Interview mit Sirkka Freigang – Ermöglicht das „Internet der Dinge“ das Workplace Learning der Zukunft?

Wenn man an neue Lerntechnologien denkt, dann kommen einem typischerweise die Buzzwörter der letzten Jahre wie Virtual Reality, Augmented Reality oder auch Künstliche Intelligenz in den Sinn. Doch was ist mit dem „Internet der Dinge“ (IoT)? Während dieses Thema in der Wirtschaft allgemein sicher zu den aktuellen Trendthemen gehört, scheint diese Technologie für die betriebliche Bildung recht uninteressant zu sein. In ihrem Vortrag auf der LEARNTEC 2019 zeigt Frau Sirkka Freigang von der Bosch Software Innovations GmbH, welches Potential dieses Thema insbesondere im Kontext von Workplace Learning hat.

Co-Creation als Leitprinzip innovativer Lern- und Arbeitsumgebungen.

eLearning Journal: Guten Tag Frau Freigang. Können Sie zunächst sich und Ihre Tätigkeiten bei der Bosch Software Innovations GmbH kurz vorstellen?

Sirkka Freigang: Bosch Software Innovations entwickelt Software, die auf dem Konzept des Internets der Dinge (Internet of Things= IoT) basiert. Auf Basis der Bosch IoT Suite entwickeln und betreiben wir kundenspezifische IoT-Projekte und beraten auf dem Weg in die digitale Transformation. Meine Aufgabe ist es, das Internet der Dinge im Bildungsbereich zu erschließen und gemeinsam mit den Kunden Konzepte zu innovieren, die das lebenslange Lernen am Arbeitsplatz unterstützen. Dabei legen wir großen Wert auf ein menschenzentriertes, iteratives und wissenschaftlich fundiertes Design, da wir der Meinung sind, dass IoT-Projekte stets sehr individuell sind. Daher entwickeln wir smarte Bildungskonzepte im Rahmen von agilen Innovationsworkshops, wie z.B. Smart Learning Design Sprints.

Insgesamt verantworte ich unser strategisches Smart Learning Beratungs- und Produktportfolio, arbeite aber auch eng mit unseren Kunden zusammen, indem ich als Facilitator und Fachexpertin die Smart Learning Co-Creation-Prozesse begleite.

Zuvor habe ich unterschiedliche Positionen an der Schnittstelle zwischen I(o)T und Erwachsenenbildung ausgeübt, dabei habe ich u.a. einige Jahre als Trend- und Bildungsforscherin die Auswirkungen des IoT im Bildungsbereich untersucht und auch meine Dissertation darüber verfasst. Als Bloggerin schreibe ich seit vielen Jahren über persönliche Erfahrungen im Corporate Learning Umfeld und Trends wie z.B. AR (Augmented Reality) oder VR (Virtual Reality).

eLearning Journal: In Ihrem Vortrag auf der LEARNTEC 2019 geht es um das Thema „Smart Learning Environments“. Was kann man sich darunter genau vorstellen?

Sirkka Freigang: Smart Learning Environments verbinden die Disziplinen Bildung, Informatik und Architektur in einem ganzheitlichen und menschenzentrierten Ansatz. Unter Smart Learning Environments (SLEs) verstehen wir intelligente und hybride Lernumgebungen, die das lebenslange Lernen am Arbeitsplatz unterstützen. Das bedeutet, dass es sich um physische Räume handelt, die mit kontextsensitiven IoT Komponenten angereichert sind. Das Internet of Things (IoT) ist ein Überbegriff für einen sehr großen Zweig an neuen Technologien. Das

Die 5 Dimensionen von Smart Learning Environments.

Internet der Dinge bezeichnet die Idee eines erweiterten Internets, welches neben klassischen Rechnern und mobilen Endgeräten auch beliebige physische Gegenstände mittels Sensoren und Aktuatoren in seine Infrastruktur einbindet und so zu Anbietern bzw. Konsumenten verschiedenster digitaler Dienste macht (Fleisch & Thiesse 2014). Ein wesentliches Merkmal des IoT ist seine technologische Konvergenz, d.h., es werden unterschiedlichste Technologien vernetzt. Einer der großen Vorteile, die das IoT im Bildungsbereich mit sich bringt ist, dass das „Technikerlebnis“ immersiver, integrierter und auch barrierefreier wird.

Man kann sich Smart Learning Environments wie moderne Bürolandschaften oder Co-Working Spaces vorstellen, die mittels intelligenter Technologien neuartige Funktionalitäten und Services zum optimalen Arbeiten (und Lernen) anbieten. SLEs sind IoT-basierte Lernlösungen, die sich nahtlos in Arbeits- und Lernlandschaften integrieren lassen.

