder Kommunikationsaktivitäten im Rahmen der Tätigkeit am wichtigsten sind. Auf Grundlage der Antworten kann der Testleiter dann die wichtigsten Themen definieren, die Bestandteil des Assessments werden sollen.

3. Führen Sie eine Bedarfsanalyse-Umfrage oder Umfrage zu Kompetenzlücken durch.

Mit einer Bedarfsanalyse oder Lückenanalyse wird ermittelt, welche Kenntnisse und Fähigkeiten bereits vorhanden sind, und wo noch Lücken bestehen. Die Analyse könnte beispielsweise ergeben, dass die Mitarbeiter über gute verbale, jedoch schlechte schriftliche Kommunikationsfähigkeiten verfügen. Diese Erkenntnis könnte für die Kundenzufriedenheit von entscheidender Bedeutung sein.

4. Entwickeln Sie einen Lernplan.

In diesem Plan werden die Lernziele beschrieben. Außerdem wird erläutert, wie der Plan umgesetzt werden soll. Auf Grundlage der Lernziele werden Lernmaterialien und Tests erstellt. Zur Erleichterung des Lernprozesses können Schulungen unter Anleitung, Coaching durch Führungskräfte oder e-Learning-Schulungen eingesetzt werden.

5. Führen Sie ein Assessment vor Kursbeginn durch.

Vor der Teilnahme an einer Schulung sollten sich Kandidaten einem Assessment vor Kursbeginn unterziehen. Hierfür gibt es zwei Gründe. Erstens wecken Sie damit Neugierde und erreichen, dass die Teilnehmer tatsächlich aufpassen. Zweitens wird so jede Person zu der für sie richtigen Lernmaßnahme hingeführt. Manche der Lernenden sind vielleicht Fortgeschrittene, andere sind Anfänger. Das Assessment vor Kursbeginn sorgt dafür, dass jede Person zu der Schulung bzw. dem Lernmaterial geführt wird, die bzw. das sich für sie am besten eignet.

6. Führen Sie ein Assessment nach dem Kurs durch.

Dabei zeigt sich, ob ein Teilnehmer nach Abschluss der Lernmaßnahme genügend Kenntnisse besitzt, d. h., ob die Person die Kompetenzen erworben hat, die durch den Kurs ausgebildet werden sollten.

In diesem Assessment wird deutlich, ob der Lernende den Kurs wiederholen muss, seine Arbeit aufnehmen kann oder eine Prüfung vor der Zertifizierung absolvieren sollte.

In manchen Fällen bieten Organisationen Tests vor der Zertifizierung und Übungstests an (insbesondere bei den Assessments mit den gravierendsten Konsequenzen). Damit wollen Unternehmen negative Reaktionen auf eine Zertifizierungsprüfung verhindern. Bei Zertifizierungen ohne staatliche Beteiligung (Microsoft und andere) drohen negative Folgen für das Unternehmen und seine Produkte, wenn Teilnehmer wiederholt in High-Stakes-Assessments durchfallen. Um diese Gefahr abzuwenden, werden Prüfungen vor Zertifizierungen angeboten. So werden Kandidaten auf den neuesten Stand gebracht, damit sie summative Assessments oder Zertifizierungsverfahren bestehen.

Abruf = Gelerntes – Vergessenes

Wodurch wird der Informationsabruf beeinflusst?

Unsere Fähigkeit, Wissen zum richtigen Zeitpunkt abzurufen, hängt von zahlreichen Faktoren ab. Ein entscheidender Faktor ist der Stimulus, durch den der Prozess der Gedächtnissuche und des Informationsabrufs ausgelöst wird. Je mehr der Stimulus in der Lernsituation dem Stimulus in der Performanzsituation ähnelt, desto besser kann sich der Lernende an das Gelernte erinnern. Fragen können als Stimuli dieser Art fungieren. Je genauer mit einer Frage die Performanzsituation des Lernenden „simuliert“ wird, desto besser fördert die Frage den Erinnerungsprozess. Den exakten Stimulus zu liefern, kann sehr aufwändig sein. Allerdings kann auch ein guter „Stellvertreter“, der dem Zielstimulus nahe kommt, zu deutlichen Lerneffekten führen.

