Mit simulierter Arbeitswelt die besten Strategien entwickeln
Virtuelles Learning by doing in den dm-Drogeriemärkten

v.l. Jörg Hofstätter (ovos GmbH), Frank Siepmann (eLearning Journal) und Sandra Schmid (dm-drogerie markt GmbH + Co. KG)

In der gewohnten Arbeitsumgebung für den Arbeitsalltag lernen, ist meist die beste Alternative, um praktisches Wissen zu vermitteln. Doch in der Realität ist es je nach Themenfeld schwierig, jeden einzelnen Mitarbeiter individuell im Arbeitsprozess zu trainieren. Eine Simulation kann hier Abhilfe schaffen und die Arbeitssituation der Mitarbeiter in einer virtuellen Welt nachempfinden. Hier können sie ihre Handlungen erproben und daraus lernen.

Was für Auswirkungen hat die Belieferungshäufigkeit auf die Belieferungskosten der Filiale? Und wie sollten die Abläufe in der Filiale am besten organisiert werden, um einen möglichst effizienten Warenfluss zu realisieren? Diese und ähnliche Fragen stellen sich die Filialleiter und Stellvertreter der dm-Drogeriemärkte regelmäßig. Um ihnen bei der Beantwortung unterstützend zur Seite zu stehen, hat die dm-drogerie markt GmbH + Co. KG in Zusammenarbeit mit der ovos GmbH ein Projekt zu den dm Belieferungsvarianten ins Leben gerufen. Mit Hilfe einer Simulation sollen hier spielend leicht die Filialabläufe, insbesondere im Hinblick auf Warenprozesse und Optimierungen, erlernt werden.

Lernbedarfe

Mit dem Projekt sollte den Filialmitarbeitern per App anwendungsorientiertes Fachwissen zu filialbezogenen Warenprozessen vermittelt werden. Sie lernen welche Parameter es zu beachten gibt, wenn sie die Belieferung der Filiale organisieren. Dabei wird sowohl der für die Kommunikation mit der Logistik notwendige Fachjargon vermittelt als auch die wesentlichen Zusammenhänge zwischen Warenfluss, entstehenden Kosten und sonstigen Auswirkungen, wie beispielsweise Präsenzlücken für den Kunden, abgebildet und zur Reflexion gestellt. Das Projekt richtet sich damit primär an die Filialleiter, ihre Stellvertreter und den Führungsnachwuchs, da diese in ihrer jeweiligen Filiale Experten für den Bedarf an Waren sind oder zukünftig sein werden.
Projektverlauf

Während der Projektentwicklung wurden fortlaufend Tests nach quantitativen als auch qualitativen Methoden, wie beispielsweise Interviews oder Beobachtungen bei der Nutzung, gemeinsam mit den zukünftigen Lernenden durchgeführt, um unter anderem die Verständlichkeit und Akzeptanz des eLearnings zu sichern. Die daraus resultierenden Ergebnisse flossen in die weiteren Entwicklungsschritte ein. Inhaltich trugen die Experten aus der Logistik zum Projekt bei, um die wesentlichen Zusammenhänge realitätsnah und alle wichtigen Lerninhalte umfassend abzubilden.

Die fertige Simulation als App wird dann allen Mitarbeitern über das interne Software Distribution System des Konzerns auf ihrem Firmen-Smartphone zur Verfügung gestellt.

Projektergebnis

In einer Simulation, die ähnlich wie das Computerspiel „Sims“ aufgebaut ist, müssen die Lernenden zwei Filialen managen, in denen es gilt, alltägliche Warenprozesse zu bearbeiten. Autonom agierende virtuelle Kunden stellen den Arbeitsalltag realitätsnah dar. Aufgabe des Lernenden innerhalb der Spielwelt ist es, eine optimale Filial-Belieferungsstrategie zu entwickeln, um den Warenfluss in der Filiale zu optimieren und gleichzeitig noch genug Zeit für die Kundenbedürfnisse aufzubringen. Häufige Aufgaben sind dabei die Kundenberatung, die Warenverräumung, Verkaufsmaßnahmen oder auch das Aufräumen in der Filiale. Im Hinblick auf eine möglichst hohe Kundenzufriedenheit muss der Spielende die richtige Balance zwischen seinen vielseitigen Aufgaben finden und darüber die Abläufe in der Filiale optimieren.