Die Technik tritt hier bewusst in den Hintergrund, die lernende Person wird also unaufdringlich durch die Technik unterstützt. IoT-basierte Lernlösungen oder auch Smart Learning Environments digitalisieren und vernetzen alle Dinge (insbesondere auch Lerngegenstände) in der Umgebung der lernenden Personen. Somit lassen sich analoges und digitales Lernen optimal verbinden und zwar in Echtzeit. Dies bezeichnen wir dann als “hybrid”. Für hybrides Lernen eignen sich insbesondere Augmented Reality (AR), Virtual Reality (VR) oder natürlich auch diverse Lern-Apps auf mobilen Endgeräten. Ziel hybriden Lernens ist es, fließend zwischen digitalen und analogen Lernmedien wechseln zu können, um didaktische Vielfalt zu fördern und allgegenwärtige Lernerfahrungen zu ermöglichen. Im wissenschaftlichen Kontext spricht man dann auch von „ubiquitous oder pervasive Learning“. Bei unseren Innovationsworkshops arbeiten wir beispielsweise mit einer „hybriden Vernissage“, eine Art Ausstellung zum Thema „Smart Education“. Diese enthält multimediale Zusatzinformationen, die via Barcode oder AR-App abgerufen werden können. Zudem entwickeln wir zusammen mit einem Münchener Startup eine spezielle AR-Applikation für den sogenannten Merge-Cube. Der Merge-Cube ist ein physischer Würfel, mit welchem Hologramme in der Hand erzeugt werden können. Wir wollen auf diese Weise die Erfolgsfaktoren für Smart Learning Environments in ein 3D-Modell transformieren und so komplett neue Lernerfahrungen für unsere Kunden erzeugen. Letztlich lässt sich alles in einer physischen Umgebung digital augmentieren. Technisch ist das relativ einfach umsetzbar. Die Herausforderung besteht darin, sinnvolle Use Cases zu finden, die aktuelle Probleme lösen (also einen echten Mehrwert darstellen) und nachhaltig zur Kompetenzentwicklung der Mitarbeiter*innen beitragen, so dass die Technik nicht zum Selbstzweck wird, sondern gezielt Lernwirksamkeit und didaktische Vielfalt fördert. Uns ist es an dieser Stelle wichtig, ausgewogen zwischen digitalen und analogen Lernmedien zu balancieren, um das bestmögliche Lernerlebnis zu erzeugen.

Damit die Lern- und Arbeitsumgebung letztlich auch intelligent wird, muss man das physische Umfeld mit digitalen, personalisierten Lernprozessen verbinden – also Lernprofile, Lernhistorien, Lernvorlieben, Lernpfade usw. im Rahmen von Learning Analytics in das IoT-basierte Lernraumsystem integrieren. Im wissenschaftlichen Kontext spricht man von „adaptive Learning.“ Smart Learning Environments kombinieren laut der Definition von Hwang (2014) adaptive & ubiquitous learning zu einem komplett neuen Lernansatz. Dieses basiert auf der Auswertung von Lerndaten in physischen Räumen in Echtzeit. Um dies zum Wohle der Lernenden umsetzen zu können, orientieren wir uns konsequent an „Privacy-By-Design-Prinzipien“, die bereits im Gestaltungsprozess datenschutzrechtliche Aspekte adressieren.

Erster Entwurf zu Smart Learning Erfolgsfaktoren als Hologramm (Demo-Version ist zur LEARNTEC verfügbar).

Smart Learning Environments sind in einem ausgeprägten Reifegrad in der Lage, den Mitarbeiter*innen den richtigen Lerninhalt, zur richtigen Zeit, am richtigen Ort und auf die richtige Art und Weise zu empfehlen. SLEs fördern insbesondere das informelle Lernen am Arbeitsplatz. Ziel von SLEs ist es, das lebenslange Lernen zu unterstützen und neu Erlerntes in den regulären Arbeitsalltag zu integrieren. Lernangebote sind somit also nicht mehr nur losgelöste und abstrakte Fakten auf einer PowerPoint-Folie, sondern können direkt in den Kontext, in dem Sie relevant sind angewendet werden. SLEs lösen die strikte Trennung zwischen Arbeiten und Lernen, zwischen formalen Trainingssettings und individuellem Lernen auf.

