LEARNTEC 2019 – Digitale Lerntrends entdecken

Die Digitalisierung verändert die Lernweisen in Schule, Hochschule und Betrieb. So sorgen beispielsweise Adaptive Lernsysteme dafür, dass anstatt von vorgefassten Lernschemata individueller ausgerichtete Bildung technisch möglich wird. Damit orientiert sich das Lernangebot nicht mehr an einem durchschnittlichen Lerner wie konventionell der Fall, sondern am Lerner selbst. Neue Technik bietet innovative Möglichkeiten für Anwender und revolutioniert den Lehr- und Lernprozess. Auf der LEARNTEC 2019 kann Einblick in alle relevanten Trends des digitalen Lernens genommen und Möglichkeiten sowie Herausforderungen kennengelernt werden.

Die LEARNTEC zeigt die Zukunft der Bildung. / Quelle: KMK/BEHRENDT&RAUSCH

Vom 29.01.-31.01. bietet die LEARNTEC 2019 wieder Raum für Ideen und Informationen über aktuelle und zukünftige Entwicklungen im Bereich des digitalen Lernens. Es werden dieses Jahr um die 10.000 Besucher auf dem Karlsruher Messegelände erwartet. Zum 27. Mal treffen sich Bildungsexperten und Entscheider aus der Industrie, Beratungsbranche, Handel und Vertrieb sowie öffentliche Träger und eLearning-Anfänger auf der Karlsruher Fachmesse, um sich über technologiegestützte Lösungen in Wissensvermittlung und -management zu informieren und in den Dialog zu treten. Auf 16.500 qm2 werden ca. 330 Aussteller aus 14 Nationen ihre Produkte und Dienstleistungen vorstellen. „Der Einsatz von digitalen Lernszenarien ist zu einem Wachstumsmarkt geworden, der auch der LEARNTEC von Jahr zu Jahr mehr Aufschwung verleiht“, sagt Britta Wirtz, Geschäftsführerin der Karlsruher Messe- und Kongress GmbH. Nie zuvor sei die Nachfrage nach Standflächen so groß gewesen, womit die LEARNTEC 2019 eine größere Dimension als alle vorangegangenen habe, so Britta Wirtz weiter. Laut Britta Wirtz seien auf der LEARNTEC 2018 60 Prozent der Besucher das erste Mal Messebesucher gewesen. Für die Messe scheint damit insbesondere eine orientierungsgebende Funktion wichtig.

Früh übt sich, wer ein Meister werden will

Orientierung bedarf Struktur. Auf der LEARNTEC 2019 erfolgt eine räumliche Gliederung in die Anwendungsbereiche Schule, Hochschule und Beruf, wenn auch es natürlich immer wieder zu Überschneidungen kommt, beispielsweise indem Softwarehersteller in mehreren Bereichen aktiv sind. Im Anwendungsbereich Schule, der sich schwerpunktmäßig in Halle 2 befindet, zeigt sich, dass die Digitalisierung Einzug hält und die Lehre an Schulen damit neu auf den Prüfstand stellt. Laut dem Bildungsmonitor 2018, der vom Institut der deutschen Wirtschaft (IW) in Köln für die Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM) angefertigt wurde, besteht in Deutschland eine große digitale Lücke, da deutsche Schulen bei der Computernutzung und Vermittlung digitaler Kompetenzen sowie der Bildungsqualität allgemein bestenfalls Mittelmaß seien, da es an Technik und Konzepten fehle.

Der Themenbereich Schule liefert neue Impulse für die Schulbildung, zeigt auf, wie moderne digitale Lehrformen aussehen können und gibt Tipps für den Einsatz. / Quelle: KMK/BEHRENDT&RAUSCH