Die Simulation beinhaltet außerdem einen Lernbaum, in welchem die Lernenden nach und nach neue Belieferungsvarianten und Verbesserungen für den Filialalltag erlernen und anschließend in der Filiale einsetzen können. Diese Inhalte sind mit kurzen Wissenstexten und Wissensfragen verknüpft.

Die Simulation zu den dm Belieferungsvarianten bildet einerseits sehr komplexe Zusammenhänge möglichst auf ihre wesentlichen Parameter reduziert ab, um die Kernbotschaften effektiv und klar zu transportieren. Andererseits sind die Ansprüche hinsichtlich der spielerischen und audiovisuellen Gestaltung hoch angesetzt, um eine hohe Spiel- und damit Lernmotivation bei den Nutzern zu erreichen. Damit baut die Simulation nicht nur auf typischen Gamification-Elementen, wie ein Punkte- und Belohnungssystem, auf, sondern in erster Linie auf verschiedensten Mechaniken, die zumeist aus dem Bereich des Mobile Gaming bekannt sind. Die Lernenden müssen in der virtuellen Spielwelt Entscheidungen treffen. Dafür steht ihnen eine Auswahl an Aktionen zur Verfügung, die je nachdem, welche Aktion der Lernende wählt, über den weiteren Spielverlauf entscheiden.

Fazit

Mit der Simulation „dm Lieferheld“ finden die Lernenden sich in einer zwar virtuellen, aber ihnen durchaus vertrauten Arbeitswelt wieder, die ihrem Alltag ähnelt. Während sie sich Wissen zur Optimierung von Prozessen und den Warenbelieferungsverfahren aneignen, können sie durch das Ausprobieren verschiedenster Handlungen herausfinden, welche Konsequenzen diese mit sich bringen würden und darüber hinaus den geeigneten Weg für das Vorgehen in der realen Filiale finden. Dieses Trainingsgerät bewahrt die Filialmitarbeiter vor Fehlentscheidungen aufgrund von Halbwissen und zeigt ihnen realitätsnah die besseren Alternativen auf. Dafür zeichnet die Jury des eLearning Journals die beiden Projektpartner dm-drogerie markt GmbH + Co. KG und ovos GmbH mit dem eLearning AWARD 2018 in der Kategorie „Simulation“ aus.


Vorgaben & Besonderheiten

Vorgaben:
Eine Simulation als App soll den Filialleitern und ihren Stellvertretern in den dm-Drogeriemärkten bei der Optimierung von Belieferungsverfahren und Optimierungsprozessen in der Filiale helfen, um die für ihren Markt beste Belieferungsstrategie zu entwickeln.

Besonderheiten:
Die Simulation „dm Lieferheld“ macht dies möglich, indem sie die Lernenden in eine Welt eintauchen lässt, die dem bekannten Computerspiel „Sims“ ähnelt. Realitätsnah finden sie sich in ihrer gewohnten Arbeitsumgebung wieder.


Projektpartner

ovos media GmbH

Jochen Kranzer
Managing Partner

ovos media GmbH
Schottenfeldgasse 60/36-38
A-1070 Wien

office@ovos.at
www.ovos.at

ovos media GmbH

Hannes Amon
Managing Partner

ovos media GmbH
Schottenfeldgasse 60/36-38
A-1070 Wien

office@ovos.at
www.ovos.at

dm-drogerie markt GmbH + Co. KG

Sandra Mansfeld
Teamverantwortliche Lernen+Entwickeln Digital

dm-drogerie markt GmbH + Co. KG
Carl-Metz-Straße 1
D-76185 Karlsruhe

sandra.mansfeld@dm.de
www.dm.de