Eine optimale Arbeits- und Lernlandschaft basiert im Sinne von Smart Learning Environments auf dem Prinzip der Co-Creation, das bedeutet, dass wir Wert auf eine partizipative und interdisziplinäre Gestaltungsarbeit legen, indem sich jede*r Mitarbeiter*in aktiv einbringen kann.

Der Bosch IoT Campus in Berlin wurde auf Basis dieser Prinzipien entwickelt und bietet ein optimales Umfeld, um modernste Smart Learning Services & Tools darin integrieren zu können. Aufgrund unserer langjährigen IoT Expertise unterstützen wir auch externe Kunden bei der Entwicklung eigener Smart Learning Solutions.

eLearning Journal: Etwas provokant gefragt: Ist Lernen am Arbeitsplatz bzw. Workplace Learning nicht ein alter Hut? Was unterscheidet bisherige Ansätze in diesem Bereich von der Smart Learning Environment?

Sirkka Freigang: Stimmt. Da haben Sie vollkommen recht. Workplace Learning ist seit vielen Jahren ein bekanntes Thema, das glücklicherweise durch die jährlich erscheinenden „Tools for Learning“ von Jane Hart wieder viel Aufmerksamkeit erhalten hat. Letztlich gehen diese Konzepte mit dem Überbegriff einer „Lernenden Organisation“ einher, die seit den 1990er Jahren intensiv diskutiert wurden (Senge, Argyris & Schön u.a.) und sich mit Themen wie (persönliches) Wissensmanagement beschäftigten.

Da ich mich jahrelang auf wissenschaftlicher Basis mit derartigen Themen intensiv auseinandergesetzt habe, wundere ich mich immer wieder, warum es eine so große Differenz zwischen Theorie und Praxis gibt. Dementsprechend habe ich mich in meiner Dissertation1 nicht damit zufriedengegeben, ausschließlich neue theoretische Erkenntnisse zu erzeugen. Ich habe die Ergebnisse in einem praxisorientierten SLE Framework gebündelt, so dass die theoretischen Erkenntnisse in die Weiterbildungspraxis transformiert werden können. Anhand konkreter Handlungsempfehlungen ist somit jedes Unternehmen in der Lage, bedarfsorientierte und didaktisch sinnvolle Smart Learning Environments entwickeln zu können.

Was Smart Learning Environments von herkömmlichen Ansätzen unterscheidet sind vor allem drei wesentliche Aspekte:

  1. Zum einen fokussiert Smart Learning sich nicht nur auf digitales Lernen, so wie es derzeit „en vogue“ ist, sondern zielt auf eine nahtlose Verbindung von physischer und digitaler Lernwelt. Dies führt genau zum zweiten wesentlichen Unterschied:
  2. Wir nutzen aktiv das Internet der Dinge, um die physische Umgebung mit den digitalen Lernprozessen zu verbinden.
  3. Der dritte Unterschied bezieht sich auf eine ganzheitliche, wissenschaftlich fundierte und sozio-technische Innovationsarbeit. Wir bündeln interdisziplinäre Erfolgsfaktoren aus den Disziplinen Bildung, Informatik und Architektur, um in Innovationsworkshops mittels smarter Lernmethoden2 kundenspezifische Smart Learning-Konzepte zu entwickeln und in den jeweiligen Unternehmen zu implementieren.

eLearning Journal: Ein Smart Learning Environment ist eine Lernlösung, die auf dem Internet der Dinge basiert. Handelt es sich damit nicht noch um Zukunftsmusik? Gibt es die Smart Learning Environment bereits? Falls nein, wie weit ist die Entwicklung fortgeschritten?

Sirkka Freigang: Seit 2014 gibt es die International Association for Smart Learning Environments (IASLE), die es sich zur Aufgabe gemacht hat, alle Initiativen und Forschungsergebnisse auf internationaler Ebene zu vereinen. Dementsprechend ist das Thema an sich noch wenig erforscht und eine „wirkliche“ Innovation. Was innovative Konzepte auszeichnet ist, dass sie zunächst als Vision beschrieben, theoretisch konzipiert und prototypisch erprobt werden. Smart Learning Environments im Sinne eines voll integrierten und intelligenten Empfehlungssystems am Arbeitsplatz gibt es derzeit noch nicht. Allerdings gibt es bereits etliche andere IoT Softwarelösungen von Bosch Software Innovations, so zum Beispiel im Connected Building-Bereich.

Bosch Software Innovations ist das erste Unternehmen weltweit, das sich der IoT-basierten Entwicklung von Lern- und Arbeitslandschaften strategisch zuwendet und kompetente Beratung dazu anbietet.