Doch Schulleiter und Lehrer versuchen derzeit vermehrt, Schulbildung neu zu denken und an die Erfordernisse einer immer komplexer werdenden Welt beispielsweise mithilfe von aufgesetzten Medienkonzepten und eingereichten Förderanträgen für die Digitalisierung anzupassen. Der im Dezember 2018 vorerst an einer notwendigen Grundgesetzänderung im Bundesrat gescheiterte Digitalpakt macht das alles andere als einfach. Aufgrund der Bedenken der Ministerpräsidenten bezüglich Einmischung des Bundes in ihre Bildungspolitik, fließen die angedachten fünf Milliarden Euro Fördergelder für die Digitalisierung der Schulen erst dann, wenn eine für alle Seiten akzeptable Lösung im Vermittlungsausschuss gefunden wurde. Für die Schulen heißt das ganz konkret, dass zunächst keine neuen Tablets, elektronische Tafeln oder bessere Internetzugänge aus entsprechenden Bundesmitteln angeschafft werden können. Bei durchdachten und in die Zukunft gerichteten Anschaffungsprozessen möchte die LEARNTEC 2019 bundesländerübergreifend unterstützen und wendet sich deshalb mit eigenen Themenbereichen an Bildungsverantwortliche in Schulen. Im Themenbereich Schule sollen Besucher an Ständen und auf dem Forum school@LEARNTEC Einblicke darin erhalten, wie digitale Lehrformen in der Schule aussehen können und was beim Einsatz dieser beachtet werden muss. In den Vorträgen soll auch danach gefragt werden, wie die Vermittlung von Medienkompetenz sinniger Weise nach ablaufen kann und optimale Formen des Lernens etabliert werden können. Vorschläge dazu, wie die Methoden und Bildungskonzepte der Schulen in Zukunft digital unterstützt werden können, gibt es hier reichlich. Experten stehen mit Tipps zur Integration von White Boards, BYOD, Smart Classrooms usw. zur Verfügung. Klar ist dabei auch, dass insbesondere der Austausch zwischen Dienstleistern und Anwendern auch gänzlich neue Ideen liefern dürfte.

Die Frage nach moderner Form der Bildung setzt sich in den Hochschulen fort. Für Hochschulleitungen und deren IT-Verantwortliche stellt sich ebenfalls die Frage, wie eine sinnige Positionierung gegenüber dem digitalen Wandel aussehen kann. Wichtige Fragen in diesem Zusammenhang sollen nicht nur an Ständen, sondern auch auf der frei zugänglichen Tagung „Digitale Hochschule“ am 29. Januar geklärt werden. Beispielsweise soll deutlich werden, welche Implikationen der digitale Wandel in Forschung und Lehre mit sich bringt oder die Frage danach, welche Ressourcen eingeplant werden müssen, um den Anforderungen der Zukunft gerecht zu werden und wie der Wandel aktiv im Sinne der eigenen Organisation mitgestaltet werden kann.

Lebenslanges Lernen befördern – aber wie?

Die zunehmende Digitalisierung ändert die Art, wie wir heute und in Zukunft leben, lehren und arbeiten. Die damit einhergehende große Dynamik erschwert die Mitgestaltung, erfordert sie aber umso mehr. Der schulischen und akademischen Bildung folgt bildungsbiografisch die betriebliche Bildung. In unserer Generation scheint lebenslanges Lernen also das Gebot der Stunde zu sein. In diesem Sinne kommt der betrieblichen Bildung eine zentrale Rolle zu, da das einmal gelernte Wissen aus Ausbildung und Studium eine immer kürzere Halbwertszeit erfährt und damit schnell veraltet. Ohne den Einsatz von digitalen Medien scheint eine Beförderung des Lernens übers ganze Leben hinweg jedoch kaum noch vorstellbar. Vor allem in der beruflichen Aus- und Weiterbildung bieten digitale Medien neue Chancen der Kommunikation und Vernetzung und ermöglichen Lern- und Lehrinhalte, effektiver zu vermitteln.