Betrachten wir ein Beispiel hierfür …

Michelle ist eine Callcenter-Mitarbeiterin in der Ausbildung. Wesentlich für ihre Arbeit ist es, die akustischen Signale aus dem Telefon und die visuellen Informationen auf dem Computerbildschirm zu verstehen und dann effektiv mit dem Anrufer zu kommunizieren.


Früher

Früher verwendete die Organisation in der Ausbildung von Michelle Multiple-Choice-Fragen zu Merkmalen und Funktionen der Werkzeuge, die sie in ihrer Arbeit benutzte. Mit diesen Inhalten war es nicht möglich, ihre beruflichen Fähigkeiten exakt zu gemessen.

Heute

Die Organisation erkennt, dass es in der Ausbildung und in Prüfungen ideal wäre, sowohl Tonsignale eines Telefons als auch visuelle Stimuli von einem Computer zu verwenden. Falls keine Tonsignale verfügbar sind, wären text- bzw. szenariobasierte Fragen, die die Worte eines Anrufers wiedergeben, ein angemessener Ersatz.


Faktoren, die beeinflussen, was Menschen lernen

Das Üben von Informationssuche und -abruf wird erleichtert, wenn die Lernumgebung und Performanzumgebung sich gleichen. Dasselbe gilt auch für Messungen. Je mehr die Messumgebung der Performanzumgebung ähnelt, desto besser lassen sich die Kenntnisse und Fähigkeiten messen, die in einer bestimmten Tätigkeit anzuwenden sind. Aus diesem Grund ist der praktische Test, bei dem der Kandidat tatsächlich ein Fahrzeug führt, ein wesentlicher Bestandteil der Führerscheinprüfung.

Die meisten Menschen nehmen nicht alles auf. Warum?

  • In manchen Fällen sind die Konzepte zu komplex, als dass sie sofort verstanden werden könnten.
  • Unter Umständen vergessen Lernende das Gelernte, wenn der Stimulus oder die Umweltsignale fehlen.
  • Möglicherweise ist seit der Lernmaßnahme zu viel Zeit vergangen.
  • In bestimmten Situationen haben die Lernenden die Informationen missverstanden und eine falsche Vorstellung entwickelt.

Wiederholung

Zwar stimmt es, dass Wiederholung beim Lernen hilft, doch wenn wir ständig einfach alles wiederholen, stellt sich bald Langeweile ein. Eine andere Form der Wiederholung ist das Stellen von Fragen. Sie führt nicht zu Langeweile, da sie uns zwingt, ein Problem durchzudenken. Außerdem trägt sie dazu bei, den Vergessensprozess zu verlangsamen. Durch Wiederholung verfestigen sich neue Informationen, und durch Feedback werden etwaige Missverständnisse korrigiert. Allerdings sind wir oft zu optimistisch, was unsere Erinnerungsfähigkeit angeht. Wenn wir Fragen in zeitlichem Abstand stellen, können wir die Vergessenskurve verlängern, indem wir das Gelernte immer wieder abrufen, was den Lernprozess unterstützt.


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Die Technologien und Dienstleistungen von Questionmark ermöglichen es Organisationen, Wissen, Kompetenzen und Einstellungen der Mitarbeiter für Zertifizierung und Einhaltung von gesetzlichen Vorschriften zu prüfen sowie Lernerfolge, Leistung und Talentmanagement zu verbessern.

Methodik
Questionmark OnDemand bietet Ihnen die Möglichkeit an, die umfangreichen Autoren, Planungs-, Bereitstellungs- und Report-Funktionen von Questionmark zu nutzen – ohne, dass Sie sich über Ausgaben für Hardware, Upgrades und Wartung Gedanken machen müssen.

Philosophie
Über 70% unserer Kunden integrieren Questionmark in bestehende Learning Management Systeme (LMS). Um dieses zu verwirklichen, bietet Questionmark eine Open Assessment Plattform mit einer vielzahl von Connectors sowie APIs.

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Profil

Till Brennan

ist seit Juli 2018 als Business Development
Director für die DACH-Region verantwortlich.


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Till Brennan
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