Erster Prototyp eines IoT-basierten Lernmediums (SLE Skulpturen).

Unter dem Dach der International Association for Smart Learning Environments sind im letzten Jahr zwei Publikationen zu meiner Dissertation erschienen, eine weitere ist in diesem Jahr geplant und wird voraussichtlich im März diesen Jahres auf der International Conference on Smart Learning Environments in den USA präsentiert3. Dort werden wir dann berichten, wie Bosch Software Innovations mit seiner langjährigen IoT Expertise das SLE Framework anwendet, um das theoretische Konstrukt von Smart Learning Environments in die Arbeitswelt zu transferieren. Wir haben im letzten Jahr unsere „Smart Learning Journey“ am Bosch IoT Campus in Berlin begonnen. Wir haben Smart Learning Design Sprints durchgeführt, erste smarte Lernkonzepte entwickelt, diese dann im Rahmen von User Research & Testing modifiziert, so dass in 2019 eine Weiterentwicklung zu ersten MVPs (Minimum Viable Products) geplant ist.

Grundlage unserer Entwicklungsarbeit ist das SLE Framework, das im Rahmen meiner Dissertation entstanden ist. Dieses Framework definiert Einflussbereiche und Erfolgsfaktoren, die im Rahmen des SLE Designs berücksichtigt werden müssen. Das Framework für Smart Learning Environments bietet eine strukturierte Methode, um innovative, ganzheitliche Personalentwicklungsstrategien zu formulieren und konsequent am Ziel einer Lernenden Organisation zu arbeiten. Das Framework setzt sich aus fünf Dimensionen zusammen: (1) Unternehmenskultur, (2) Nutzerzentrierung, (3) Didaktische Vielfalt, (4) Hybrider Lernraum und (5) Hybride Lernassistenz.

Jede Dimension beinhaltet sechs Erfolgsfaktoren. Alle 30 Erfolgsfaktoren spiegeln ein idealtypisches Smart Learning Environment wider. Im Rahmen von Workshops werden die Faktoren auf ihre Relevanz im organisationalen Kontext geprüft und entsprechende Konzepte, Ideen & Maßnahmen innoviert. Das Framework wird dabei als flexibler Rahmen genutzt, in welchem die Kunden ihre eigenen, individuellen Wege beschreiten. Alle Dimensionen enthalten hierfür Reifegrade, die in der strukturierten Analyse und Implementierung kundenspezifischer Konzepte unterstützen. Weitere Informationen zum SLE Framework gibt es in unserem Smart Learning Whitepaper.

eLearning Journal: Welche konkreten Vorteile kann ein Smart Learning Environment Ihrer Einschätzung nach Unternehmen bieten? Welche Vorteile gibt es aus Sicht der Lerner?

Sirkka Freigang: Derzeit gibt es offensichtliche Brüche zwischen digitalem und analogen Lernen sowie zwischen formalen Präsenztrainings und informellem Lernen. Durch Smart Learning Environments sind wir in der Lage, diese Brüche mehr und mehr aufzulösen und unterschiedlichste Lernmethoden und –bausteine fließend zu verbinden. Dies führt zu effizienteren Lernabläufen generell sowie zu weniger Frustration am Arbeitsplatz. Dadurch, dass das Lernen verstärkt in den Arbeitsprozess integriert wird, fällt auch die größte Herausforderung von formalen Schulungen weg – der Wissenstransfer in den beruflichen Arbeitsalltag.

Parallel dazu gibt es kaum strategisch implementierte Konzepte für das informelle und personalisierte Lernen am Arbeitsplatz. Gängige Praxis sind bis heute überwiegend „Standardschulungen“ in Präsenz oder als WBT. Smart Learning Environments bauen auf dem Konzept von Personal Learning Environments auf und plädieren auf selbstgesteuerte Lernformen. So sind die Lernenden in der Lage, eigenverantwortlich ihre Kompetenzentwicklung aktiv in die Hand zu nehmen. Dies führt zu mehr Entfaltungsspielraum, mehr Interesse und Freude am Lernen und macht individuelle Talente sichtbar, die bisher verborgen waren. Meiner Meinung nach liegen gerade hier ungeahnte Potenziale für Smart Learning Environments, und zwar nicht nur für die einzelnen Lernenden, sondern auch für die Unternehmen. Es gibt so viele nicht beachtete (und nicht genutzte) Fähigkeiten, die nur darauf warten, strategisch erschlossen zu werden. Vor allem vor dem Hintergrund der Digitalisierung und der sich stark verändernden Berufsprofile ist dies ein Aspekt, der in Unternehmen unbedingt Beachtung finden muss.