Die LEARNTEC 2019 sieht sich als Begleiter der Entwicklung hin zu einer digitalen Lernkultur und zeigt auf der Messe in Halle 1 und 2 die neuesten Anwendungen, Programme und Lösungen des IT-gestützten Lernens in der betrieblichen Bildung. Die vielen neuen technischen Angebote ermöglichen es, innovativ und flexibel an die Zielgruppe angepasst, eine geeignete Lernlösung zu bieten. Mobile, personalisierte und bedarfsorientierte Konzepte sind möglich und bieten zahlreiche Möglichkeiten. Unternehmen können sich u.a. über Blended Learning-Lösungen, Learning Management Systems (LMS), Web Based Trainings (WBT), Computer Based Training (CBT), Smart Media, Wissensdienste, Game Based Learning, aber auch über Führungskräfteschulungen informieren. Auf diesem Wege wird das Bildungsmanagement und deren Gestaltungsmöglichkeiten mittels einzelner Anwendungen ganz konkret sichtbar, indem deutlich wird, wie Lernprozesse für die Belegschaft initiiert, geplant, durchgeführt und ausgewertet werden können. Dabei gerät auf der Messe auch die Arbeitsplatzausstattung, IT-Infrastruktur und die Endgeräte der Nutzer in den Blick.

Virtuelle Realität wird in eigener Area erlebbar

Mehr als 120 internationale Referenten präsentieren auf dem Kongress die neuesten Trends und Forschungen zum Lernen. Darunter erneut Charles Jennings vom 70:20:10 Institute aus Großbritannien. / Quelle: KMK/BEHRENDT&RAUSCH

Die LEARNTEC 2019 bietet demnach einen umfassenden Blick auf die betriebliche Bildung. Trotzdem sind Schwerpunktthemen auszumachen. So bietet die Messe 2019 erstmals in Zusammenarbeit mit dem „Ersten Deutschen Fachverband für Virtual Reality“ eine VR/AR-Area, in der Besucher eine Vielzahl spannender Ansätze für den Bildungsmarkt erleben können, indem sie selbst in erweiterte oder komplett virtuelle Realitäten abtauchen und Wissenswertes erfahren können. In der Augmented Reality (AR) bleibt der Anwender in seiner eigenen Realität, bekommt aber beispielsweise mit einer speziellen Brille Zusatzinformationen eingeblendet. Diese Technik wird in der betrieblichen Bildung beispielsweise in Assistenzanwendungen und adaptiven Lernsystemen eingesetzt.

Mit Virtual Reality (VR) taucht der Lernende dagegen komplett in eine künstlich geschaffene Welt ein. Auf einer eigenen Aktionsfläche werden Best Practice-Beispiele von Unternehmen wie der Lufthansa und der Deutschen Bahn präsentiert und live erlebbar gemacht. Zudem stellen zahlreiche Aussteller ihre Produkte und Dienstleistungen zu diesem Thema vor. Hintergrund ist laut dem Veranstalter, dass ebendiese Techniken in der Weiterbildung an Bedeutung gewinnen werden. So komme eine aktuelle Studie von Capgemini zum Schluss, dass AR und VR in den kommenden drei bis fünf Jahren bei der Hälfte der befragten Unternehmen zum Standard werden. Für die Besucher wird es damit möglich, ein Stück Zukunft aktiv mitzuerleben.

Kreativität und Spontanität erwünscht

Eine ebenfalls dieses Jahr erstmals eingeführte Creativity Suite soll den Austausch zwischen den LEARNTEC-Besuchern fördern und eine Möglichkeit zum Querdenken bieten. Besucher können hier ohne festen Zeitrahmen oder Programmstruktur eigene Themen einbringen, Vorträge halten oder anhören oder an Workshops zu spontan gewählten Themen teilnehmen. Wer partizipative Elemente bei der Fachmesse sucht, findet sie allerorten. Von den geschaffenen flexiblen Austauschmöglichkeiten dürften insbesondere kurzfristig Angereiste profitieren.

