In den zahlreichen Projekten, die wir als CLC GmbH in den letzten Jahren begleitet haben, wurden wir immer wieder gefragt, wie wir die Zukunft der Bildung sehen oder einschätzen. Der Blick in die Glaskugel ist immer etwas verschwommen, aber man kann dennoch etwas erkennen. Wir habe zunächst 10 Beobachtungen, die wir für wahrscheinlich halten, zusammengestellt:
Lernen on Demand – Just-in-Time-Lernen wird an Bedeutung gewinnen und die Akademien und Trainer sollten sich darauf einstellen und Lösungen für die arbeitsplatznahe Qualifizierung in Zusammenarbeit mit den Betroffenen entwickeln.
Simulationen im Bildungsprozess, ob virtuell oder real, werden zunehmen. Learning Experience Labs werden benötigt, um Lernerfahrungen in einem geschützten Raum zu sammeln. Große Unternehmen entwickeln Zukunftswerkstätten und der Mittelstand nutzt Angebote von innovativen Bildungsdienstleistern.
Künstliche Intelligenz wird in Bildungsprozessen Einzug halten und EdTEch wird individuelles Lernen ermöglichen. Das kann zwar noch etwas dauern und sicherlich werden viele Diskussionsschleifen notwendig sein – das Potential ist enorm und wird derzeit vor allem den Hightech Unternehmen und Investoren aus USA und Asien überlassen.
Nutzung der zwischenmenschlichen Kommunikation, um das Streben nach Wissen, Lernen und Verstehen zu unterstützen, wird weiterhin wichtig bleiben. Die zwischenmenschliche Kommunikation kann im realen oder virtuellen Umfeld erfolgen. Weiterbildungseinheiten sollten daher die verschiedenen „Räume“ bereitstellen und den Austausch, z.B. durch gute Lernprozessbegleitungen und Moderationen, ermöglichen.
Schaffung von integrierten Lehr- und Lernsystemen, um das lebenslange Lernen in verschiedene Alters- und Bildungsklassen zu ermöglichen. Hier kann L+D durch strukturierte Prozesse und Strukturen punkten, Informationen bereitstellen oder Lernen ermöglichen. Voraussetzung ist dafür, dass L+D den Wandel begreift und kundenorientierte Lösungen anbietet.
Tragbare Geräte mit eingebauter künstlicher Intelligenz werden immer ausgereifter und geben den Lernern eine direkte Rückmeldung, z.B. über erweiterte Realitäten (VR/AR / MR), oder andere Assistenzsysteme. Diese Systeme werden in Produktionen, aber auch Verwaltungen Einzug finden und die Mensch-/Maschinenschnittstelle weiter erweitern.
UX – User Experience wird bei allen Bildungsformaten berücksichtigt. Hier ist bemerkenswert, dass die ersten Bildungsverantwortlichen den Sinn von UX verstehen und Lernerlebnisse ermöglichen. Dazu gehört die intuitive Bedienung von Lernmanagementsystemen, die Aufbereitung von Lehr- und Lernstoff mit Elementen aus dem Storytelling oder Gamifikationansätzen.
Es gibt keine Trennung mehr zwischen E-Learning und Learning-Formaten, sondern Blended Learning Formate werden zur neuen Normalität in der Bildung. Weg von der punktuellen Beschulung hin zu nachhaltigen Lernprozessen, die von Learning Engineers entwickelt und begleitet werden.
Neue Technologien, EdTech, im Kontext der Bildung werden noch schneller entwickelt und veröffentlicht und es wird eine Kunst sein, auf dem Laufenden zu bleiben. Ganz aktuell (Oktober 2018) wird die Schrift Sansforgetica vom MIT veröffentlicht. Texte die in dieser Schrift verfasst wurden, sollen die Merk- und Erinnerungsfunktion maßgeblich unterstützen. Hier der Link: http://sansforgetica.rmit/
Hört sich zwar spacig an- ist aber schon sehr weit fortgeschritten. Die Computer-Hirn-Schnittstelle (CHS) ist eine sehr direkte Form des Austausches zwischen Hirn und PC / Rechner. Durch Veränderungen der Vorstellung werden Hirnaktivitäten genutzt um zu lernen, PC Programme oder Maschinen zu bedienen oder zu steuern. Die ethischen Fragen sind enorm und dafür haben wir auch noch keine passende Antwort. Auf der EdTEch Konferenz werden wir die Computer-Hirn-Schnittstelle testen und Sie können sich ein Bild von den Chancen und Risiken machen. Hier eine spannende Lektüre dazu: https://www.dasgehirn.info/entdecken/brain-computer-interface/mensch-maschine-kommunikation-so-gehts