The New Blend

Virtual Reality, Augmented Reality, Künstliche Intelligenz… Das sind mächtige Technologien, die auch für den Trainingsbereich immer relevanter werden. Höchste Zeit, diese Formate auch im eigenen Unternehmen einzusetzen? Am Beispiel eines VR-Projektes teilen wir mit Ihnen wertvolle Erkenntnisse aus einem „einfach mal ausprobieren“-Ansatz – und wie Sie mit einem “New Blend” neue Technologien nachhaltig integrieren.

Neue Technologien – Superhelden auch im Training?

Virtual Reality hat herausragende Fähigkeiten: Man bewegt sich in einer anderen Welt und kann mit Gegenständen interagieren, die physikalisch gar nicht da sind. Augmented Reality kann Unsichtbares in realen Objekten sichtbar machen. Künstliche Intelligenz kann frei formulierte Fragen beantworten. Diese „Superhelden-Technologien“ bieten großes Potenzial auch für das Lernen im Unternehmen.

Als Trainingsverantwortlicher geraten Sie möglicherweise zunehmend unter Druck: Wann machen Sie dieses Potenzial nutzbar? Wie reagieren Sie auf den Wandel der digitalen Nutzungsgewohnheiten?

Machen wir doch ein tolles VR-Projekt!

Vor diesem Hintergrund sprach uns ein Kunde an, ob wir ihn bei einem VR-Projekt unterstützen können. Ein Techniker-Training, mit dem die Akademie zeigen kann, dass sie technologisch so up to date ist, wie die Produktentwicklung des Unternehmens. Wir sollten bei der Technologie-Auswahl, Konzeption und Umsetzung der VR-Anwendung beraten.

Prototyping

Unsere ersten Fragen waren: Was soll der Techniker nach dem Training können? Welche Bewegungen soll er in der virtuellen – und später dann in der realen – Welt ausführen? Was soll er beim Blick durch die VR-Brille sehen?

Da sei man noch offen, man wolle das auch von den Möglichkeiten der Technologie abhängig machen. Wir rieten dem Kunden deshalb, an einer Beispiel-Sequenz zu erproben, was möglich ist und was gebraucht wird.

Die Entscheidung fiel auf eine Sequenz, in der die Techniker den Einbau von feinen Membranen in einen Schaltkasten einüben sollten. Für diesen komplexen Vorgang sind in Präsenzschulungen nicht ausreichend Geräte und Trainer vorhanden. Ideal für ein VR-Setting?

Euphorie trifft auf Wirklichkeit

Das Projekt begann vielversprechend: Erste Versuche zeigten, dass sich die Techniker im VR-Setting hervorragend im Gerät orientieren konnten. Aber dann steckte der Teufel doch in der konkreten Umsetzung:

Erste Enttäuschung: Um die Membranen in der virtuellen Welt einzubauen, müssen die Techniker den Ablauf einmal gesehen haben. Am besten demonstriert ein Experte den Einbau und erläutert dabei, was er tut. Wäre das nicht viel besser mit einem Erklärvideo umsetzbar?

Zweite Enttäuschung: Ziel der Beispielsequenz war, dass ein Techniker sehr filigrane Membranen so greifen und einsetzen kann, dass sie vollständig abdichten. Dafür muss er vielfältige feinmotorische Herausforderungen bewältigen. Diese haptische Wahrnehmung und die darauf aufbauenden Kompetenzen konnten mit den verfügbaren Controller-Interaktionen nicht angemessen erreicht werden.

Für diese Trainingsaufgabe war eine VR-Umsetzung also nicht wirklich geeignet. Hinzu kam:

Dritte Enttäuschung: Die Umsetzungskosten wurden anhand der Beispielsequenz kalkuliert – dabei hat sich die ursprüngliche Einschätzung, dass „das heutzutage ja wohl nicht mehr so teuer sein kann“, nicht bewahrheitet. Das hat die Entscheidung beschleunigt, eine andere Lösung zu finden.

Herausforderungen

Es liegt in der Natur der Sache, dass neue Technologien als unschlagbar promotet werden. So einfach ist ihre Beurteilung in der Praxis allerdings nicht.

An dieser Beispielsequenz hat sich gezeigt, dass im Umgang mit den neuen „Superhelden-Technologien“ einige Besonderheiten zu berücksichtigen sind:

  • Zur konkreten Einschätzung der Grenzen und Möglichkeiten der Formate braucht es fundiertes Wissen über die neuen Technologien und gleichzeitig Erfahrungen in der Trainingskonzeption und Produktion.
  • Bewährte Prozesse aus der Produktion herkömmlicher Trainingsformate lassen sich auf die neuen Formate nicht ohne weiteres übertragen.
  • Nicht selten ist – zumindest phasenweise – ein agiles Projektmanagement nötig. Denken in festen Auslieferungsterminen greift nicht wie gewohnt.
  • Die Budgetfrage muss explizit und rechtzeitig gestellt – und beantwortet – werden.