Austausch mit Promis der Corporate Learning Szene

Besucher können dieses Jahr in einer großflächigen Virtual und Augmented Reality-Area Best-Practice von Unternehmen wie der Lufthansa und der Deutschen Bahn sichten. / Quelle: KMK/BEHRENDT&RAUSCH

Nicht nur auf kurzfristiger Ebene, sondern auch langfristig und nachhaltig ist Austausch auf der LEARNTEC 2019 möglich. Die Kombination aus Kongress und Fachmesse bietet den Besuchern viele Möglichkeiten, sich von neuen Entwicklungen in der digitalen Bildung inspirieren zu lassen. Auf dem LEARNTEC-Kongress 2019 werfen nationale und internationale Keynote-Speaker aus Wirtschaft und Wissenschaft einen Blick in die Zukunft des digitalen Bildungsmarktes, stellen erfolgreich umgesetzte Bildungsprojekte vor und verknüpfen diese mit den Angeboten der Aussteller in der Fachmesse. Dabei kommen z.B. Themen rund um Lerninhalte, – software, Wissensmanagement, Vernetztes Lernen, Personal, Hardware und Bildungsprojekte zur Sprache.

Der Kongress der LEARNTEC 2019 steht unter dem Motto „Future Learning: social, global, digital“ und behandelt unter dem Anspruch von praxisnaher Theorie Themen wie AR, VR und Mixed Reality in Lernszenarien, Digital Leadership, Agilität und Design Thinking für neue Lernwelten sowie Big Data, Künstliche Intelligenz und Adaptive Learning. Erstmals wird der Kongress gemeinsam mit der britischen Workplace Learning-Expertin Jane Hart konzipiert, die den Kongress um einen englischsprachigen Vortragsteil zum Thema Modern Workplace Learning erweitert. Jane Hart hat sich im Corporate Learning mit ihrem gegründeten „Centre for Learning & Performance Technologies“ (C4LPT) international einen Namen gemacht. Britta Wirtz, Sünne Eichler und Prof. Dr. Peter A. Henning vom Kongresskomittee ordnen die Zusammenarbeit mit ihr folgendermaßen ein: „Wir freuen uns, dass wir Jane Hart für den Kongress der LEARNTEC gewinnen konnten, nachdem sie 2015 bereits Keynote-Speakerin im Kongress war. Eine langfristige Kooperation mit ihr ist der richtige Schritt, um die LEARNTEC auch im Thema Modern Workplace Learning zu stärken und die Internationalisierung weiter auszubauen“. Die angestrebte Internationalisierung der LEARNTEC dürfte für die Besucher spannende Impulse in Form eines größeren Reflektions- als auch Lösungsspektrums mit sich bringen.

OECD-Keynote

Insgesamt werden auf dem Begleitkongress mehr als 120 Referenten nicht nur aus Deutschland, sondern beispielsweise auch aus Großbritannien, USA und Kanada, in Vorträgen und Workshops ihr Wissen mit dem Publikum teilen. Offene Diskussionsrunden sollen dabei den Austausch zwischen den Referenten und Teilnehmern fördern. Highlights des Kongresses sind die Keynote von Dr. Andreas Schleicher, Generaldirektor Bildung der OECD im Rahmen der Eröffnung und die Keynote von Johannes Heinlein, Vice President Strategic Partnerships bei edX zu „Reimagining Education“. Auch die Keynotes von Dr. Frithjof Netzer, Chief Digital Officer bei BASF zu „Bildung für die Digitalisierung“ und Dirk Röhrborn, Präsidiumsmitglied BITKOM e.V., zu „Digitale Bildung im Mittelstand – es gibt noch viel zu tun!“ gehören zu den Höhepunkten des Kongresses. Über weitere Themen des LEARNTEC-Kongresses und der Messe kann sich auch auf den folgenden Seiten mittels Interviews mit zahlreichen LEARNTEC-Speakern verschafft werden.


Info

Datum:
Di 29. – Do 31. Januar

Öffnungszeiten:
Di. & Mi.: 9.00 Uhr bis 18.00 Uhr Do.: 9.00 Uhr bis 17.00 Uhr

Ort:
Karlsruhe

Veranstalter:
Karlsruher Messe- und
Kongress GmbH

Kosten:
45,00 € (Tageskarte)
19,00 € (Tageskarte ermäßigt)
72,00 € (Dauerkarte)

Größe:
10.000 Besucher (2018) 302 Aussteller (2018)

Kontakt:
info@messe-karlsruhe.de

Info:
Vollständige Preis- und Ermäßigungslisten finden Sie auf der Webseite: www.learntec.de