Dies ist wichtig, um die Employability der Belegschaft auch in 5 Jahren noch gewährleisten zu können. Klassische Konzepte der Personalentwicklung werden meiner Meinung nach nicht in der Lage sein, die Unternehmen erfolgreich in die Transformation zu führen.

Durch die ganzheitliche Betrachtung von organisationalen Rahmenbedingungen, menschlichen Bedürfnissen, didaktischen Mehrwerten, lernförderlichen Raumaspekten und den technologischen Möglichkeiten fördern wir die Motivation der Mitarbeiter*innen auf allen relevanten Ebenen, die nachweisbaren Einfluss auf die Lern- und Arbeitsleistung haben.

Auf diese Weise ermöglichen SLEs eine nachhaltige und personalisierte Kompetenzentwicklung eines jeden einzelnen Mitarbeiters und sichern so die Zukunft der jeweiligen Organisationen.

eLearning Journal: Zum Abschluss: Warum sollte man Ihren Vortrag auf der LEARNTEC 2019 auf keinen Fall verpassen?

Sirkka Freigang: In meinem Vortrag werde ich aktuelle Forschungsergebnisse zu Smart Learning Environments, einem der bisher innovativsten Bildungskonzepte überhaupt präsentieren. Dabei werde ich weit über das Aufzeigen wissenschaftlicher Erkenntnisse hinausgehen und über unsere Erfahrungen in der Praxis berichten. Somit erhalten die LEARNTEC 2019 Besucher*innen wertvolle Insights von Bosch Software Innovations, die als Best Practice im eigenen Unternehmen genutzt werden können.

Darüber hinaus werde ich exklusive Einblicke in unser Smart Learning Toolkit (vgl. Abb.3 und 4) geben. Dieses Toolkit besteht u.a. aus einer hybriden Vernissage, SLE Canvases, AR Hologrammen sowie IoT-basierten Skulpturen, die im Raum aufgestellt werden und dank integrierter Microcontroller, Sensoren und LEDs kollektive Lernprozesse befördern.

Ziel des Toolkits ist es, sich intensiv mit „Kopf, Herz und Hand“ theoretischen Konstrukten zu nähern, zu reflektieren sowie kollektiv daran zu arbeiten und lernwirksame Eindrücke im individuellen Lernprozess verankern zu können. Dabei werden digitale & analoge Lernmedien kombiniert und bestmöglich in die physische Lernumgebung integriert. Das Toolkit nutzen wir im Rahmen unserer Smart Learning Innovationsworkshops. Unser Motto dazu lautet:

CREATE EXPERIENCES – NOT LESSONS.

Entsprechend haben wir einen umfassenden Werkzeugkasten entwickelt, der wissenschaftliche Erkenntnisse didaktisch vielfältig und innovativ präsentiert, so dass das Lernen wieder Spaß macht.

Wer mehr über unsere Arbeitsweise bei Bosch oder Smart Learning Environments erfahren möchte, ist herzlich eingeladen, am 29.01. zu meinem Vortrag zu kommen. Über Twitter (@EduOrakel), LinkedIn oder XING können auch persönliche Gespräche auf der LEARNTEC vereinbart werden. Ich freue mich auf einen inspirierenden Austausch.


1 Titel der Dissertationsschrift: „Gestaltung intelligenter und hybrider Lernräume durch Anwendung des Internet der Dinge auf Lehr- und Lernprozesse. Entwicklung eines didaktisch fundierten Konzepts auf Grundlage eines interdisziplinären Diskurses.“
2 Das „Smart Learning Toolkit“ ermöglicht es, smarte Lernmethoden zu erleben anstatt sich nur theoretisch damit zu beschäftigen. Dies erleichtert den Transfer in die eigene Weiterbildungspraxis in hohem Maße.
3 Freigang, Sirkka, Augsten, Andrea: Prototyping theory: Applying Design Thinking to adapt a framework for smart learning environments inside organizations. In: Maiga Chang, Elvira Popescu, Kinshuk, Nian-Shing Chen, Mohamed Jemni, Ronghuai Huang, J. Michael Spector, Demetrios G. Sampson, Foundations and Trends in Smart Learning (2019 – in press)


Dienstag | 29.01.2019 | 16:30-17:15 Uhr

Vortrag: Smart Learning Environments

Referent: Sirkka Freigang, Bosch Software Innovations GmbH
Ort: Messe Konferenz Center | Konferenzraum 6/7