Auf den falschen Helden gesetzt?

Das frühe Prototyping hat den Kunden in unserem Beispiel davor bewahrt, mit diesem Projekt zu scheitern. Hätte man ein anderes Format wählen sollen? Das träfe den Kern des Problems nicht wirklich: Kritisch war vielmehr die Aufforderung „Machen wir ein tolles VR-Projekt!“ – und damit der technologie-getriebene Ansatz als solcher.

Dabei ist der Sog, den die neuen Technologien im Training aufbauen, ebenso typisch wie nachvollziehbar. Genau das macht die hier beschriebene Erfahrung so wertvoll. Die Erkenntnis betrifft nicht nur VR: Bei einer Entscheidung für AR, neue Filmformate, User Generated Content etc. begegnen uns vergleichbare Herausforderungen.

The Old Blend

Was tun, wenn man die Macht der Superhelden nun für sich nutzen will? Ein Teil der Antwort ist die althergebrachte Einsicht, Formate genau für ihre und mit ihren jeweiligen „USPs“ einzusetzen, ganz klassisch: Zielgruppe analysieren, Zielsetzungen und relevante Rahmenbedingungen definieren und ein sinnvolles Miteinander der Formate entwickeln. So, dass Sie das Beste aus allen Format-Welten für sich nutzen können. Das kennen Sie. Es ist das Prinzip des – nennen wir es „Old Blends“. Und die neuen Formate?

Neue Technologien – neue Mindsets

Die neuen Formate bringen eine qualitative Veränderung: Wie selten zuvor erleben wir im Trainingskontext heute technologie-getriebene Projektideen. Angesichts ihrer tatsächlich vorhandenen Superhelden-Kräfte können diese Technologien ein großer Gewinn für die Trainingswelt sein. Solange man weiß: Sie verkörpern, aber sie fordern auch ein neues Mindset:

Eine Haltung, aufgeschlossen genug, die Faszination zu spüren, das Potenzial zu sehen – und die dafür nötigen Kompetenzen aufzubauen. Gleichzeitig „konservativ“ genug, um dem „Technologie-Hype“ die Frage nach einem sinnvollen Einsatz entgegenzustellen – und erfahren genug, um abschätzen zu können, was die Format-Entscheidung für die Umsetzung bedeutet.

Unsere Empfehlung

Laden Sie die neuen Superhelden zum Vorstellungsgespräch: Reden Sie über Ihre Ansprüche und auch über die Grenzen der Helden. Lassen Sie sie in Prototypen „Probearbeiten“ – und stellen Sie dabei nicht nur die Technologien, sondern auch Ihr Projekt und letztlich sich selbst auf den Prüfstand:

Sind Sie bereit für neue Prozesse? Gegebenenfalls auch für agilere Strukturen? Wir begleiten Sie gern bei diesen neuen Begegnungen und unterstützen Sie auf Ihrem Weg zum NEW BLEND.


Stichworte

Zielgruppe
Trainingsverantwortliche in Unternehmen (z.B. Bereich HR, Marketing, Kundenservice), Personal- oder Akademieleiter in privaten und öffentlichen Organisationen.

Methodik
Zuhören, mitdenken und gemeinsam Lösungen entwickeln! Zuerst das Problem genau verstehen, dann einen Lösungsansatz vorschlagen.

Portfolio
Herstellerunabhängige Beratung im Bereich aller eLearning-Systeme (z.B. LMS, Autorensysteme). Konzeption und Produktion Ihrer eLearning-Module: Full Service oder Unterstützung nach Bedarf, Blended Learning-Beratung

Referenzkunden
ABS Safety GmbH, ARD ZDF Deutschlandradio Beitragsservice, Beiersdorf AG, BSH Hausgeräte GmbH, Bundesverband der Deutschen Industrie e.V. (BDI), Carl Zeiss Vision GmbH, car2go Deutschland GmbH, Continental AG, Daimler AG, Dentsply Sirona, Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH, Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt e.V. (DLR), Drägerwerk AG & Co. KGaA, Engel & Völkers AG, EOS GmbH, Genossenschaftsverband Verband der Regionen e.V., Häfele GmbH & Co. KG, HELM AG, IWAN BUDNIKOWSKY GmbH & Co. KG, Lufthansa Technical Training GmbH, Manor AG, Sika Services AG, Sysmex Europe GmbH, TÜV SÜD Akademie GmbH.


Die Autoren

Sönke Petersen

Geschäftsführer der p-didakt GmbH. Als studierter Wirtschaftsinformatiker und Unternehmensberater begleitet Sönke Petersen seit mehr als 20 Jahren Unternehmen bei der Einführung von eLearning. Im Jahr 2005 gründete er die p-didakt GmbH.

 

Jasmin Hamadeh

Beraterin und Konzeptionerin bei der p-didakt GmbH. Seit 2001 berät Jasmin Hamadeh Unternehmen und Bildungseinrichtungen zu eLearning-Konzepten und mediendidaktischen Fragen.

 


Kontakt

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